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Interview: STORM SEEKER
Titel: Herzliche Einladung zur Kaperfahrt

Die beschwingten Ruhrpöttler, seit 2013 beflissen am Start, stecken mitten in all den Vorbereitungen für ihr zweites Album. Die Spannung steigt und steigt.

Bislang konnten sich Anhänger der Sparte Pirate Folk Metal primär am schmissigen Langdreher „Beneath In The Cold“ erfreuen.

Kapellen dieser stilistischen Ausrichtung gibt es weltweit so einige. Sängerin Fabi, ihres Zeichens auch an der Drehleier tätig, stellt dazu klar: „Uns ist eine gute Mischung wichtig. Klar ist auch der ‚Party-Pirat‘ eine Facette unserer Musik, aber wir wollen Vielfalt bieten, und so mischen sich folkige Stücke mit Partystücken und epischen Gesängen.“

Kollegin und Sängerin Sandy, auch tätig an Cello und Nyckelharpa, ergänzt frohgemut: „Gerade in diesem Jahr, wo nichts ist wie es sonst war, ist eine klare künstlerische Linie ein wichtiger Teil von Storm Seeker. Es ist ja auch für jeden von uns die Möglichkeit, seinen Charakter und seine Vorstellungen in das Image der Band zu integrieren, was Storm Seeker als Summe von jedem von uns erst zu Storm Seeker macht.“

Laut Fabi sind alle in der Formation sehr zielstrebig und ehrgeizig.

„Und wir alle lieben es Musik zu machen, außerdem ist das Klima unter den Bandmitgliedern sehr angenehm. Wir verbringen auch nach den Proben Zeit miteinander, wie zum Beispiel bei unserem letzten Probenwochenende. Dort hat sich die ganze Band drei Tage zusammen in Neuss verkrochen, geprobt, und die Abende gemütlich mit Pizza und Bier ausklingen lassen. Die aktuelle Besetzung hat einfach eine sehr einheitliche Vorstellung davon, was wir uns für Storm Seeker wünschen und vorstellen. Das macht die Zusammenarbeit unheimlich ergiebig und alle ziehen an einem Strang. Das spiegelt sich auch in der Musik wider.“

Die Zusammenarbeit für das kommende Album ist sehr spannend und effektiv, weiß Fabi weiter zu berichten.

„Bei uns kommen viele kreative Ideen zum Tragen und wir legen Wert darauf, dass jeder seine Meinung äußern kann. Viele Dinge werden von den Bandmitgliedern selbst übernommen. So können wir die Aufnahmen zum Beispiel im Studio von unserem Drummer Olaf machen. Das gibt uns zeitliche Flexibilität und eine vertraute, entspannte Atmosphäre und das hört man heraus. Wir merken auch, dass wir in unserer Arbeit immer mehr in der Lage sind, im Detail zu arbeiten und in unseren Ansprüchen an uns selbst konkreter zu werden und zu wachsen. Das ist ein unheimlich motivierender Prozess.“

Die geneigten Hörer erwartet eine geballte Ladung Spaß und Abenteuerlust, so Fabi. „Mit leichten, witzigen Folkmelodien, ordentlich Geballer und einer Prise Epik im Gepäck. Ich denke, dass das kommende Werk auf jeden Fall eine etwas positivere und weniger ernste Stimmung hat als unser Debüt-Album.“

Sandy dazu: „Wir wollen die Zuhörer mit unserer Musik mitreißen und sie aus ihrem Alltag locken, hinaus aufs Meer und zu großen Abenteuern und Sehnsucht nach der Weite. Das Schöne ist, dass unsere Thematik da ganz viele Stimmungen und Geschichten zulässt, die wir nach und nach in unserer Musik umsetzen wollen. Es bietet uns einfach die Möglichkeit, musikalisch sehr vielseitig zu sein.“

Und natürlich darf beim Folk Metal der Folkanteil nicht zu kurz kommen, konstatiert Fabi.

„Hier findet man auf der kommenden Veröffentlichung ganz klar nordeuropäische und skandinavische Folkeinflüsse, die sich durch die ganze Spieldauer ziehen. Letztlich sind wir von diversen Bands inspiriert, versuchen aber, unsere eigene Interpretation dessen zu finden. Beispiele für Inspiration wären da Eluveitie, Alestorm und Korpiklaani, aber auch Bands wie Fiddler's Green.“

Die neue Storm Seeker-Liederkollektion navigiert den Hörer durch viele Abenteuer und lehrt ihn, so eine breit grinsende Sandy, was es heißt, ein echter Pirat zu sein. „Alle Facetten des Lebens auf See werden beleuchtet, von der epischen Seeschlacht, über entsetzliche Strudel, bis hin zu den kleinsten Bewohnern eines Schiffs.“ Sie ergänzt: „Bei manchen Songs fragt man sich anfangs nur: ‚Was wäre eigentlich, wenn…?‘ Und schon nimmt die Geschichte im Kopf ihren Lauf. Das können ganz verschiedene unrealistische Fragestellungen sein, aber auch mythologische Bezüge lassen sich finden. Das Meer ist ja etwas, das die Menschen schon seit Urzeiten fasziniert.“

Klar gibt es bei sechs Leuten auch mal Meinungsverschiedenheiten, legt Fabi dar. „Gerade wenn sechs verschiedene Ideen zu einem Thema im Raum stehen. Grundsätzlich ist uns Ehrlichkeit untereinander beim Arbeiten sehr wichtig. Es steht immer das Projekt im Vordergrund – dabei muss man sich dann auch mal von seinen persönlichen Ideen verabschieden und Kompromisse finden. Kommunikation ist da aber in jeder Hinsicht der Schlüssel zur Einigung.“

Mit den neuen Songs auf die Bühnen zu gehen, das ist der innige Wunsch der ganzen Band. Sandy: „Jeder neue Song ist spannend. Wir wünschen uns natürlich, dass die Zuhörer das empfinden können, was wir bei den Songs empfinden. Wir hoffen und glauben, dass das Publikum bei den neuen Liedern Lust bekommt, vor der Bühne eine fette Seemannsparty zu feiern - auf der Bühne werden wir das auf jeden Fall tun!“

© Markus Eck, 11.08.2020

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