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Interview: SUMMONING
Titel: Lohnende Beharrlichkeit

Wenn man seit bald einem Vierteljahrhundert konstant derselben Thematik huldigt und seine grundsätzliche Ausrichtung dabei niemals über ein gewisses Maß hinaus verriet, sollte man als Urheber transparent Bescheid wissen über die speziellen Erwartungen in den Kreisen der Anhänger.

Dennoch machen Vokalist, Gitarrist und Keyboarder Richard ‚Protector’ Lederer sowie Sänger, Tastenmann und Tieftöner Michael ‚Silenius’ Gregor ihre einzigartige Musik nach wie vor primär für sich selbst, dies hat sich seit 1993 bis heute nicht geändert.

Letztlich haben die zwei öffentlichkeitsscheuen, österreichischen Tolkien-Liebhaber und Epic Atmospheric Black Metal-Visionäre bislang über all die Jahre noch immer eine gemeinsame Basis mit ihren Hörern finden können. Somit präsentiert das erprobte Wiener Individualistenduo selbst nach einigen, internen Querelen schließlich auch sein neues Album „With Doom We Come“ wieder in altbewährter, klangvertrauter Manier.

„In der Regel sind wir es gewohnt, dass wir bei jedem neuen Release sehr kritisiert werden, meistens wegen des Sounds, aber oft auch in kompositorischer Hinsicht. Es hat immer größere Phasen des Umbruchs gegeben“, so Silenius.

„Ob ein Album von uns wirklich schlecht ist oder einfach seine Zeit braucht, um von den Fans akzeptiert und gemocht zu werden, kann man immer erst nach ein paar Jahren sagen. Stichwort ‚Stronghold‘: Damals wurden wir von der Schwarzmetallszene durch Sonne und Mond geschossen, weil dieses Album nicht mehr Black Metal-mässig genug klang. Oder beispielsweise ‚Oathbound‘: Sogar unser Label Napalm Records hat uns bekniet, diesen ‚Mistsound’ noch einmal zu überdenken bevor sie es veröffentlichen. Und auch die Fans waren enttäuscht wegen diesem Höhen-lastigen, verhallten Werk.“

Beide Alben gelten heute jedoch als Klassiker.

„Auch beim Release von ‚Old Mornings Dawn‘ gab es wie immer Kritik, dass diese Veröffentlichung leider nicht mehr so klingt wie die eben genannten. Alles in allem kann ich zur neuen CD nur sagen, dass wir selbstverständlich wie immer unser Bestes gegeben haben, auch wenn manche Begleitumstände schwierig waren. Man kann diese Veröffentlichung auch als Fortführung zu ‚Old Mornings Dawn‘ sehen – ähnlich wie ‚Nightshade Forest‘ eine Fortführung zu ‚Dol Guldur‘ war, weil beide Male auf übrige gebliebenen Riffs und halbfertigen Songstrukturen aufgebaut wurde.“

Protector merkt zu diesem scheinbar repetitiven Kontext noch an: „Immer wieder heisst es, dass Summoning stets gleich klingen; das behaupten sowohl negative Kritiker als auch Fans, die das genau so mögen. Trotzdem löst aber jedes neue Album immer große Diskussionen darum aus, warum es diesmal nicht so klingt wie das letzte. Ich war über die Vorwürfe, wir würden uns ständig wiederholen, immer verwundert. Vor allem dann, wenn ich denke, wie sehr sich die Gitarren von Sound und Spielstil immer wieder verändert haben, wie ich immer mehr orientalische Percussion zu den Drums hinzugefügt habe, und wie Silenius immer mehr Sprachsamples eingebracht hat. Nur bei diesem neuen Album dachten wir beide, es wäre vielleicht zu wenig Änderung drin. Gerade diesmal aber erleben wir am meisten Kommentare dazu, wie anders doch alles ist. Insbesondere wird auf meinen Gesangsstil Bezug genommen – dabei ist es von der selben Session wie ‚Old Mornings Dawn‘, sogar mit größtenteils den gleichen Einstellungen im Soundmix.“

