Interview: | UNLEASH THE ARCHERS |
Titel: | Die Zukunft ist jetzt! |
Auf dem aktuellen Albumnachfolger zum global zelebrierten 2020er Erfolgs-Release „Abyss“ wagen sich die Kanadier um Sängerin Brittney Slayes mit ihrem Modern Power Metal nicht allzu weit in die nächsten Jahrzehnte vor - können aber dennoch mit einem interessanten futuristischen Konzept nicht wenig Staunen machen.
Schließlich setzte Brittney dafür ihre originell ausgefeilte Vision in die spannende Story um „Phantoma“ um, so auch der neue Albumtitel - einer ganz speziellen KI, die sich in die Menschen verliebt, um dann aber grandios davon enttäuscht zu werden.
Wie Brittney zu den ihrer Meinung nach größten musikalischen Unterschieden berichtet, hat sie mit ihren Members auf dem neuen Langdreher im Gegensatz zum Vorgängeralbum mit ein paar anderen Genres herumgespielt.
„Wir haben etwas Hardrock drauf, eine Art Hair-Metal-Power-Ballade und einen geradlinigeren, traditionellen Metal-Eröffnungstrack. Außerdem ist unsere erste Single ‚Green & Glass‘ fast komplett in Dur gehalten - und obwohl wir schon vorher Refrains in Dur hatten, gab es noch nie einen Song, der fast komplett davon dominiert wurde. Der Track ‚The Collective‘ hat einige Riffs von unserem neuen Bassisten Nick Miller, die einen Stil haben, den wir, so glaube ich, auch noch nie vorher so gemacht haben - wir sind also schon sehr gespannt darauf, was die Fans so alle davon halten! ‚The Collective‘ ist auf jeden Fall einer meiner Favoriten auf der neuen Platte!“
Und die musikalische Mischung des spielstarken Fünfers erweist sich rasch als ziemlich explosiver Cocktail! So geht das also:
„Jeder Song wird von uns immer mit den anderen Songs im Hinterkopf geschrieben. Wir schauen uns die Riffs an, die wir haben, und stellen sicher, dass sie nicht nur zum emotionalen Ton des Songs, sondern auch zum Album als Ganzes passen. Jeder Track wird so geschrieben, dass der vorhergehende und der nachfolgende nicht aus dem Nichts kommt. Wir versuchen, die Dynamik allmählich und auf eine Weise zu verändern, die musikalisch Sinn macht, aber auch die Geschichte widerspiegelt. Das alles ist während des gesamten Schreibprozesses sehr eng miteinander verwoben.“
„Phantoma“, ein toller Albumtitel, vor allem auch, was unser aller Unsicherheit und das noch sehr viel Mehr an Anonymität in der KI-Zukunft angeht.
Zu irgendwelchen Dingen befragt, Bücher, Spiele, Filme usw., welche sie für die neuen Texte beeinflusst haben, erhellt sich die Miene der Vokalistin zur reinsten Sonne.
„Ich bin in Fantasy und Science Fiction verliebt, seit mein Vater mich zum ersten Mal in den Film ‚Willow‘ mitnahm, als ich fünf war. Ich bin definitiv cinephil, ich lese eifrig Bücher und Comics und spiele, seit ich damals ‚Duck Hunt‘ und das NES [Nintendo Entertainment System; Anm. d. Verf.] entdeckt habe. All diese Dinge haben zur Thematik unserer Alben beigetragen. ‚Phantoma‘ ist sozusagen zum Teil ‚Aliens‘ - Bishop war schon immer einer meiner Lieblingscharaktere -, zum Teil ‚Terminator 2‘, zum Teil ‚Star Wars‘ und nur ein bisschen ‚Star Trek‘. Die Prämisse, dass ein Androide empfindungsfähig wird, wurde schon auf so viele Arten umgesetzt, aber ich kannte noch kein Konzeptalbum, das sich damit befasst hat, also dachte ich, ich versuche mein Bestes!“
Die Frontfrau weiter zum immens inspirierenden Kontext: „Ich habe da auch ein kurzes Video auf Instagram gepostet, in dem ich erkläre, wie ich ChatGPT benutzt habe, als ich mit dem Schreiben der Texte begann und es bat, einen Song im Stil von Unleash The Archers zu schreiben“, so postuliert sie laut lachend, „es hat mir jedoch nichts allzu Originelles geliefert. Aber ich wollte sagen können, dass ich es benutzt habe - also habe ich ein paar Wörter genommen und sie in ein paar Songs eingearbeitet. Wir haben auch ein KI-Programm verwendet, um unser Musikvideo für ‚Green & Glass‘ mit dem Artwork zu ‚malen‘, das wir von unserem Grafikdesigner lizenziert haben. Zu guter Letzt haben wir einige KI-Bilder in unser Hörbuch aufgenommen, um einen ‚Schnappschuss‘ von den aktuellen Möglichkeiten von Programmen wie Midjourney und Dall-E zu machen.“
Passend dazu verarbeiten Unleash The Archers auf ihrer neuesten Veröffentlichung auch diverse gesellschaftskritische Themen wie negatives Social-Media-Verhalten.
