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Interview: YE BANISHED PRIVATEERS
Titel: Hochgefühle

Bei Freund und Feind bestens bekannt dafür, authentischer und offenherziger zu musizieren als viele der Kollegen im Pirate Folk-Genre, erschufen diese Rabauken seit 2008 ihre ganz eigene, unverkennbare Marke.

So konnten die Schweden im außergewöhnlich großen Line-Up auch mit ihrem im Sommer veröffentlichten, dritten Album „First Night Back In Port“ unzählige Fan-Herzen völlig mühelos kapern.

Björn ‚Bellows‘ Malmros, bei dem bunten Haufen an Akkordeon und Gesangsmikro tätig, lässt mich gerne an seiner persönlichen Jahresrückblende teilhaben.

„2017 war wirklich ein absolut großartiges Jahr für uns als Band! Wir haben schließlich nicht nur einen neuen, viel versprechenden Plattenvertrag für unseren dritten Longplayer ergattern können. Dazu wurden auch gleich noch sehr professionell zwei Musikvideos mit uns produziert. Zudem haben wir eine komplette Live-Konzert-DVD auf Youtube veröffentlicht und es wurden einige Tourneen in Schweden, Deutschland und den Niederlanden absolviert. Wir waren vollbeschäftigt, aber das war alles ebenso aufregend wie wunderbar!“

Als einen der fröhlichsten und lustigsten Gigs überhaupt benennt der fidele Tastenspieler den exklusiven Auftritt seiner kopfstarken Truppe in Hamm, wo auch der Fanclub der Meute, „Privateers Of Libertalia Germany“, lautstark und außerordentlich engagiert zugegen war.

„Heftig! [lacht] Das war in der Kult-Location namens Meile, eine Woche vor dem offiziellen Release des Albums. Es war einfach unglaublich, wir zelebrierten die Songs nicht nur vor, sondern m-i-t Hunderten von köstlich verrückten Mitstreitern. Das Publikum drehte herrlich mit uns durch.“

Zum niederländischen Castlefest zurückzukehren und sehen zu dürfen, wie die dortige Piratenszene regelrecht explodiert, fand Gevatter Bellows nicht minder toll, so sagt er.

„Aber auch das Feuertanz Festival auf der Burg Abenberg enttäuschte uns nicht und unser Konzert auf den Wacken Winter Nights erlebten wir als einen der allerbesten Auftritte von Ye Banished Privateers in 2017.“

2018 werden diese verschworenen Lumpenleute das zehnjährige Jubiläum als Formation feiern dürfen. Bellows bleibt zwar äußerlich locker, kann jedoch seine Begeisterung in den Augen nicht zügeln: „Die Zeit verfliegt immer so schnell, das kann man sowieso nicht ignorieren. Noch schneller sogar kommt mir dies als Musiker vor, weil ich etwas machen darf, das ich wirklich liebe. Nach den ersten Rehearsals in 2008 sind wir so weit gekommen mittlerweile, dennoch fühlt es sich irgendwie an wie gerade mal ein Jahr seit den ersten gemeinsam angeschlagenen Akkorden.“

Das breit aufgestellte Line-Up, so Meister Bellows, ist mehr oder weniger noch das gleiche wie zu Beginn des Jahres. „Perkussionistin und Sängerin Sara Landmark als auch Gitarrist, Bassist und Sänger Emil Nilsson-Mäki haben zusammen einen Schritt zurück gemacht, um sich mehr auf ihre Familie konzentrieren zu können. Neu hinzugekommen sind hingegen Madame Ina für Perkussion und Stina Hake an der Flöte. Insgesamt haben wir immer noch ganze 34 Musikanten auf der Rehearsal-Liste. Und bis heute hat lediglich eine einzige Person, Happy Tom damals in 2010, den Dienst bei uns komplett quittiert. Wir fühlen uns größer und stärker als je zuvor!“

Überzogene Hoffnungen setzte der erfahrene Kerl nicht in 2017, wie er breit grinsend offenbart. „Jedes vorbeigehende Jahr, in dem wir nicht bankrott gingen und noch alle von uns am Leben sind, ist schon ein höchst erfolgreiches Jahr! Ich schätze, genau so mögen es auch die Piraten des 18. Jahrhunderts erlebt und empfunden haben.“

© Markus Eck, 30.12.2017

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