Ganze fünf Jahre sind seit dem letzten Album ‚Old Mornings Dawn’ ins Land gegangen. Silenius blickt mit kritischer Sichtweise zurück: „Im Kern ist so einiges vorgefallen – vor allem, dass wir uns als Band kurzzeitig aus Frustration aufgelöst haben.“

Doch der Reihe nach: „Anfänglich ging es eigentlich ziemlich produktiv vorwärts mit dem neuen Material, da wir ja aus Resten der ‚Old Mornings Dawn‘-Session aufbauen konnten. Es gab eine Reihe von Einzelriffs, aber auch schon halbfertige Songs, die wir als Basis benutzen konnten. Es wurde umgebaut, dazu-komponiert, es wurden Dinge weggelassen oder wieder verworfen. Kurzum: Wir kamen gut voran und die Songs waren mehr oder weniger nach zwei Jahren fertig.“

Doch danach kam der langwierige Prozess der Soundfindung, so lässt er wissen, und hierbei gab es gröbere Differenzen zwischen ihm und Protector.

„Immer wieder wurde verändert, verändert und nochmals verändert. Aber irgendwie entwickelte sich nichts mehr zum Besseren und so bildete sich eine schleichende Frustration, die schließlich in Resignation mündete und letztendlich in völligem Desinteresse endete, was in einer Bandauflösung endete. Nach ein paar Wochen der Selbstreflexion rauften wir uns dann auch wieder zusammen und bewerteten einige Dinge neu. Im Endeffekt sind wir nun froh, doch noch zu einem zufrieden stellenden Ende gekommen zu sein.“

Protector erzählt hierzu: „Als ich mit den Arbeiten für das neue Album loslegte war ich voller Elan. Nach den Kompositionen begann ich schnell die Sounds so zu mixen wie ich es für richtig hielt und dachte, dass wir auf diesem Status aufbauen könnten. Als ich das Ergebnis Silenius vorspielte, sah ich schon sein mies gelauntes Gesicht und er meinte nur ‚Komplette Baustelle, da haben wir noch viel zu tun‘. Ich war verwundert, aber fügte mich seinem Willen und begann seinen Sound-Anweisungen zu folgen, ohne zu verstehen, wo seiner Meinung nach das Problem im Sound liegt. Als sich dieser Neu-Mix-Prozess zum Schluss über zwei Jahre hinzog, begann meine Geduld langsam zu reissen und ich begann zu rebellieren. Silenius überzeugte mich kurzfristig, dass es notwendig sei, neue Sounds zu finden und nicht zu schnell nach einem Ergebnis zu streben. Trotzdem reichte es mir irgendwann einmal, und ich wollte einfach nicht mehr für die nächsten Jahre nur still stehen und an einem Album mixen, sondern noch etwas Spontanität bewahren und den alten Black Metal-Sprit zu bewahren. Zum Glück konnte ich ihn dann doch überzeugen, seine Sound-Zwangsneurosen aufzugeben, und wir konnten wieder die alte Leidenschaft zurückerobern.“

Die geäußerte Nachfrage, was mittlerweile aus seinem Nebenprojekt Ice Ages geworden ist, erfreut Protector. „Gutes Timing – denn erst vor ein paar Tagen habe ich endlich begonnen einen neuen Ice Ages-Song zu komponieren und bin gerade recht begeistert von den ersten Ergebnissen. Nach der letzten Veröffentlichung habe ich zwar begonnen, meine eigenen Software-Synths zu konstruieren (für Nerds: Reaktor Ensembles), aber bis auf ein paar Remixes für ‚Acylum‘ und anderen konnte ich das Ergebnis dieser Arbeit nicht wirklich verwerten. Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass für mich Ice Ages kein ‚Nebenprojekt‘ ist, sondern gleichwertig mit Summoning existiert. Genauso wie für Silenius’ Kreuzweg Ost kein Nebenprojekt ist. Der einzige Unterschied ist, dass die erwähnten Projekte nicht den kommerziellen Erfolg wie Summoning haben, aber das heisst nicht, das sie für uns weniger wichtig wären.“

