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Interview: YOUR INLAND EMPIRE
Titel: Rege Metamorphose

In einem dynamisch-poppigen Spannungsfeld zwischen Industrial, Darkwave und Post-Punk bewegt sich das Material des selbstbetitelten Debütalbums dieser Erfahrenen - mit einer Art „Selbstbefreiung“ aus der Vorgängerband Crown entstanden, formten Sänger Stéphane Azam und Gitarrist David Husser Your Inland Empire.

Angewachsen zum Quartett, besticht der nicht wenig sphärisch-ätherische Sound der findigen Franzosen neben einem signifikanten Maß an Originalität auch durch hohe Stimmungsdichte - selbst in Post-Metal-Ebenen.

Wie Stéphane wissen lässt, sind die zentralen Themen auf dem neuen Werk Distanz, Auflösung und das - immer mehr aufgeladene - Spannungsverhältnis zwischen Mensch und Maschine.

„Ich hatte die Vision zu dieser neuen Band und ich startete das Ding als anfängliche Koalition mit Frederyk Rotter von Zatokrev. Crown war in der aktuellen Sicht der Dinge tatsächlich nur der ‚Kokon‘, auf kreativem Level gewissermaßen eine ‚Puppe‘ aus binären Beats und verzerrten Riffs, aus der Your Inland Empire hervorgehen sollte, um seine mit Leidenschaft dick geäderten Flügel zu entfalten. Der ‚Antrieb’ waren ‚unerbittliche Herzschläge‘ von Bassdrums, mit denen künstlerisch ‚ein neuer Morgen‘ von uns eingeläutet wurde. Als David irgendwann einstieg, hatten wir den finalen Sound gefunden - herrlich.“

Letzteres verwundert so gar nicht, schließlich hat sich Meister Husser über die Jahre seines weit gefächerten Wirkens einen gewichtigen Namen machen können - und er verfügt zudem über einen wirklich reichen Erfahrungsschatz.

Stéphane: „Ich bin immens froh um ihn in der Band. Nicht nur als Musiker, sondern auch als Studioingenieur und Produzent arbeitete er weltweit mit echten Musikgrößen wie Alan Wilder von Depeche Mode oder Peter Gabriel zusammen, dem ursprünglichen Genesis-Leadsänger! Da lernt man schon eine ganze Menge - unser Glück, denn David konnte all seine gemachten Erfahrungen und damit angeeigneten Skills und Kompetenzen komplett in Your Inland Empire einbringen, um mit uns zusammen ebenso visionär wie detailverliebt einen ganz eigenen Klangkosmos zu erschaffen.“

Umso besser wirkt es da auch nach, dass Husser in früheren Jahren mit seinen Landsleuten Y Front, die eine Mixtur aus Industrial Metal und Electro Rock inszenierten, umfangreiche Live-Aktivitäten absolvierte.

„Y Front, gegründet 1994, waren in den 90ern auch mit Rammstein auf Tour - da ging voll die Post ab, alles war noch so neu und unverbraucht. 2005 wurde die Band aufgelöst. David lernte auch dabei sein Toningenieur-Handwerk sozusagen von der Pike auf - all das manifestiert sich nun in unserem Debütalbum. Dessen Produktion könnte raffinierter und einfallsreicher nicht sein, aber auch nicht homogener und souveräner - selbst an den Synths zaubert David echt Beeindruckendes.“

© Markus Eck, 07.11.2025

Photo Credit: Jennifer Brachet

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