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Interview: VISIONS OF ATLANTIS
Titel: Überzeugt bei der Sache

Ihren opulent symphonischen Bombastic Epic Melodic Metal konnten diese standhaften Österreicher Emotionalmusikanten auf ihrem diesjährigen Studioalbum „Trinity“ mit einer neu ins Boot geholten Zauberfrauenstimme veredeln: Und die amerikanische Sopranmeisterin Melissa Ferlaak enttäuschte keinen der Fans, ganz im Gegenteil. Mit diesem dritten Visions Of Atlantis-Langspielwerk erreichte die sechsköpfige Gruppe die bisher größten Erfolge, was sich glücklicher Weise auch von der zwischenmenschlichen Chemie innerhalb des schöngeistig orientierten Dramatiker-Ensembles behaupten lässt.

Ja, Sänger Mario Plank, Keyboarder Martin Harb, Gitarrist Wolfgang Koch, Tieftöner Mike Koren und Trommler Thomas Caser haben ihre neue Vokalistin nicht umsonst tief in die Herzen geschlossen. Daraus befreite ich die gute Melissa gerne mal wieder, um sie kurz in ihr eigenes Jahr 2007 zurückblicken zu lassen.

„Für mich persönlich beziehungsweise als Gesangskünstlerin verlief dieses Jahr bemerkenswert positiv: Schließlich war es gekrönt von der Veröffentlichung von `Trinity` beziehungsweise meinem Gesangsdebüt bei Visions Of Atlantis. Die Freude über das gute Gelingen der Arbeiten an dem Album hält bei mir noch immer an, jeden Tag denke ich daran und dann fühle ich mich stets sehr gut. Die Gedanken an die Scheibe lassen bei mir jeden Ärger im Nu verfliegen“, bekundet die ansehnliche Sopranistin mit bebender Entschlossenheit in der Stimme.

Sie bedauert jedoch anschließend, nicht direkt nach der Veröffentlichung von „Trinity“ aufgrund diverser hindernder Umstände auf Konzertreise mit der Band gewesen zu sein. „Gerne hätte ich ja einige Sommer-Festivals bei euch in Europa bespielt, aber das werden wir sicherlich tatkräftig nachholen.“

Auf die anstehende Tour mit den US-Metallern Kamelot freut sie sich schon jetzt sehr, welche im April 2008 starten wird.

„Endlich kann ich dann das neue Songmaterial live zum Besten geben, und ich bin schon so gigantisch darauf gespannt, wie es sich für mich anfühlen wird. Schließlich habe ich die neue Kompositionen ja auch so lange und so voller Hingabe einstudiert, bis ich sie mit größtmöglicher Perfektion nach meinen qualitativen Vorstellungen einsingen konnte“, entfährt es der sympathischen Dame mit lautem und herzlichem Lachen.

Wenn sie an gewisse spezielle Empfindungen gegenüber ihrer Heimat, den vereinigten Staaten von Amerika denkt, wirkt Melissa ziemlich betroffen. Sie nennt mir den Grund dafür:

„Niemand außer einigen wenigen Leuten in den USA kann von 2007 sagen, dass es für uns wirtschaftlich ein guter Jahresverlauf war. Die Immobilienkrise zeichnete sich für viele Menschen in voller Härte ab, eine nicht geringe Anzahl davon verloren ihre Häuser, die sie mit Hypotheken belastet hatten, welche ihnen von oftmals sehr listig agierenden Kreditinstituten aufgeschwatzt wurden. Es war beziehungsweise ist derart schlimm, dass sogar die Medien bei euch in Europa ausführlich darüber berichteten. Nach allem, was ich bislang davon mitbekommen habe, wird es im kommenden Jahr sogar noch schlimmer – glücklicher Weise sind weder meine Familie noch ich davon betroffen.“

Nur zu gerne gingen wir beide da wieder zu rein musikalischen Belangen über. Melissa, von Freunden, Bandkollegen und auch Fans gerne einfach „Mel“ genannt, ist der Meinung, dass 2007 ein verdammt gutes Jahr für Bands wie Visions Of Atlantis war. Sie konkretisiert das Ganze:

„Viele einstige reine Gothic Metal-Kapellen änderten ihre Stilistiken ja mehr zur vollmelodischen Schiene hin, mit einem deutlich gesteigerten Anteil an mental positiv klingenden und hoffnungsvollen Aspekten. Auch Visions Of Atlantis ging diesen neuen Weg ganz bewusst und mit unverbrauchtem Mut. Schließlich wurde es allerhöchste Zeit für frischen und die Seelen der Hörer stärkenden Wind, denn immer nur traurige und melancholische Musik macht auf Dauer eben nicht glücklich. Unsere neuen Nummern wurden daher derart getrimmt, dass sie pure und unbefangene Freude vermitteln. Ich und die Jungs in der Band, wir fühlen uns pudelwohl mit dem Material.“

Gleichfalls wohl wird sich die Sopranistin eigener Aussage nach auch bald wieder im Kreise ihrer Familie fühlen, wo Melissa wie jedes Jahr das Weihnachtsfest auf typisch amerikanische Art ausgiebig feiert. Sie lässt uns hierzu noch wissen, freudig erregt:

„Bei meinen Eltern kommen da jährlich alle verfügbaren Verwandten zusammen, und wir essen und trinken tagelang ausgiebig. [schnauft stöhnend und lacht] Oh, ich darf gar nicht daran denken, wie ich diese ganzen zu mir geführten Kalorien wieder abtrainieren darf, um für die anstehenden Touren 2008 in körperlicher Topform zu bleiben. Schließlich möchte ich mich den Konzertbesuchern ja in optimaler Figur-Verfassung präsentieren. Ich verspreche, ich werde auf diesem Sektor sehr fleißig sein.“ Genau, nichts anderes möchten wir nämlich auch sehen, wenn wir uns diese aufstrebende Erfolgsband vor der Bühne genussvoll anhören.

© Markus Eck, 12.01.2008

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