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Interview: WITHIN TEMPTATION
Titel: Im Namen der Freiheit!

Mit der taufrischen Single „Don’t Pray For Me“, veröffentlicht am achten Juli, sowie dem ebenso richtig fesselnden Musikvideo dazu zeigen die beständigen Niederländer einmal mehr in tief beeindruckender Weise, dass weiterhin ganz fest mit ihnen und ihrem hymnischen Symphonic Rock zu rechnen ist! 


Premiere hatte das neue Video am 13. Juli - und bereits nach knapp einer Woche konnten sich Band und Fans über eine halbe Million an Views freuen. Wie Sängerin Sharon den Adel merklich angeregt erzählt, dreht sich diese vierte, unabhängige Single von Within Temptation ganz speziell darum, sich für die Rechte und die Freiheit des einzelnen menschlichen Individuums stark zu machen und auch gegen allerlei Unterdrückungen wie Mobbing etc. einzutreten. 


„Dieser neue Song soll eine massiv Mut machende Hymne für Akzeptanz und Toleranz sein! Man liest und hört immer mehr davon, wie viele Menschen jeden Tag aus sprichwörtlich 100.000 Gründen übel unterdrückt werden. Die ganze Welt scheint davon betroffen zu sein, die Empathie genießt keine besonders hohe Wertschätzung mehr in den globalen Gesellschaften, wie es den Anschein hat.“

Wie sie weiter ausführt, ist die gleichfalls talentierte wie vielfach fähige Autodidaktin medial sehr interessiert und multipel aktiv, wobei fast alles tagtäglich mitzubekommen ist, was so vielen Menschen an Ungerechtigkeiten, Benachteiligungen, Grausamkeiten etc. zuteil wird. Ihr tut das konstant sehr weh, konstatiert Sharon.

„Ich als dreifache Mutter und absolut leidenschaftliche Musikern kann es oft schier nicht ertragen, was sich die Leute den ganzen Tag gegenseitig alles so antun. Intoleranz, auf kultureller Natur, ist dabei ein relevantes Thema, welches mich nicht selten richtig auf die Palme bringt.“

So wendet sich „Don’t Pray For Me“ aber auch ganz gezielt dagegen, anderen seine eigenen Überzeugungen und Ängste aufzuzwingen.

„Es ist einfach so und es ist einfach zu akzeptieren, dass wir alle unterschiedlich und völlig individuell sind. Und wir lernen, wenn man es uns im jeweiligen System erlaubt, ständig dazu und verändern und modifizieren unsere Ansichten über das Leben, unsere Sicht der Welt usw. - es sollte ein ungehindert fließender und vor allem auch vielfältiger Prozess des selbständigen Reifens sein. ‚Don’t Pray For Me‘ bricht eine Lanze dafür, den Menschen genau das zu erlauben und zu ermöglichen. Jeder und jede sollte das eigene Schicksal individuell gestalten dürfen.“ 


Als der außergewöhnlich lebendige - typisch die köstlich impulsive Sharon - Dialog auf den Kontext religiöser Ideologien zugeht, sprudelt es schließlich geradezu eruptiv aus der Dame mit der riesengroßen Stimme heraus.

„Oft denke ich mir, wieviel Angst doch eigentlich 24/7 auf globaler Ebene rücksichtslos und rabiat in all die Köpfe gehämmert wird. Egal, ob massenmedial, mittels der vielen selbsternannten neuen Meinungsmacher oder auf den bekannten Messengerdiensten - als könnten sie alle gar nicht genug davon kriegen, sich gegenseitig noch mehr Angst vor ihrer aller Zukunft zu machen! Und genau durch diese Ängste gewinnen religiöse Fanatiker und diverse Ideologen immer noch mehr Macht, der reinste Teufelskreis.“

Dass solcherlei zu fataler Zersplitterung und oftmals irreversibler Abkopplung führt, weiß man als sozial aufmerksamer Geist. Auch Sharon ist sich dessen vollauf bewusst, wie sie sagt. „Mittlerweile herrscht sogar wieder ein richtiger Krieg, was einfach unglaublich, aber leider bitter wahr ist! Man fragt sich verzweifelt, wie kann das denn eigentlich noch möglich sein? Wieso wiederholt sich so etwas, nach all den aus unmenschlichen Kriegen gelernten Schrecken und all dem monumentalen Leid der letzten 100 Jahre?“


Man könnte endlos diskutieren darüber. Vom Autoren viel lieber mit dem treffenden Zitat von Jimi Hendrix konfrontiert, „Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht übersteigt, erst dann wird die Welt endlich wissen, was Frieden heißt.“, zeigt sich Sharon davon regelrecht beglückt. „Das habe ich noch nie gehört, ich liebe es aber sofort und werde es auch nie wieder vergessen!“



Die Frage nach einem kommenden Album wird erneut geschickt von Sharon umschifft, die mit ihrer Band erstmal bei dem in der letzten Zeit bewährten Single-Modell bleiben möchte. „Wir arbeiten kontinuierlich an neuem Material und wir haben neben der neuen Single auch schon wieder einige neue Lieder erschaffen - es wird also weiterhin Veröffentlichungen von uns geben. Auch ein neues Album, zumindest ist dies für 2023 geplant.“


Und endlich dürfen die holländischen Großmeister des epischen Symphonic Rock-Spektakels auch wieder so einige Bühnenbretter entern, wie die aktuellen Sommerfestival mit ihnen zeigen. Sharon sprüht regelrecht Funken bei dem Thema:

„Danach werden wir mit Iron Maiden eine USA-Tournee spielen, um im kommenden November die Co-Headliner-Europatournee mit Evanescence anzugehen - die ‚Worlds Collide’-Tour, wir freuen uns schon wie wahnsinnig darauf, dabei in den bekannten, großen Venues aufzutreten.“


© Markus Eck, 21.07.2022

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