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Interview: Theatrum Diaboli - Tanzwut Marionettentheater
Titel: Mensch, Musik & Puppe

Über die einschlägige Mittelalterszene hinaus kennt den Rotgehörnten bestens, der sich einmal mehr etwas wirklich außerordentlich Originelles einfallen ließ, um sein Auditorium zu unterhalten.

Mit Tanzwut stellte er kürzlich das neue Rock-Album „Seemannsgarn“ in den Wind der Zeit. Doch es gibt aktuell noch mehr von dem Berliner!

Als Teufel am 20. Juli bei den Kaltenberger Ritterspielen zu nächtlicher Stunde sein selbst konzipiertes und eigens von ihm gebautes Puppentheater „Theatrum Diaboli“ vorführte, durfte man Zeuge einer so bislang nicht da gewesenen Vorführung werden. 


Zur vollkommen überzeugenden Bewegungskoordination der beteiligten Skelette gibt Teufel zum Besten:

„Beim Marionettenspiel besteht für den Ausführenden der Vorteil, dass man bereits mit relativ einfachen Gesten und Varianten eine pantomimische Wirkung erreichen kann. Dennoch muss das im Vorfeld gut durchdacht, einstudiert und geprobt werden. Ich habe hierfür viel mit großen Spiegeln gearbeitet, um mich und meine Figuren optimal sehen zu können. Man hätte mich auch filmen können und ich hätte mir das dann immer wieder ansehen können, doch mit den Spiegelungen klappte das sehr viel besser und auch um einiges ‚realer‘.“

Bei seiner nokturnen und entsprechend mystisch-stimmungsvoll beleuchteten Vorführung von erhöhter Standwarte aus zeigte sich der ansonsten nie um eine verschmitzte Geste verlegene Teufel sichtlich hochkonzentriert. Er erinnert sich:

„Ja, das musste ich auch wirklich sein, denn: Damit die Bewegungen der Puppen letztlich auf die Betrachter auch direkt vor der Bühne so richtig ‚echt‘ und ‚menschlich’ wirken, muss jeder noch so kleine Millimeter an Aktion der am Marionettenkreuz hängenden Schnüre penibel genau vollführt werden. Es bedurfte einiges an Praxis für mich, um das so hinzukriegen. Ich begann vor ungefähr 20 Jahren erstmals damit, und es war ein langer Weg um die ‚Puppen so tanzen‘ zu lassen.“

Bestaunen kann man die Schnurführungskünste der fingerfertigen Tanzwüteriche auch bald schon wieder live-haftig.

„Für Oktober und November haben wir schon Termine arrangiert, wofür wir uns auch wieder spezielle Einlagen ausgedacht haben. Wir hatten ja bei der vorhergehenden Tour bereits mit ‚Blacklights‘, also Schwarzlicht-Effekten, erfreulich gute Erfahrungen gemacht, das passt geradezu perfekt dazu, wenn man im Dunklen spielt. Und dies werden wir 2019 gezielt noch weiter ausbauen - also nicht nur einfach mit ‚An-und-aus-Modus’‚ sondern bestimmte Szenen werden partiell in betont theatralischer Weise ausgeleuchtet.“

© Markus Eck, 25.08.2019

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