Interview: | THEATRE OF TRAGEDY |
Titel: | Würdiges Wegtreten |
Was damals 1993 im norwegischen Stavanger so verheißungsvoll begann und über die Jahre auf massiv prägende Weise in die Gothic Metal-Historie einging, das fand im Oktober 2010 sein Ende. Zurückgeblickt werden kann dabei auf eine ebenso ereignisreiche wie erfolgreiche und prägende Karriere, dienten Theatre Of Tragedy doch einer ganzen Subkategorie als gigantisch inspirative Paten. Die Auflösung ihrer Band gaben die Beteiligten bereits am ersten März des letzten Jahres auf der Website bekannt, doch vor dem finalen Schlussstrich wurden noch diverse Live-Auftritte zum Besten gegeben.
Als primäre Gründe für die Auflösung wurden immer größere Schwierigkeiten darin benannt, Familie, Beruf und Band in ergiebigen Einklang zu bringen. Am schicksalsträchtigen zweiten Oktober 2010 gab es dann schließlich auch kein Zurück mehr: Auf den Tag genau 17 Jahre nach der Gründung trugen die skandinavischen Musiker ihre Band Theatre Of Tragedy in Stavanger symbolisch zu Grabe.
Stilistisch stets nach Neuem und Frischem trachtend, schreckten diese findigen Klangkünstler niemals vor Experimenten in ihrem Sound zurück, was posthum großer Ehrung wert ist.
Sieben Studioalben zeugen als inhaltsreiches Vermächtnis vom variantenreichen Schaffen einer Formation, die sich bis zuletzt immer wieder neu erfand.
Schlagzeuger Hein Frode Hansen berichtet zur Abschieds-Live-DVD „Last Curtain Call“.
„Ich erinnere mich noch sehr gut: Als wir im Oktober 2008 in Russland während einer damaligen Tour zusammen saßen, war die interne Stimmung bei uns auf dem absoluten Tiefpunkt. Wir hatten einen echt miesen Tag. Alles schien sich gegen uns verschworen zu haben, nichts schien zu klappen. Schlechte Fahrtmöglichkeiten von Gig zu Gig, üble Unterkünfte etc. machten uns das künstlerische Leben immens schwer. Wir waren ausgelaugt und vollkommen übermüdet. Ziemlich depressiv noch dazu. Beinahe jeder von uns hatte da eigentlich nur noch eines im Sinn: Nämlich, so nicht weitermachen zu können beziehungsweise zu wollen. Mit den Jahren wurden die Konzertreisen vor allem im Ausland von den dortigen Promotern und Bookern immer schlechter organisiert, was ganz junge beziehungsweise jüngere Bands vielleicht noch ganz gut wegstecken können. Uns aber machte dieser ganze Zirkus mit jedem Jahr immer weniger Freude. Mit der Zeit gründeten wir Familien und gingen in unseren Berufen auf, da setzt man, zunächst wohl ganz unterbewusst, schon seine Prioritäten. Kommen also abseits davon immer mehr Schwierigkeiten in einer Angelegenheit auf einen zu, ist es wohl nur natürlich den existenziellen Belangen den Vorzug geben zu wollen“, offenbart mir Hein in aller Deutlichkeit.
Wir erfahren weiter: „Einig waren wir uns als erstes schnell in diesem Punkt: Wir wollten auch keine neue Mitglieder in die Gruppe herein holen und einarbeiten, dafür hatte keiner von uns die Nerven.“ Das Songwriting wollte ihnen ohnehin seit vielen Monaten schon nur noch mit sehr großer Anstrengung, wenn überhaupt, von der Hand gehen, so Hein, weiter rückblickend. „Es schien irgendwann sogar fast unmöglich, noch gute Kompositionen hinzukriegen. Denn wir wussten ja in unseren Köpfen und vor allem Herzen, dass es eigentlich auf kreativem Sektor bereits vorbei war. Und in einem solchen Zustand bekommt man eben nichts Brauchbares auf die Reihe. Doch es fällt natürlich sehr schwer, sich so was aufrichtig einzugestehen. Das braucht seine Zeit.“
Rasch knüpft der Drummer an:
„Ich konfrontierte meine Mitmusiker dann mit meinem ganz konkreten Vorschlag, Theatre Of Tragedy doch lieber aufzulösen. Denn wenn jeder in der Gruppe nur noch unglücklich damit ist, hat es doch keinen Sinn mehr, brachte ich vor. Darauf konnten wir uns dann recht schnell einigen. Und auch darauf, unseren Abschied mit einer entsprechenden Veröffentlichung so würdig als möglich zu gestalten. Wir sprachen nachfolgend intensiv darüber, uns vor den vielen Fans nicht einfach so davonzumachen.“
So reifte der Entschluss, besagte Live-DVD zu realisieren. Laut Aussage des Stockschwingers schwebte der Band nach so vielen Jahren musikalischer Aktivität etwas ganz Besonderes vor.
„Da kam uns eines Tages die Idee, unsere treuesten Fans und Forumsmitglieder zu uns nach Stavanger in den Probenraum einzuladen, um ein Teil der Aufnahmen für diese DVD zu werden. Wir wollten etwas Exklusives, und so schrieben wir dieses Vorhaben auch nicht auf unseren Websites aus. Überwältigend war es zu erleben, wie gut und groß die Resonanz war. Denn es reisten so einige Fans aus aller Welt zu uns, mit denen wir dann anschließend eine verdammt großartige Zeit hatten. Wir bekamen ausschließlich frenetisches Feedback, denn auch unsere internationalen Besucher genossen ihren Aufenthalt in höchsten Zügen! Auf ‚Last Curtain Call’ kann man uns mit unseren treuen Fans im Probenraum ausgelassen feiern sehen.“
© Markus Eck, 22.04.2011
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