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Interview: DIVERCIA
Titel: Indirekte Realitätsbezüge

Der betörenden großen Nachtmusik dieser finnischen Band entströmt der verführerische Duft des Besonderen, des reizvoll Einzigartigen.

Das superbe Sextett aus der Nähe Helsinkis kreiert auf seinem gerade erschienenen Debütalbum „Modus Operandi“ leidenschaftlich hingebungsvollen und überaus gefühlsbetonten Gothic Metal.

Der stark individuell gehaltene Output der Formation scheint die starren Stilgrenzen dieses Genres jedoch ständig mit aller Sanftheit zu durchbrechen.

Die Lieder Divercias klingen wie ein multipler facettenreicher Soundmix aus den Schaffensbereichen von Dimmu Borgir, was die Kraft und Brutalität der aktuellen Kompositionen angeht. Es werden jedoch zudem auch ständig betont harmonische Klangerinnerungen an HIM, Nightwish und Sentenced wachgerufen.

Für Gitarrist Sami Inkiläinen hat der aktuelle Albumtitel eine stellvertretende Bedeutung.

„Obwohl wir mehrere Auswahlmöglichkeiten für den Titel der Scheibe hatten, haben wir uns letztendlich dann doch für `Modus Operandi` entschieden. Der gleichnamige Song und vor allem sein Text ließ ins uns allen von Anfang an eine gewisse tiefere Verbundenheit zu ihm entstehen. So war es schnell entschieden, wie unser Album heißen sollte. Die ganze Platte ist unser `Modus Operandi`: Unser Weg, Musik zu spielen und Lyrics zu verfassen. Eben das Vorgabemuster, die Dinge des Lebens zu handhaben.“

Die Band fühlt diese ausgeprägte Verbundenheit zu jedem ihrer neuen Stücke, wie Sami weiter berichtet.

„Jeder Song hat eine ganz spezielle Bedeutung für uns, besonders für unseren Sänger Jyri Aarniva, der sämtliche Songtexte verfaßt. Obwohl die lyrische Message unserer Songs nicht direkt mit dem täglichen Leben verknüpft ist, hat doch jeder der enthaltenen Tracks seinen ganz eigenen emotionalen Entstehungshintergrund, welcher irgendwie jeweilig einen Teil unserer Leben reflektiert.“

Film-Fan Sami läßt sich wie der Rest der hörbar sehr ergeben musizierenden Finnencombo auf kreativer Ebene nur zu gerne von dunklen Streifen inspirieren.

„Wir ziehen uns alle eine ganze Menge Filme rein, welche unsere Musik sehr beeinflussen. Ein Film, der uns wirklich tief beeindruckt hat, war die Neuverfilmung von Bram Stokers legendärem Dracula.”

Jedoch auch große und berühmte Buchwerke hinterließen ihre deutlichen Spuren in den kreativen Köpfen von Divercia. Sami erzählt hierzu:

„Gerade die Klassiker von H.P. Lovecraft haben uns nachhaltig in ihren Bann gezogen, was sich in massiver Weise auf die Lyrics unserer Songs ausgewirkt hat.”

Eine ehrerbietende Danksagung lässt der Gitarrist im Folgenden auch an die beiden FBI-Autoren J. Douglas und M. Olshaker gehen, welche ein Buch namens „Obsession” geschrieben haben.

„Darin werden die Psychen von Killern und Vergewaltigern samt ihren Opfern untersucht. Unser Titelsong `Modus Operandi` basiert auf diesem Buch, welches von jedem gelesen werden sollte, der den Inhalt unseres Albums restlos verstehen möchte.”

© Markus Eck, 05.08.2002

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