Die neuen Musikerportraits sind optisch eher heftig, aber durchaus originell geworden. Silenius leuchtet den Hintergrund aus: „Ich habe vor ein paar Jahren, eigentlich aus Langeweile, eine ganze Kiste voller Masken bestellt mit dem Hintergedanken, dass ich diese vielleicht irgendwann in irgendeiner Form künstlerisch verwerten könnte. Das ist hiermit passiert. Nachdem wir letztes Mal mit den Kapuzen-Fotos in eine sehr ästhetisch-mystische Richtung gegangen sind, wollen wir diesmal etwas komplett anderes machen und sind ein wenig ‚back-to-the-roots‘ gegangen – im Sinne von abstoßend hässlich, oder einfach auch unüberlegt drauflos. Das Ork-Konzept, dass diese Masken symbolisieren, geht eindeutig in diese Richtung, und soll ein bisschen dieses alte Feeling neue aufleben lassen, als man sich um die Konsequenzen seiner künstlerischen Handlungen noch keine Gedanken machte.“

Konkret dazu befragt, was Silenius so alles in den Sinn kommt, wenn er daran denkt, dass es Summoning demnächst seit sagenhaften 25 Jahren geben wird, gerät der Musikus in eine nachdenklichere Haltung.

„Selbstverständlich geht mir als erstes durch den Kopf, wie alt man selbst doch geworden ist. Aber wenn ich dann Fotos von Bands wie meinen Metal-Helden aus den 80er Jahren sehe, merke ich, dass ich zum Glück doch noch ein Stück von diesen Opas entfernt bin - wenn auch nicht mehr sehr weit. Es ist absolut nicht selbstverständlich, dass man als Band so lange existiert. Natürlich hat uns vor allem die Fan-Loyalität geholfen, aber auch der Umstand, dass wir nie live gespielt haben. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wenn wir regelmäßig auf Tour gegangen wären, wir uns sicher gegenseitig die Schädel eingeschlagen hätten.“

Selbstverständlich pflegen Summoning noch Kontakte zu befreundeten Bands, mit denen sie damals gestartet sind, so Silenius.

„Ich habe gerade auch das neue Abigor-Album eingesungen, und werde demnächst auch wie immer den obligatorischen Amestigon-Song einsingen - beide Bands treffe ich regelmässig. Die Wohnung von T.T. von Abigor hat sich seit einigen Jahren quasi als Treffpunkt etabliert, wo man sich austauscht, beziehungsweise Kontakte knüpft. Oft kommen auch Bands, die in Wien spielen, zuerst in seine Wohnung. Zum Beispiel Altantian Codex, oder Acherontas, oder der Labelchef von WTC-Productios, der Blutharsch und und und … alles in allem ist es ein künstlerischer Austausch der befruchtet und den ich nicht missen möchte.“

Der weitere Gesprächsverlauf dreht sich darum, wie man bei Summoning wohl an neues Songmaterial herangeht, wenn man schon so dermaßen lange dabei ist. Protector gewährt einen Einblick: „Natürlich hat sich die Art der Herangehensweise geändert – früher haben wir alles sehr spontan hingeklatscht, heute wird jeder kleine Schritt sehr wohl überlegt. Das alles hat aber für mich nichts am Gefühl und der Leidenschaft verändert - wäre die Leidenschaft verflogen, würde ich keine Musik machen. Ich bin zum Glück finanziell nicht auf die Musik angewiesen und kann mir den Luxus erlauben, nur das zu tun was ich wirklich will und nicht das, was mir irgend ein Label oder Fans vorschreiben. Es ist zum Glück immer noch so, dass ich bei einem neuen Song unverändert die alte Leidenschaft in mir spüre. Wenn ich einen Song fertigstelle und mir denke dass er gelungen ist, kann es immer noch vorkommen, dass ich vor Begeisterung beim Singen pathetisch die Faust erhebe um meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen - auch wenn wenn es niemand sieht weil ich alleine in meinem Studio stehe.“

