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Interview: SUBWAY TO SALLY
Titel: Bewusste Reinkarnation

Nachdem sie ihren Einzug ins Totenreich mit dem begeistert beklatschten 2023er Album „Himmelfahrt“ angemessen würdig zelebrierten, fühlten sich die 1992 gegründeten Potsdamer Folk-Metal-Pioniere als gerade mal Anfangsdreißiger dann schließlich doch noch viel zu jung zum Harfen-plänkelnden Wolkensitzen.

So machte das zwar unbeschwerte, aber auch „verdammt“ untätige Exil allen Beteiligten klar, dass es auf Erden allemal immer noch am Schönsten ist.

Und auf dem Boden von derlei Tatsachen sollte dann auch das neue und 15. Studioalbum „Post Mortem“, übersetzt „Nach dem Tode“, entstehen, womit Subway To Sally die eigene Wiedergeburt umfassend zu feiern verstehen - die Fanbase ist herzlich dazu eingeladen.

So taufrisch wieder zurück im irdischen Schöpfermodus, richten die Musiker um Sänger Eric Fish ihren - nun noch kritischer gewordenen - Scharfblick dementsprechend auch voll und ganz auf die vorherrschende Realität: Mit charismatisch-charakteristischen Kompositionen wie „Die Erde bebt“, „Lumpensammler“, „Wunder“ oder „Nero“.

Eric sagt dazu, man wolle als Künstlervereinigung nun natürlich nicht den dicken moralischen Zeigefinger erheben, aber bei ihm und seiner Formation will der Eindruck nicht abebben, dass auf dieser Welt eigentlich nichts besser, sondern im Gegenteil, immer nur noch schlechter zu werden scheint.

„Fast alles gerät dabei in einen immer noch rasanteren Wandel hinein, ähnlich einer Spirale. ‚Der schwarze Tod‘ namens Corona ist mittlerweile vorübergezogen, doch es herrscht doch eher das Gefühl vor, dass der so ersehnte ‚Freedom Day‘ danach ausblieb. Die Menschheit kommt nicht zur Ruhe, neue Probleme lösen alte Probleme ab. Wir leben in Zeiten des grandiosen Scheiterns. Alles pendelt zwischen Dunkelheit und Euphorie. Die Menschen sehnen sich nach den letzten üblen Jahren so sehr nach Ablenkung, nach Vergessen, nach Feiern und vor allem auch nach Freiheit, wenn es auch nur für den Moment möglich ist. So kann ein kollektiver Eskapismus ständige Morgenluft in tiefen Zügen schnuppern.“

Bei ihrem metaphysischen Erfahrungstrip sind Subway To Sally auch gewissen Unsterblichen, den Warkings begegnet, so ist aus freudigem Munde zu erfahren: „Wir verstanden uns nicht nur in Sachen historisch-erkenntnisreiche Geschichtssicht prima, sondern auch musikalisch. Die vier Kriegerseelen willigten daher gerne ein, bei unserem Song ‚Stahl auf Stahl‘ entsprechend power-metallisch mitzumischen, es war eine erfreuliche Zusammenarbeit. Und sie werden uns sogar auf unserer kommenden Tour ‚Eisheilige Nacht‘ begleiten - zusammen mit The O´Reillys And The Paddyhats und Harpyie-, die am 13. Dezember in Pratteln starten und bis Ende des Jahres andauern wird. Das Abschlusskonzert findet dann in unserer Homebase Potsdam statt.“

© Markus Eck, 21.10.2024

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