Wie Brittney offenbart, ist es auch für sie selbst nämlich immer noch ein tagtäglicher Kampf, sich in all der vielen Grausamkeit und Negativität im Internet, sich auf das Positive zu konzentrieren.
„Und was meine eigene Band angeht: Meistens lese ich einfach schon gar keine Kommentare mehr. Ich halte mich größtenteils an Discord und tue mein Bestes, um mit unseren Fans zu interagieren, die auf Facebook und Instagram kommentieren, aber das war’s dann auch schon. Das neue Album hat daher zwei Hauptthemen: Die Stärke, weiterzumachen, kommt von innen, und so ziemlich nichts, was man im Internet sieht, ist echt! [lacht ausgelassen] ‚Phantoma‘ verliebt sich in die Menschheit, weil sie sie durch das ‚Netaverse‘ beobachten kann, aber wenn sie sie persönlich trifft, merkt sie, dass sie fade und egoistisch ist. Ich habe es satt zu sehen, wie meine Freunde von den unerreichbaren Zielen erdrückt werden, die in den sozialen Medien zur Schau gestellt werden, wie man ach so fit, erfolgreich, wohlhabend sein kann. Wie ‚wunderbar’ das perfekte Elternteil, der beste Musiker, das schönste Haus usw. sein kann - das ist doch letztlich alles nur Getue. Ich gebe in den sozialen Medien nicht viel über mein Privatleben preis, aber ich werde es sicher nicht als etwas darstellen, das es nicht ist. Ich würde mich auch nie negativ über die kreative Arbeit anderer äußern. Nach und nach versuche ich also, mein Bestes zu tun, um das Internet wieder zu einem Ort zu machen, an dem man einfach Spaß hat!“
Brittneys beachtlich variabler Gesang ist diesmal beeindruckend facettenreich und kann wirklich auf jeder Ebene anregenden Genuss garantieren - und wie zu erwarten, steckt dabei auch einiges an Training etc. dahinter.
„Ich habe immer sehr hart daran gearbeitet, auf jedem Album so viel wie möglich von meinem Stimmumfang zu nutzen, aber ich achte auch darauf, dass ich im Studio nie etwas mache, was ich live nicht auch machen könnte. Ich brauche etwa sechs Wochen, um meinen Körper und meine Stimme so weit zu bringen, dass ich sie wirklich voll ausreizen kann. Ich fange langsam und locker an und arbeite mich dann zu den langen, hohen Heulern vor - und das letzte, was ich tue, ist, meiner Stimme den nötigen Biss zu geben. Die Kontrolle des Zwerchfells ist extrem wichtig, deshalb konzentrieren sich viele meiner Gesangs- und Aufwärmübungen auf diesen Bereich. Die Vorbereitung auf das Studio ist die gleiche wie diejenige auf die Tournee, wenn nicht sogar noch intensiver. Auf Tournee singe ich jeden Abend nur ein oder zwei Stunden; im Studio muss man bereit sein, acht Stunden am Stück zu arbeiten, also ist es wichtig, dass man in der bestmöglichen Verfassung ist. Ich mag es sehr, am Ende einer Tournee ins Studio zu gehen, weil meine Stimme dann normalerweise auf dem Höhepunkt ist, nachdem ich sie wochenlang jede Nacht trainiert habe.“
© Markus Eck, 15.04.2024
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