Interview: | TANZWUT |
Titel: | Ein Hoch auf die Individualität! |
Mit der neuen Single „Narziss“ verstehen die Berliner es blendend, die Vorfreude ihrer Anhänger auf das kommende Album „Die Tanzwut kehrt zurück“ massiv zu nähren. Schließlich lässt es diese markante, animierende Nummer weder an Eingängigkeit noch an Zeitlosigkeit mangeln. Wie Frontmann Teufel zu berichten hat, wurde „Narziss“ gut überlegt ausgewählt.
„Wir hatten schon im Vorfeld gut überlegt, welche Stücke des Albums die Bandbreite unseres Werkes überzeugend darstellen würden. Dies ist natürlich sehr schwierig, wenn man kurz nach oder auch schon während der Studioproduktion solche Entscheidungen treffen muss. ‚Narziss‘ ist in diesem Fall als dritte Auskopplung die Auswahl gewesen. Wir wollen die Kraft und Ausstrahlung dieses Songs zeigen und damit auch eine weitere Facette unseres Albums.“
Und zum thematischen Inhalt dieses satt abrockenden Liedes weiß der Rotgehörnte zu berichten:
„Das Ganze entstand, als ich mich vor der eigentlichen Produktion des Albums zum Texten in eine eigens auferlegte Einsamkeit und Verbannung begeben habe. Ich dachte über dieses Thema schon eine Weile nach und habe mir überlegt, in welcher Weise ich dieses Thema angehen sollte. Es sollte auf keinen Fall ein erhobener Zeigefinger im Raum stehen. Daher beschloss ich den Text in der Ich-Form zu verfassen. Dies wirkt natürlich provokativ. Ich wollte aber auch, dass sich der Text auf den Menschen an sich bezieht. Das Bild im Video mit dem Totenkopf in der Hand weist auf den berühmten Shakespeare-Satz ‚Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage‘ hin. Ich stelle also in dem Text die Frage: ‚Bin ich oder bin ich nicht?‘ Und die Antwort ist: ‚Du sollst sein!‘. Daher auch ‚... die Narzissen sollen blühen! Sterben, sterben kann ich nicht.‘ Vielleicht ist es ja in unserer Gesellschaft das, was wir nicht sehen. Die ewige Selbstdarstellung, die uns in einen Wettbewerb stellt, weil wir in einen Narzissmus der noch nie da gewesenen Art gezwungen werden. Wir sehen die bearbeiteten und aufgemotzten Bilder unserer Artgenossen und fühlen uns schlecht und hässlich im ständigen Vergleich und Auge in Auge mit einem monströsen Schönheitsideal. Und wir kämpfen ständig dagegen an. Verzweiflung macht sich breit und Konkurrenzdenken. Ich komme zum Glück aus einer anderen Zeit und kann viele Entwicklungen mit anderen Augen betrachten. Was wird aber mit denen, die es nicht anders kennenlernen werden? Ich glaube, da werden sich merkwürdige Menschen entwickeln.“
Der Song ist dabei natürlich auch repräsentativ für „Die Tanzwut kehrt zurück“, so fügt Teufel an.
„Während der Produktion haben wir schon darüber nachgedacht, ob er geeignet für eine Auskopplung ist. Aber vorrangig war uns wichtig, dass diese CD wie ein Bühnenprogramm funktioniert und bis zum Ende nicht langweilig wird. So ist es, auf unsere Empfehlung hin, für den geneigten Zuhörer ein Grund die komplette CD zu kaufen, um auch das komplette Bühnenprogramm zuhause zu haben. Ich habe vor kurzem von einem Freund gehört, der sich wunderte, dass wir noch im CD-Format denken, weil es Trend sein soll, nur noch in Singles zu denken. Immer alles nur auf d-e-n einen Hit ausgelegt. Für mich eine katastrophale Tendenz. Aber wir Spielleute sind vielleicht auch die letzten Mohikaner unter den Musikern.“
Befragt, in welcher Stimmung der Song entstand, konkretisiert sich die Teufelsmiene merklicher.
„Wenn ich mich zurückziehe um Texte zu schreiben, bin ich immer sehr in mich gekehrt. Ich gehe hinaus in die Natur, lese ein paar Sachen und versuche die Kruste meines Gehirns mit minimal dosierten, alkoholisch-feingeistigen Getränken aufzubrechen. Man kann diesen Zustand als eine Art ‚in der Schwebe hängen‘ bezeichnen. Ich genieße diese Freiheit und diese Situation immer sehr. Es gibt natürlich stets Höhen und Tiefen, wenn man in eine kreative Phase eintaucht.“
Die Wortfolgen in „Narziss“ werden, für das Berliner Rothörnchen typisch, anspruchsvoll & dennoch verständlich dargeboten. Teufel sagt, er kannte und kennt Zeitgenossen mit einem derartigen Persönlichkeitsbild.
„Menschen, die solch’ ein extremes, narzisstisches Ego nach außen kehren, haben meist das Problem ihre eigenen Minderwertigkeitskomplexe zu verbergen. Ich persönlich, der ich ein wortgewandter Schalksnarr bin, habe da eher meine Belustigung zu verkünden. Wobei ich eine gewisse Liebe zu sich selbst jedem nur wärmstens ans Herz legen kann. Jeder sollte so individuell sein, wie er möchte, ein eigenes Ich suchen und sich nicht von irgendeinem Schönheitsideal blenden lassen.“
Die dazu überlieferte, griechische Mythologie und all die veränderten, abgewandelten Geschichten hat der Spielmann laut eigener Aussage schon lange vor diesem Song gelesen. „All diese Facetten und Betrachtungsweisen sind hochgradig interessant. Bis hin zur Betrachtung von S. Freud, wo der Narzissmus als Krankheitsbild entdeckt wurde. Dazu noch Nietzsches ‚Ich‘-Betrachtungen. Diese Mischung beeinflusste mich sehr.“
© Markus Eck, 12.04.2021
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