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Interview: INDOCHINE
Titel: Mit offenen Augen

Zu den langlebigsten Pionieren ihrer Zunft dürfen sich diese französischen New-Wave-Vorreiter auf jeden Fall zählen! Seit 1981 ist die rundum außergewöhnliche Formation um Gründer und Frontmann Nicola Sirkis bereits aktiv - und ein Ende ist nicht in Sicht, wie Indochine mit dem neuen Album „Babel Babel“ signalisieren.

Wie Oli, Composer und Gitarrist, wissen lässt, mussten Indochine wegen der Pandemie eine geplante Stadientour um ein Jahr verschieben, was letztlich auf „Babel Babel“ zur Track-Anzahl von ganzen 17 Stücken führte.

„Es war dabei für uns alle in der Band tatsächlich das allererste Mal, dass wir komplett ‚jungfräulich‘ in einen Songwriting-Prozess gingen - wir konnten ja nicht ahnen, was uns da so unvorhergesehen schnell hineintreiben würde. Als wir uns jedoch erstmal damit arrangiert hatten, lief es wie von selbst weiter. Das Songwriting verlängerte sich dann in die wieder aufgegriffenen Tour-Aktivitäten mitsamt vorangegangenen Rehearsals. Alles in allem ist das Material daher so viel und auch so vielfältig diesmal.“



Was das Lyrische auf „Babel Babel“ angeht, einmal mehr betätigen sich Indochine damit als ebenso aufmerksame wie kritische Weltbeobachter.

„Covid, Ukraine, der mittlere Osten etc. - da geht einem der inhaltliche Stoff nicht aus. Zeitgleich sind einige, uns auch persönlich sehr nahestehende Personen verstorben, was tragische Empfindungen mit sich brachte und was ebenfalls Einfluss in die Lieder fand. Die Texte sind jedoch nun nicht generell als pessimistisch zu erachten, viel eher als realitätsnah.“



Wie Oli weiter berichtet, starteten er und Nicola diesmal zum einen komplett aus dem Nichts, zum anderen explodierte gerade dadurch der Ideenfluss regelrecht.

„Es entstanden somit sagenhafte 50 Song-Projekte! Aus diesen sortierten und extrahierten wir dann die 17 heraus, die jetzt zu hören sind. Als probate ‚Sortierhilfe’ diente uns dafür das nach der Pandemie begonnene Wechselspiel aus Life-Gigs und Proberaumtreffen - unter dieser Gegebenheit hörten wir uns die Kompositionen immer wieder mit unterschiedlichsten Befindlichkeiten, Stimmungen und Launen an, was für das qualitative Finalisieren doch ganz enorm geholfen hat. Diejenigen, die es geschafft haben, sind also sozusagen unsere eigenen ‚Dauerbrenner‘, und das sollte doch auch schließlich ganz im Sinne unserer Fans sein.“

© Markus Eck, 20.08.2024

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