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Interview: VINTERSORG
Titel: Faszinierende Lebensspiralzyklen

Was sich bereits auf den letzten beiden Vintersorg-Albumwerken „Ödemarkens Son“ und „Cosmic Genesis“ ankündigte, hat nun seine vorläufige konzeptionelle Vollendung gefunden. Personell hervorragend durch Bass-As Steve Di Giorgio verstärkt, welchen man von Sadus, Death und auch Testament her kennt, stellt das neue Album „Visions From The Spiral Generator“ das bisher komplexeste und kompositorisch anspruchsvollste Klangergebnis der beflissenen Bemühungen von Hauptsongschreiber und -Texter Hedlund alias Vintersorg dar.

Dessen künstlerischen Intentionen und vor allem dem Geheimnis von „Visions From The Spiral Generator“ musste ich unbedingt auf den Grund gehen, was zu einem erneuten anregenden Geistesaustausch mit Vintersorg führte.

„Es geht immer eine gewisse Reifung unserer Persönlichkeiten und Existenzen voraus, bevor es zu einem neuen Kompositionsprozess und einer nachfolgenden Veröffentlichung von Vintersorg kommt. Um unseren hohen kreativen Anspruch als Musiker zu befriedigen, müssen wir vor allem und nicht zuletzt auch eine jeweilige Geistesveränderung in unserem Inneren verspüren, welche uns immer wieder zu unbekannten schöpferischen Terrains vorantreibt“, erläutert der Meister.

Er fügt dem an: „Daher entstehen die Songs von Vintersorg schon von Anfang an auf einer sehr natürlich voranschreitenden Schaffensgrundlage, die dem tiefen Inneren aller beteiligten Musiker entspringt – auch wenn wie auf dem aktuellen Album eine mehr oder weniger zu erfassende Soundmodifikation geschieht, die nicht von jedermann gleichermaßen honoriert wird.“

Mit seinen diesmaligen Visionen eines sich spiralförmig bewegenden, zyklisch wiederholenden Generators, der hier in diesem thematischen Kontext als Bedeutung für Schöpfer und Erzeuger steht, hat Hedlund neben hochklassigem Metal erneut auch ein hochinteressantes Gesamtkonzept auf „Visions From The Spiral Generator“ vertont:

„Das Konzept der aktuellen Veröffentlichung wurzelt in den spiralförmig angeordneten Gestirnsstrukturen, welche die am meisten auftauchende Sternanordnung im Kosmos darstellen. Diese also essentiellsten Planetenanordnungen sind die bisher am meisten und eifrigsten erforschten von allen kosmischen Begebenheiten.“

Nun wird es sogar noch ein wenig mathematisch:

„Die Abstraktion der mathematischen Formel PI mag vielleicht das beste Werkzeug sein, um diese reizvoll wissenschaftlichen Dinge ansatzweise zu verstehen und dem großen Geheimnis der Architektur des Universums ein wenig näher zu kommen.“

Doch steht für Hedlund eines felsenfest:

„Es mag seltsam klingen, astralesoterische Gegebenheiten ausschließlich mittels höherer Mathematikregeln und wissenschaftlichen Gesetzen zu erforschen, aber schließlich stellen sie die Basis unserer Existenz dar, den Grundbaustein der Lebewesen und unserer Welt. Alles bewegt sich in Kreisen, in Spiralen: Wenn man Zigarettenrauch ausatmet, sieht man ihn in Spiralen wandern, die Milch im Kaffee löst sich spiralenförmig auf, Öl strömt spiralenförmig im Wasser auseinander, unsere DNA, unsere Fingerabdrücke, alles ist irgendwie kreisförmig angeordnet. Selbst Kiefernzapfen oder das Gesicht einer Sonnenblume. Und vielleicht leben wir ja auch alle in einer gigantischen, unermesslichen Galaxiespirale, welche uns umgibt und innerhalb derer sich sowieso alles im Kreis bewegt? Wer ist der Architekt hinter allem, wer oder was steckt dahinter? Wir benützen auf dem neuen Album die Theorie, um die Theorie zu entschlüsseln, zu enthüllen. Das ist vielleicht der beste Entdeckungsweg, welcher je beschritten wurde. Aus diesem Aspekt heraus erfährt der Albumtitel `Visions From The Spiral Generator` auch seine Berechtigung.“ Diese Hypothesen entspringen zweifellos einem ebenso wachen Geist wie auch herausragenden Musiker.

© Markus Eck, 02.06.2002

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