Wie Silenius dazu noch anmerkt, haben sich Summoning normalerweise von Album zu Album immer weiterentwickelt, ohne aber die Essenz von Summoning zu verleugnen oder aufzugeben. „Das heisst, es hat immer wieder Änderungen gegeben - sei es im Sound, sei es im Gitarrenspiel, sei es in der Art zu singen, oder durch die Zugabe von Samples oder neuen Sounds. Diesmal haben wir eigentlich nicht vorgehabt, irgend ein neues Element hinzuzufügen, da ja die CD eine Art Nachfolge von ‚Old Mornings Dawn‘ sein sollte. Allerdings fällt uns an einigen Reaktionen auf, dass vor allem Protectors Gesang kontrovers diskutiert wird, obwohl er diese Art von Gesang schon seit ‚Stronghold‘ praktiziert hat.“

Protector nimmt bei der Gelegenheit auch gleich noch Stellung zum Thema Vokalisierung.

„Wegen Silenius’ Anmerkung zu meinem ‚neuen‘ Gesangstil: Zur Zeit von ‚Stronghold‘ begann es mich zu nerven, dass man in der Metal-Szene eigentlich als Sänger nur mehr Geräusche produziert, aber keine Melodien mehr singt. Also habe ich damals beschlossen, etwas Melodie in meine Metal-Vocal-Lines reinzubringen und versuchte meinen traditionellen Black Metal-Stil mit Melodie zu vermischen; am klarsten konnte man das damals in dem Song ‚Long Lost To Where No Pathway Goes‘ heraushören. Später habe ich diesen neuen Stil beibehalten, allerdings war er anscheinend nie so klar heraus hörbar und er wurde auch nie besonders betont. Bei dem neuen Album hingegen scheint der mittlerweile traditionelle, melodische Stil plötzlich allen aufzufallen. Ich weiss wirklich nicht warum, denn ich singe genauso wie früher, also seit ‚Stronghold‘, aber plötzlich reden alle davon. Das ist für mich überraschend, aber so ist das eben; wir waren immer überrascht über die Reaktionen der Fans und Kritiker - aber das ist auch gut so.“

Und laut Silenius gibt es bei Summoning nie überflüssige Songs, sondern nur überflüssige Riffs.

„Wir erkennen mittlerweile sehr schnell ob ein Riff dazu taugt verarbeitet zu werden oder eben nicht. Aber es kommt so gut wie nie vor, dass wir einen kompletten Song fertig komponiert haben und dann draufkommen, dass er eigentlich Mist ist. Für solche Fehlgriffe sind wir mittlerweile doch zu routiniert.“

So kommt es den beiden Musikern auch aktuell letztlich wieder am meisten darauf an, eben möglichst authentisch zu sein und genau das zu machen was sie wirklich wollen, so Protector. „Wir wollen dabei weder irgendjemandem gefallen oder bei den Fans ein Jubelgeschrei auslösen, sondern ein Album produzieren, von welchem wir sagen können, dass wir es voll und ganz vertreten können.“

Silenius fügt hinzu: „Aktuell zu klingen bedeutet fast immer einem Trend hinterher zu laufen. Somit würde ich es als persönliche Beleidigung auffassen wenn man die Musik von Summoning ‚zeitgeistig‘ oder am ‚Puls der Zeit‘ bezeichnen würde.“

„With Doom We Come“ ist eigentlich eine Phrase eines Tolkien-Gedichts, lässt Silenius zum neuen Albumtitel wissen. „Genauer gesagt aus dem Lied der Ents, als sie gegen Isengart marschiert sind. Mir hat diese Phrase gefallen und deswegen haben wir sie genommen. Allerdings war das nicht unsere erste Wahl. Ich hatte einen Spickzettel, auf dem ich mehrere Dutzend Liedtitel notiert habe: Von einzelnen Wörtern bis zu ganzen Sätzen. Eine Zeit lang war ‚Conquest‘ unser Favorit; wir sind aber dann doch wieder davon abgekommen, weil es meiner Meinung nach zu sehr an den Film ‚Conquest Of Paradise‘ erinnert.“

Auf dem neuen Werk des österreichischen Duos geht es u.a. über den Inselkönig von Númenor und den Riesenwolf Carcharoth in Arda. Alles in allem existiert kein roter Faden und es gibt auch kein durchgehendes Konzept auf der neuen Veröffentlichung, verkündet Silenius.

