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Interview: BLUES PILLS
Titel: Gefestigt

Ihr 2016er Schweißtreiber „Lady In Gold“ bringt so manche Blues Rock-Seele schier zum Kochen. Nicht umsonst steigen die Beliebtheitswerte von Powerröhre Elin Larsson und ihrer Erfolgsband Blues Pills seit der Gründung 2011 beeindruckend raketenhaft an.

Für das neue Album „Holy Moly!“ gingen die Musiker es emotional noch umfangreicher an. Wie Elin berichtet, litt sie früher jahrelang unter Depressionen und Selbstzweifeln, was man dem schwedischen Energiebündel, welches Bühnen mit ihrer Perfomance in Hexenkessel verwandelt, nur schwer glauben mag.

„Durch das Musikmachen miteinander und die Bandgemeinschaft ist es zum Glück sehr viel besser geworden mittlerweile. Meinen Tiefpunkt hatte ich, als vor einigen Jahren mein geliebter Hund vor meinen Augen von einem Auto überfahren wurde. Insbesondere auf ‚Holy Moly!‘ wird das Thema ‚Permanente Niedergeschlagenheit‘ erneut aufgegriffen. Speziell der Song ‚Low Road‘ handelt davon, wenn man mit sich selbst nicht mehr klarkommt. Wegrennen nützt da eben so gar nichts. Man trägt es einfach in sich. Das Stück ist ziemlich hart, was gut zum textlichen Inhalt über die menschliche Dunkelheit und damit verbundene Verlorenheit passt. Ich singe es äußerst gerne, weil es für mich immer wieder aufs Neue sehr erleichternd wirkt.“

Nach dem 2019 vollzogenen Ausstieg von Gitarrist Dorian Sorriaux mussten sich Blues Pills zunächst wieder neu finden, dies vor allem auch, nachdem sich Bassist Kristoffer Schander circa ein Jahr später ins Line-Up begab.

Elin: „Letztlich sind wir nun wieder zum Glück bestens aufgestellt. Wir haben uns ein kleines, feines und sehr gemütliches Studio hier bei uns in Schweden auf ländlichem Terrain errichtet, in dem wir uns unsagbar wohl fühlen. Dort, im Städtchen Närke, feilten wir fast ein Jahr lang an den neuen Songs.“

Wie die herzige Vokalistin mit ein wenig Stolz in der Stimme sagt, haben Blues Pills alles selbst aufgenommen und konserviert. „Unser Gitarrist Zack Anderson fungierte als ‚Toningenieur’, professionell geholfen haben ihm u.a. seine The Hives-Kumpels Nicolaus Arson und Johan Gustafsson. Das war eine wichtige und lehrreiche Erfahrung für uns, denn bei und in unseren Liedern spielt Eigenheit und Individualität mit die größte Rolle.“

© Markus Eck, 14.04.2020

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