Interview: | THE NEW ROSES |
Titel: | Berührende Lebensnähe |
Die Wiesbadener Hardrocker sind spätestens seit den späten Nuller Jahren weitreichend bekannt geworden für ihren hohe Laune machenden, außerordentlich homogen-harmonisch fließenden Stil. Und davon macht das anhaltend famos eingespielte Quintett auch auf „Attracted To Danger“, dem aktuellen Albumnachfolger zum 2022er „Sweet Poison“, mächtig Gebrauch.
Dass sich die neuen Songs auf dem sechsten Langspieler sehr nach USA oder Australien anhören, aber so gar nicht nach deutschen Landen, erklärt Sänger Timmy Rough in Spitzenstimmung.
„Ganz einfach - man ist, was man isst“, sprudelt es mit einem herzigen Lachen aus ihm heraus. „Wir kennen uns gut aus mit dem was wir da machen. Wir haben schon als kleine Jungs in Bands gespielt und Rockmusik gehört. Ich habe damals rasch die Elvis-Platten meines Vaters entdeckt und versucht dessen Moves nachzuahmen. Für uns als Band ist das der natürlichste Sound, den wir herstellen können.“
Radio-tauglich, Baggersee-geeignet, Cabriofahrt-passend - ohne Umwege nach einer Band-eigenen Formel, einem speziellen Rezept angehauen, um solcherlei fantastisch gute Gefühle machende Lieder zu erschaffen, wird ebenso direkt informiert:
„Genau sagen kann man ja nie, woher der eigene Stil nun kommt. Ich denke, wir haben letztlich eine gemeinsame Schnittmenge, weil wir eigentlich schon eher einen unterschiedlichen Musikgeschmack haben. Diese Schnittmenge ist das, was wir machen. Wenn man etwas genauer hinhört, erkennt man auch die verschiedenen Geschmäcker in den Songs. Inhaltlich bleiben wir nah am Leben. Ich schreibe so gut wie alles ‚based on a true story‘. Das macht es den Menschen auch leichter, einen Zugang zu den Songs zu finden, wie ich finde.“
Da sagt er was - „When You Fall In Love“ ist ein Paradebeispiel von einem vielversprechenden Opener … ein überwältigend schwungvoller, rundum mustergültig strukturierter als auch formidabel arrangierter Catchy-Kracher!
„Man wird lachen, aber der Song war eigentlich als ganz langsame Ballade angelegt und hat sich erst durch das Fertigstellen des Textes zu einer ‚Good Time Rock & Roll‘-Nummer entwickelt. Das passiert mir aber so oft, dass es mich persönlich gar nicht mehr wundert. Meistens ist es sogar ein verlässliches Zeichen dafür, dass man gerade einen guten Song schreibt. Wenn er in total verschiedenen Spielarten noch immer funktioniert, zeugt das immer von Qualität.“
Das gesamte Klangbild auf dem Album ist sowas von prächtig positiv stimmend - das gilt auch für die Soli. Massenmediale „News“ und sonstige alltägliche Weltuntergangs-Nachrichten darf man sich als Musiker da doch eigentlich mindestens ein Jahr zuvor nicht mehr reingezogen haben, oder?
Die Antwort kommt lachend: „Ach Quatsch, wir sind keine Kopf-in-den-Sand-Stecker. Jeder hat eben sein Ventil im Leben. Der eine macht Sport, der andere macht Yoga. Wir machen Rock'n'Roll. Wir kriegen schon mit, was in der Welt passiert und ich bin sowieso ein sehr emotionaler Mensch und nehme mein eigenes Leben sehr intensiv wahr. Das hilft beim Songwriting sehr, macht aber manche schwere Phasen auch deutlich schwieriger.“
Der Autor ist auch rein kompositorisch verdammt positiv beeindruckt von derlei belebend erfrischendem Songmaterial, welches neben klassischer Bar/(Strip)Club/Spelunken-verräucherter Street-Credibility auch einiges an erstaunlich knackigem 80s-(AOR)Spirit in sich kultiviert, nicht zuletzt dank des wirklich souverän exerzierten und dabei komplett passend produzierten (!) Gesangs.