„Jeder Song steht für sich alleine und erzählt für sich alleine eine kleine Geschichte. Neben den von dir erwähnten Liedern gibt es noch Texte wie ‚Silvertine‘, welcher von der Silberzinne handelt auf der Gandalf gegen den Balrog kämpfte. ‚Herumor‘ ist ein Anführer aus Numenor der sich später Sauron anschloss. ‚Barrow-Downs‘ ist ein Wort für die Grabhügel auf denen Frodo die Begegnung mit den Grabunholden hatte. ‚Mirklands‘ sind die Schattenlande wo die Toten in Zwischenwelten wandeln und der Titelsong behandelt den Beginn des ersten Zeitalters in dem Morgoth seine Macht formte.“

Silenius offenbart, Tolkiens spezielle Sprachmelodie und sein Spiel mit Worten zu mögen, welche für ihn persönlich eine ganz besondere Ästhetik haben.

„Es sollte vielleicht erwähnt werden, dass wir auch diesmal wieder einige Texte anderer Autoren verwendet haben. Bei der Auswahl habe ich darauf geachtet, dass sie nicht nur vom Inhalt sondern auch von der Sprachmelodie zu Tolkien passen.“

Des Öfteren fragt sich der Autor seit so einigen Jahren, was die zwei Künstler wohl nach wie vor so immens daran reizen mag, in der zeitlos-grandiosen Ring-Geschichte zu stöbern. Die Realitätsflucht? Silenius erläutert:

„Natürlich ist die Faszination an Tolkien heute nicht mehr ganz so fanatisch wie damals. Allerdings hat sein Sohn gerade erst wieder neue Bücher mit unveröffentlichtem Material beziehungsweise früheren Versionen altbekannter Geschichten veröffentlicht, und da flackert dann doch wieder das Feuer hoch. Insgesamt wollen wir aber vor allem deshalb das lyrische Konzept bei Summoning nicht mehr verändern, um das Gesamtbild der Band nicht zu zerstören, wenn wir eines Tages das Kapitel Summoning schließen. Ich möchte dann auf Summoning als ein einheitliches Gesamtkunstwerk zurückblicken können, und nicht auf einen Fleckenteppich mit unterschiedlichsten Inhalten und optischer Ästhetik.“

Wer immer noch darauf hofft, diesen Epic Atmospheric Black Metal-Kult einmal live erleben zu dürfen, wird auch diesmal enttäuscht werden.

Wie Protector dazu konstatiert, sind beide Urheber einfach von ihren Persönlichkeiten her nicht dafür geeignet, um Live-Konzerte zu geben. „Weil eben keiner von uns das Bedürfnis verspürt, sich selber als Person auf der Bühne zu präsentieren. Ich kann mich an meine Teenagerzeit erinnern, als in diversen Metal-Magazinen den Musikern immer die Frage gestellt wurde ‚Welchen Musiker hast du damals vor dem Spiegel immer imitiert‘, und an meine damalige Verwunderung dazu, warum jemand auf die Idee kommen sollte, Musiker optisch zu kopieren. Mittlerweile denke ich, dass genau das der Unterschied zu mir und zu Musikern, die gerne live spielen, ist - mir ist es total egal, wie sich ein Musiker bewegt. Für mich zählt nur die Musik - irgendein ‚Stageacting‘ ist mir total egal. Deswegen denke ich, dass ich als Live-Musiker niemandem das bieten könnte, was die Fans sich wünschen und ich daher auch kein Verlangen in mir spüre es zu versuchen.“

Silenius hat als Kind zwar auch keinen speziellen Star versucht zu imitieren, so sagt er, um dann noch ironisch zu scherzen: „Aber im Gegensatz zu Protector habe ich zu meinen Lieblingsliedern immer gerne Luftgitarre gespielt. Leider habe ich mich da schon meistens verspielt, weswegen mir eine Karriere als Live-Musiker von vornherein vergällt war.“

© Markus Eck, 17.12.2017

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