Interview: | GRIMFIST |
Titel: | Die Faust im Nacken |
Ein neues Hartmetall-Hammertrio aus Norwegen macht derzeit überall von sich reden und die gebotene musikalische Mischung offenbart auch rasch den Grund dafür.
Grimfist peitschen eine ebenso höllische wie originelle Stilistikmischung aus Death-, Black- und einer scharfen Prise an traditionellem Old School Heavy Metal, dass es nur so schnalzt.
Stimmbandschinder Frediablo, Axeman Ole Walaunet sowie Trommelteufel Horgh können stolz auf das aktuelle Debütalbum „Ghouls Of Grandeur” sein, lange hat eine Veröffentlichung dieses Genres keine derartig ausgeprägte künstlerische Eigenständigkeit mehr aufgewiesen.
Besonders Horgh, welcher bis Dato bei den kürzlich aufgelösten Schwarzschergen Immortal die Kessel verdrosch, scheint rhythmisch alles zu geben was er auf dem Kasten hat. Das gefiel auch Reglerdreherlegende Peter Tägtgren, er setzte sich für den dynamischen Bergener Dreier nach längerer Pause mal wieder ans Mischpult.
„Ich wollte eine extreme Band zusammenstellen, welche sämtliche Spielarten harter Musik aus unserem persönlichen Background miteinander vermengt. Und ich wollte unbedingt Horgh dabei haben, denn sein sehr interessanter Schlagzeugstil passt meiner Meinung nach hervorragend zu meinem Gitarrenspiel“, entfährt es Gitarrist und Bassist Ole zu Beginn.
Sein Bandkollege Frediablo legt schnell mit der Erklärung des Albumtitels „Ghouls Of Grandeur” nach:
„Er steht im übertragenen Sinne für die charakterliche Gemeinschaft bei Grimfist. Ein Ghoul ist ein Wesen, das hämische Freude am Morbiden und am Bösen hat. Wir sind eine Truppe, die sich für die dunklen und bösen Aspekte des Lebens interessiert und diese in Musik transformiert. Brutalität, Dunkelheit und Aggression sind unser Pläsier – so sehen wir uns selbst als Ghouls, die das machen, was sie am besten können: Arschtrittmusik.“ Dieser Aussage entströmt der Geist aufrichtiger Besessenheit.
Das Bandkonzept ist sehr einfach zu umschreiben und daher schnell dargelegt. Ole hierzu: „Wir haben uns zusammengefunden, weil wir davon überzeugt sind, miteinander etwas ganz Spezielles kreieren zu können. Solange es uns den gewünschten Kick gibt, werden wir mit Grimfist so energisch als möglich weitermachen.“
„Wir wollen brutalen Sound fabrizieren und eine möglichst geile Zeit dabei haben. Solange uns dies die erwünschte Befriedigung bietet, bleiben wir mit Grimfist am Ball“, bestätigt Frediablo entschlossen.
Was die lyrischen Ergüsse anbelangt, so verkündet der biestige Shouter: „Deren Hauptinhalt besteht aus persönlichen Erfahrungen. Ich schreibe unsere Songtexte tief aus meinem Herzen heraus, und dort ist nun mal kein Platz für verdammte Liebeslieder oder ähnlichen Scheiß. So bringe ich zu Papier, was ich über gesellschaftlichen Mist wie Religionen und Machtgier denke. Jedoch bringe ich darin auch meine extremen Vorlieben für Sex, Suff und Heavy Fucking Metal zum Ausdruck.“
In diesem Kontext wird nachfolgend das Thema Inspirationen laut.
Riff-Hengst Ole nennt hierzu Old School Heavy Metal-Acts wie Judas Priest, Iron Maiden, Black Sabbath, Scorpions, Accept und Slayer.
Neueres Zeug scheint ihn also nicht besonders anzumachen.
„Filme, Alkohol, Dope und Religionen“, gibt Frediablo hierzu anschließend kurz und knapp zu Protokoll.
Andere Bands als inspirative Quelle benötigt er im Gegenzug zu Ole überhaupt nicht:
„Wenn ich mir mal was reinziehe, dann höchstens einen Filmsoundtrack. Es frustriert mich dann umso mehr, wenn Leute zu mir kommen und mannigfaltige Gesangsvergleiche anstellen, und zwar mit Bands, von denen ich noch niemals zuvor etwas gehört habe. Mir ist es doch total egal, ob meine Art zu Singen sich alltäglich oder wie ein verdammter Rockstar anhört. Solange ich meine eigenen künstlerischen Entscheidungen treffen und mich damit ausreichend identifizieren kann, bin ich damit froh.“ Das erklärt die hohe Eigenständigkeit dieser rauen Schwermetallknechte zum Großteil.
Erklärt haben möchte ich dann auch den Bandnamen. Ole zieht vom Leder: „Jeder kann sich selbst seinen Reim darauf machen. Einige Weiber haben jedoch schnell diese bestimmte delikate Sexualpraktik, den Faustfick, im Kopf, wenn unser Bandname genannt wird“, grinst der Griffbrettexperte und fügt hinzu:
„Für uns hört sich das Wort Grimfist sehr brutal an und es reflektiert die Musik, die wir spielen. Frediablo kam übrigens durch Horghs geballte Fäuste auf die Namensidee.“ Obwohl Frediablo restlos hinter seinem Tun zu stehen scheint, die Schwarzmetallszene selbst und ihre oftmals okkulte Symbolik nimmt er nicht allzu ernst, wie er bekennt:
„Ich spiele in drei Black Metal-Kapellen und auch wir benutzen Symbole um unsere Musik darzustellen. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir mit einem Feuerzeug herumrennen, falls eine Kirche in unseren Weg kommt. Man denke doch nur mal an Kiss – die spielten einst Disco Rock, waren jedoch eine der allerersten Bands, welche sich das Gesicht mit heutzutage so genanntem `Corpse-Paint` – übrigens ein meiner Meinung nach ekelhafter Terminus – mehr oder weniger dämonisch bemalt haben. Klar, jedem das Seine. Doch wenn ich persönlich geile Musik höre, ist es mir doch egal, ob sie von Aliens auf dem Mars oder im Hinterzimmer einer alten Großmutter gemacht wurde. Venom verwendeten dieselben Pentagramme, wie sie all die heutigen Bands für ihr Image nehmen. Die heutige Szene dieser Musikrichtung ist doch genauso eine einzige Vortäuschung, wie es so viele Musikgenres bis jetzt waren. Jedoch sehe ich lieber schwarz gekleidete so genannte Satanisten herumlaufen, als diese ganzen verdammten MTV-Schwulen, die wie Rockstars aussehen wollen.“
Da Altmeister Tägtgren in seinem berühmten Abyss-Studio offiziell ja eigentlich keine Produktionen mehr machen wollte, überrascht den Autoren die Nachricht über dessen Tätigkeit für Grimfist doch sehr. Ole resümiert:
„Horgh kennt Peter noch gut von den Aufnahmen für Immortal. Als er ihm von voller Enthusiasmus von Grimfist berichtete, verlangte Tägtgren ein Demo. Davon war er dann sehr angetan und machte uns schließlich ein Angebot. So siedelten wir im März dieses Jahres für einige Wochen dorthin über, spielten unsere Songs ein und stellten anschließend auch gleich den Endmix fertig.“
© Markus Eck, 28.09.2003
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