Interview: | PRONG |
Titel: | Aufgeweckter Geist |
Sie zählen nicht nur im Metal-Bereich zu den Pionieren der Stilrichtung Crossover, auch mit tonnenschweren Industrial-Schüben und kernigen Groove-Attacken sorgen die New Yorker seit 1986 für flatternde Ohren.
Ihr neues und 13. Album „State Of Emergency“, eine verdammt pralle Groove Thrash-Packung, ist das erste seit dem 2017er „Zero Days“. Gründungsmitglied, Riffmeister und Sänger Tommy Victor hat rein gar nichts von seiner betont kritischen Attitüde verloren, wie sich aktuell herausstellen sollte.
„Nachdem ich einige der Texte durchgesehen hatte, bekam ich eine Perspektive auf ein übergreifendes Thema, über das ich schrieb. Ich denke, man kann diese Perspektive ‚Medienalarmismus‘ nennen. Man kann hierin gerne auch ‚Propaganda‘ einfügen. Denn das ‚Gaslighting‘ [Gezielte Verunsicherung; A.d.A] durch unsere Medien und unsere Regierung ist unerträglich geworden. Es ist eigentlich ja nur noch eine ständige Änderung dessen, was sie uns als historisch und faktisch erzählen wollen. Und erwähnte Gelegenheit, einige fertige Texte durchzusehen, hat sich gelohnt. ‚State Of Emergency‘ ließ sich gut darauf anwenden, ebenso wie einige andere Themen. Wie ‚The Descent‘, wo dieser Typ am Ende seiner Kräfte ist, weil er durch die Gefahren der sozialen Medien verunsichert ist. Er befindet sich definitiv in einem ‚Ausnahmezustand‘. Und dann ist da noch der Staat selbst. Eine korrupte Regierung, die durch die totale Kontrolle der Medien Lügen verbreitet. Wie Orwell es vorausgesagt hat. Und dann ist da noch der ‚Ausnahmezustand‘, in dem jeder mit einem Standard-Narrativ übereinstimmen muss ... sonst ergeht es einem schlecht. Man verliert seinen Job oder wird geächtet. Die Leute zeigen einen an. Gefährliche Zeiten! Irgendwann brauchte ich einen Text für einen der Songs, also schrieb ich einen Titelsong. Dieser Song versucht, alle anderen miteinander zu verbinden.“
So ist der gesamte lyrische Inhalt auf „State Of Emergency“ wieder durchaus kritisch angelegt. Tommy nickt, als die Frage kommt, ob von Prong erneut hart mit den Leitmedien und der gesamten medienverliebten Gesellschaft ins Gericht gegangen wird.
„Auf jeden Fall. Ich finde es einfach nur noch schrecklich. Die Mainstream-Nachrichtenmedien: Sie beschönigen all die schlechten Dinge. Sie ignorieren wichtige Themen und konzentrieren sich immer wieder auf die gleichen Ziele. Das ist wirklich furchtbar geworden. Und dann ist da noch die Zensur. Niemand darf es hier wagen, etwas anderes zu sagen als das, was der Mainstream beschlossen hat. Wer weiß schon, wer hier wirklich das Sagen hat? Aber es ist eindeutig teuflisch, was da abgeht.“
Der neue Output strotzt vor tollen Kompositionen mit vielen rigide groovenden, wütend stampfenden und enorm druckvollen Momenten, ist zudem auch noch super produziert.
Sogar Tommys Gesang passt perfekt zum Sound - wie bewertet der Meister selbst das neue Album im direkten Vergleich zum Vorgänger „Zero Days“?
„Ha! Es ist viel besser. Ich möchte wirklich, dass die Leute unsere Platten mögen! ‚Zero Days‘ war eher ein Kampf für uns. Diese neue Scheibe war eine Menge harter Arbeit, aber die Planung war eben besser. Alles schien einfach besser zu funktionieren. Es hat Spaß gemacht, diese Platte zu machen. Auch, wieder mit Produzent Steve Evetts arbeiten zu können, war fantastisch!“
Gegründet 1986, wählten Prong absichtlich den eher steinigen Weg, anstatt zum Mainstream aufzustreben. Tommy hätte nie erwartet, wie er dazu bilanziert, dass er mit seiner Haudrauf-Gang so lange dabeibleiben und einen so stetigen Weg in seiner Kunst halten können würde.
„Ich wusste anfänglich wirklich nicht, was ich so alles tun würde. Eine Sache, die mir jedoch relativ rasch klar wurde, war, dass ich mich auf niemanden verlassen konnte, wenn ich eine Karriere in der Musik machen wollte. Ich vertiefte mich also einfach in das Schreiben von Songs, das Singen und das Spielen. Ich habe jahrelang als Bassist gearbeitet, aber das hat nicht funktioniert. Ich war zu sehr von dem Sänger und Gitarristen in der Band abhängig.“
Von Büchern, Filmen usw. ließ sich der Frontmann, der auch bei Danzig als Gitarrist mitmischt, nie sonderlich beeinflussen, wie er konstatiert.
Sondern: „Die ‚Batting Averages‘ [ übers. Schlagdurchschnitt ] von Baseballspielern sind eine Sache, an die ich mich oft gerne erinnere. Ein Spieler ist die meiste Zeit erfolglos und er ist dennoch sehr gut. Wenn man einmal in drei Versuchen einen Hit erzielt, ist man ein ausgezeichneter Hitter. 333er-Schlagdurchschnitt. Ich sehe das mit den Leistungen meinerseits. Ich meine, ich baue oft Mist. Das ist ärgerlich, aber wenn ich mir einen Baseballspieler ansehe, dann weiß ich, dass wir auch nur Menschen sind. Wir scheitern, aber wir können es weiter versuchen.“
Der Löwenanteil des neuen Songmaterials wurde von Maincomposer Tommy kreiert. „Ich habe alles im Alleingang geschrieben, während der Tage in der Wohnung meiner Familie in New York, von Juni bis August 2022. So kann auch nicht von einer ‚Zusammenarbeit‘ von Prong für das neue Werk geredet werden, es gab schlicht keine - abgesehen von einigen Arrangementänderungen, die Steve Evetts vorgeschlagen hat.“
Und der unbeirrbare Prong-Boss hat weder sich selbst noch Steve eine Auswahl der Songs für das Album erlaubt. „Ich habe zehn Lieder geschrieben und das war’s. Ende der Geschichte. Lediglich ein Song wurde stark umarrangiert, aber im Großen und Ganzen sind sie so geblieben, wie sie auf dem Demo waren.“
© Markus Eck, 19.09.2023
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