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Interview: CREMATORY
Titel: Top Team

Nicht auf der faulen Haut gelegen sind die Pfälzer Gothic Metal-Galionsfiguren seit ihrem letzten Album, dem 2016er „Monument“.

Kaum hatten Sänger Felix & Co. die längeren Feierlichkeiten zum Vierteljahrhundert des Bestehens gebührend ausklingen lassen, da veröffentlichten Crematory „Live Insurrection“.

Letzteres diente im Herbst 2017 als stabile Überbrückung zum kommenden Studioalbum. Kürzlich wurde auch dieses Werk vollendet und „Oblivion“, vor neuen, originellen Ideen strotzend, steht mit 13 Songs in stählernen Startlöchern.

Schlagzeuger und Maincomposer Markus Jüllich tat sich für „Oblivion“ erneut mit Hausproduzent Kristian ‚Kohle’ Bonifer in dessen bestens bewährtem Kohlekellerstudio zusammen.

„Wir haben auf diesem Album versucht das Beste aus unserer ganzen musikalischen Bandgeschichte zu vereinen. Von klassischem Gothic über elektronische Moderne bis hin zu orchestralem Soundgewand. Wir wollten eine sehr abwechslungsreiche Platte machen, worauf für jeden Crematory-Fan etwas dabei ist“, lässt Markus wissen, zur grundsätzlichen Ausrichtung und zu den markantesten Nuancen des neuen Releases befragt.

„Kohle und ich sind ein perfektes Team und wir arbeiten seit unserem Comeback 2004 hervorragend zusammen. Wir verstehen uns fast blind. Ich könnte mir kein besseres Studio oder Produzenten als Kohle für Crematory vorstellen. Denn er bringt sich voll in die Songs mit ein, hat tolle Ideen und zaubert uns immer einen fetten Sound.“

Kohle weiß genau, so Markus, was Crematory brauchen und wollen. „Und er hat auch dementsprechend geile Ideen. Manchmal stehen wir harte Gefechte durch, doch wichtig ist, dass das Resultat immer stimmt und das tut es meiner Meinung nach.“

Der neue Albumtitel „Oblivion“, übersetzt ‚Vergessenheit‘, erinnert daran, das Wahre und Wichtige in der Kunst, im Leben, nie zu vergessen. Der Drummer bringt Licht ins Dunkel: „Lange vergessene, aber immer noch gute musikalische Ideen und Einflüsse wurden wieder aufgegriffen und im aktuellem Sound verarbeitet. In Vergessenheit geraten wollen wir als Band Crematory nicht, denn es gibt uns seit 27 Jahren und wir haben bis dato 14 Studioalben veröffentlicht. Und darauf sind wir verdammt stolz, denn es gibt nicht viele Bands, die das geschafft haben.“

Um einen Vergleich zu „Monument“ gebeten, konstatiert der kompakte Felldrescher: „Die Keyboards wurden etwas zurückgenommen und die fetten Gitarren nach vorne gepusht, da wir ja jetzt mit zwei Gitarristen ein richtiges Brett fahren können und das auch live. Orchestrale Elemente wurden bei vier Songs integriert, was wir so auch noch nie zuvor gemacht haben und traditionelle Songelemente weiter verfeinert und optimiert.“

Insider wissen natürlich um die Neuaufstellung von Crematory mit Tosse, Rolf und Jason.

Laut Markus hat sich die Bandchemie und Kreativität mit den drei Neuen absolut optimal entwickelt.

„Sensationell, denn alle drei Neuzugänge sind absolute Profis und wissen genau, wie sie sich live zu präsentieren haben und wie im Proberaum als auch im Studio professionell gearbeitet wird. Ich bin überglücklich solche tollen Musiker gefunden zu haben, denn sie sind voll motiviert und bringen frischen Wind in das Ganze.“

Und auch diesmal holte sich Markus wieder Unterstützung aus verschiedenen Lagern, offenbart er.

„Mit Stefan Glass, der für die orchestralen Passagen zuständig war, sowie Dirk Riegner für die melodiösen Bereiche und Walter Stobbe für die harten Sachen. Mit diesen drei Ideengebern und in Verbindung mit Kohle als Produzent habe ich die Songs arrangiert und ihnen Form verliehen. Tosse, Rolf und Jason haben dann dementsprechend ihre Instrumente dazu arrangiert und eingespielt.“

Angefangen mit dem Songwriting für das neue Album haben die Beteiligten im Januar 2017, nachdem 2016 zahlreiche Konzerte europaweit zu „Monument“ absolviert wurden und sich der Kesselwart in einer Kreativphase befand, in welcher er nur so vor Ideen sprudelte, wie überzeugt verkündet wird.

„Höhen und Tiefen gibt es immer, denn manchmal sprudelt man nur so von Ideen und dann fallen einem nicht einmal die einfachsten Sachen ein. Daher machen wir uns beim Songwriting keinen Stress und arbeiten immer so wie wir Lust und Zeit dazu haben beziehungsweise wenn wir uns in der kreativen Phase befinden.“

Für die Songtexte zeichnet wie immer Felix verantwortlich, Frontmann und Koch aus Passion. „Mit seinen Lyrics für die neuen Tracks habe ich mich zur jetzigen Zeit noch nicht befasst und vertraue wie immer voll auf Felix.“

Ein spezieller Grund, dass auf „Oblivion“ kein deutschsprachiger Song mit dabei ist, existiert nicht. „Das hat sich diesmal einfach nicht ergeben. Warum auch immer hatte Felix nur englische Texte, die auch gut funktionierten. Das ist immer komplett seine Sache, je nachdem welche Stimmung er für den einzelnen Song hat.“

© Markus Eck, 15.01.2018

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