Wie sich Timmy dazu äußert, machen The New Roses im Vorhinein jedoch kein Konzert für ihre Alben. Sondern: „Wir sammeln erstmal einfach Material und schauen dann, was wir daraus machen. Dass ‚Attracted To Danger‘ insgesamt einen etwas düsteren Anstrich hat, war nicht von Anfang an vorgesehen. Wir haben uns unsere Lieblingsdemos ausgesucht und dann mit passenden Songs ergänzt und somit kam es dazu. Es ist insgesamt etwas roher und ‚rüpelhafter‘ als ‚Sweet PoisonÄ. Das muss eben auch mal sein.“
Es muss eine ganze Menge an Arbeit, Hingabe und Tiefe für die Band nötig gewesen sein, bis alles so funktionell ineinander verzahnt war. Der Vokalist nickt.
„Manche Songs bringen einen zur Weißglut. ‚Spirit Of A Rebel‘ zum Beispiel. Das Ding wollte einfach nicht fertig werden. Für das Lied habe ich mindestens acht verschiedene Strophenentwürfe gemacht und unzählige Male den Titel und den Text geändert, bis wir es endlich hatten. Solche Songs verfolgen mich sogar im Schlaf. Da drehe ich völlig durch! [lacht]. Andere Songs wie ‚Natural Born Vagabonds‘ fallen dann einfach so aus mir heraus. Die schreiben sich buchstäblich von selbst. Da nimmt man die Gitarre in die Hand und es fühlt sich an, als hätte man den Song schon immer gekannt. Das sind die allerbesten Momente beim Songwriting.“
„Hold Me Up“, das emotionale Balladen-Duett mit der schottischen Sängerin Gill Montgomery machte Frontmann und Formation sehr große Freude, wie er sich erinnert.
„Wir waren letztes Jahr mit einer UK-Band names Massive Wagons in UK auf Tour. Das sind ganz tolle Jungs mit denen wir uns dick angefreundet haben. Deren Management repräsentiert auch Gills Gruppe The Hot Damn! und somit war uns die Band dann geläufig. Als ich ‚Hold Me Up' geschrieben habe, hatte ich den Song aber überhaupt nicht als Duett im Sinn. Die Idee kam von unserem Drummer Urban. Wir haben überlegt, wer dafür in Frage kommen könnte und da fiel uns Gill ein. Wir stellten ihr den Song und die Idee vor und sie schickte schnell ein Demo zurück, das uns überzeugte. Das war alles ganz unkompliziert und natürlich. So macht das Spaß!“
Die gelungene - weil ohne zu viel Anbiederung ans Original schön individuell gewordene - Coverversion von Neil Youngs „Rockin’ In The Free World“: Der Song scheint allen in der Band gut zu gefallen. Vor allem die Gitarren darin wissen einen voll und ganz einzunehmen.
„Wir haben den Song während der letzten Tour beim Soundcheck immer mal wieder gejammt. Eines Abends dachten wir, warum nicht mal vor Publikum jammen? Die Leute waren begeistert und auch wir hatten unsere helle Freude damit. Also war das Lied seitdem fester Bestandteil der Show und als die Tour nun zu Ende ging, waren wir alles etwas traurig, dass auch der Song würde von der Setlist verschwinden müssen. Also dachten wir uns, es wäre doch nett, wenn wir uns und den Leuten, die uns auf der Tour besucht haben eine schöne Erinnerung auf das neue Album packen würden.“
The New Roses haben bisher alle ihre Alben mit Markus Teske vom Bazement Studio aufgenommen. „Das war also wieder mal wie ein Familienfest. Die Abläufe sind uns allen schon in Fleisch und Blut übergegangen, das macht vieles angenehmer und einfacher. Lustig finde ich an diesem neuen Album vor allem, dass bei vielen Songs letzten Endes meine Demo-Vocals verwendet wurden und meine Studio-Vocals im Müll gelandet sind. Verrückt, oder? Die hatten wohl einfach mehr Energie und die ‚Scheiß-Egal-Einstellung‘, die man beim Demo-machen hat, das passte wohl besser zum Albumkonzept, als das filigranere Studio-Recording. Tja, so kann’s gehen!“ [lacht]
© Markus Eck, 19.09.2024
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