Interview: | ALIEN WEAPONRY |
Titel: | Indigene Spiritualität |
Eine der vielversprechendsten Innovatoren im gesamten Metal sind seit 2010 definitiv diese Neuseeländer - Alien Weaponry machen ihren ganz eigenen Māori Metal, und das tun sie anhaltend mit großer, zutiefst passionierter Klasse, wie das neue und wichtige dritte Album „Te Rā“ beeindruckend variantenreich unter Beweis stellt.
Die drei höchst beflissenen Musiker aus Waipu, einer kleinen Stadt in der Bream Bay in der Region Northland mit schottischem Erbe, sie sind allesamt Nachfahren der dortigen Ureinwohner, eben der Māori, und sie stellen ihr massiv amphetaminisierendes Schaffen voll und ganz in den Dienst der Rekultivierung dortiger Überlieferungen und Traditionen.
Doch dies ist es beileibe nicht allein, was die immense Faszination an dieser multipel besonderen Band für immer mehr Fans auf der ganzen Welt ausmacht. Sondern die beiden Brüder, Gitarrist und Sänger Lewis Raharuhi und Drummer Henry Te Reiwhati de Jong hämmern zusammen mit Bassist Tūranga Porowini Morgan-Edmonds einen dermaßen brachialen und zugleich melodisch griffigen Kiwi-Alarm raus, dass dabei einfach keine Zunge drin bleibt!
Wie Tieftöner Tūranga, seit 2020 in der Band, wissen lässt, stellen sich Alien Weaponry mit „Te Rā“ bewusst vielfach neu auf.
„Ja, diesmal geht es merklich reifer, reflektierter und damit tiefgründiger bei uns zu. Als Alien Weaponry damals in Auckland von Lewis und Henry gegründet wurden, waren sie gerade mal acht und zehn Jahre alt. Acht Jahre später kam das Debütalbum ‚Tū’ etc. - von daher ist es ein nur natürlicher Entwicklungsprozess in und bei uns, man wurde dabei ja sozusagen vom Kind und Teenager über den Jugendlichen irgendwann zum Erwachsenen, und das auch noch mit der selbst gemachten Musik.“
Die Begegnung mit Tūranga ist neben der musikalischen Seite auch zwischenmenschlich eine ganz besondere und nicht wenig berührende noch dazu - zu sehr sticht der außerordentlich liebenswerte Kerl mit seinen Tā mokos, den traditionellen Tätowierungen der Māori, gemeinhin als Moko bekannt, hervor, als dass es darüber nicht angeregt zu sprechen gilt.
„Der Dezembertag in 2021, an dem ich mein ganz persönliches Mataora Moko im Gesicht bekam, war einer der schönsten und am meisten befreienden in meinem bisherigen Leben überhaupt. Ein Jahr davor habe ich angefangen, ernsthaft darüber nachzudenken und mit meinem Whānau zu sprechen. [Eine vertraute Bezeichnung für eine ganz bestimmte Reihe von Personen - die wichtigste wirtschaftliche Einheit der traditionellen Māori-Gesellschaft, im modernen Kontext wird der Begriff manchmal auch für Freunde verwendet, die keine verwandtschaftlichen Bindungen zu anderen Mitgliedern haben; Anm. d. Verf.] Aufgebracht wurde es mir von Moko-Künstler Lance Ngata. Ich habe Moko schon immer geliebt, seit ich ein Kind war. Mein Onkel hat seine Mataora, und ich erinnere mich, wie ich sie als Kind zum ersten Mal sah und sie als Kunstform einfach liebte. Ich habe mich an dem Tag zusammen mit meiner Mutter Tania auf die Reise begeben, die sich - nach reiflicher Überlegung - ebenfalls das Gesicht entsprechend tätowieren ließ. Sie fühlte sich besonders wohl dabei, dies mit mir zu erleben - und dass wir es gemeinsam umsetzten, gab ihr die Kraft, es zu tun. Es war also eine richtige Whānau-Angelegenheit.“
Wie der Bassist weiter in aller entspannten Offenheit zu berichten weiß, leiteten ihn und die Band auch entsprechend nachfolgende Erlebnisse dazu an, betont sozialkritischere Texte für das neue Album zu verfassen.
„Ja, in der Tat, ich hatte einige unwillkommene und echt unschöne Reaktionen auf mein Gesichtstattoo hier in der Öffentlichkeit erlebt. Wenn ich durch die Geschäfte ging, wurde ich angestarrt, und zwar nicht auf eine gute Art. Ich habe mich natürlich auch genau darauf seit längerer Zeit vorbereitet, aber es tat mir dennoch nicht gerade wohl. Bemerkenswert dabei ist, dass ich damit außerhalb meiner Heimat auf den Touren in den USA überall riesengroße Wertschätzung erfuhr, auch für unsere einheimische Kultur. Es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn man bedenkt, dass wir in unserem eigenen Land nicht die gleiche Liebe bekommen. Glücklicherweise findet seit einigen Jahren dennoch auch hier in Neuseeland mehr und mehr eine bewusste Rückbesinnung auf die alten Werte und kulturellen Traditionen statt. Aber es ist noch ein langer Weg.“
Viel Rückhalt und große Zuversicht gibt ihm das Musizieren und Touren mit Alien Weaponry, wie er erneut bekräftigt. „Viele Erlebnisse auf weltweiten Touren mit Legenden wie Guns N' Roses, unseren großen Helden Gojira, Slayer und Special Shows mit dem New Zealand Symphony Orchestra konnten unseren geistigen Horizont immens erweitern. Wer sich tiefer für uns und unsere Musik interessiert, dem empfehlen wir neben dem neun Album auch den Dokumentarfilm ‚Kua Tupu Te Ara‘, bei dem es viel über uns zu erfahren gibt: Über unsere Schwierigkeiten, aber auch auch unsere Höhepunkte - und vieles dazwischen.“
© Markus Eck, 10.03.2025
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