Interview: | NILE |
Titel: | Von Worten zu Noten |
Mit ihrem aktuellen zehnten Album „The Underworld Awaits Us All“ können die US-Brutal-Technical-Death-Metal-Veteranen einmal mehr für weit offene Münder sorgen.
Dabei sticht auf dem Nachfolger zum 2019er Schädelspalter „Vile Nilotic Rites“ einmal mehr Drummer George Kollias ganz besonders hervor, der seit 2004 bei Nile auf dem Schemel wütet - seine geradezu inhuman getakteten Trommelgewitter suchen ihresgleichen.
Wie Sprachrohr Karl Sanders dazu verlauten lässt, war es ohnehin die volle Absicht der gesamten Band, diesmal eine maximal komprimierte Angelegenheit zu inszenieren. Der Gitarrist sagt mit besonnen klingender, würdevoller Stimme:
„Die neuen Songs gerieten uns sozusagen stromlinienförmig niederschmetternd, komplett auf den Punkt fokussiert. Schon während des anfänglichen Songwritings zeichnete sich das ab, und es sollte einfach nicht mehr aufhören - wer die ganze Platte gehört hat, kann dies sicherlich bestätigen. Es geht von vorne bis hinten voll auf die Zwölf, wie ein verdammt kraftvoll geschlagener Hammer.“
Wie Karl dem anfügt, konnten Nile für die neuen Songs ihre bislang besten instrumentellen Leistungen konservieren - wobei der Blonde - genüsslich lächelnd - insbesondere eben auch Gevatter Kollias ehrt: „Auf ‚The Underworld Awaits Us All’ schmettert George buchstäblich eine ‚Tour de Force‘ herunter. Er brachte sich wie immer bislang mit aller Tiefe in unsere Kompositionen ein. Und ja, er liebt das Schlagzeugspiel in der Tat von ganzen Herzen, er hat dem gar sein ganzes Leben gewidmet. Sowas Vollendetes und auf die Spitze Getriebenes kann eben nur dann entstehen, wenn eine ganz außerordentlich talentierte Person auch lebenslang mit aller Ausdauer, aller Härte und mit allem Biss am eigenen Können arbeitet - und dies bleibt bekanntlich eher den wenigsten in den jeweiligen Bereichen vorbehalten.“
Was das Songwriting für den neuen Gehör-Verdrescher betrifft, so wurde auch diesmal jeder der Songs zunächst mit den Lyrics begonnen. Karl bilanziert mit sichtlich vom eigenen Schaffen ergriffener Miene:
„Für mich einfach perfekt, es so anzugehen - steht ein Songtext erstmal thematisch von Grund auf da, so lässt es sich im Weiteren wie mit einem Leitfaden damit arbeiten. Ich bin dann niemals hin- und hergerissen, was ich kompositionstechnisch machen soll - ganz im Gegenteil, die Worte der Lyrics diktieren mir sinnbildlich wie das Lied an sich dafür geschrieben zu sein hat.“
Und dahingehend ist man als Gesprächspartner bei einem passionierten Hobby-Historiker und Mythenforscher wie Karl bekanntlich immer an der richtigen Stelle.
„Aber na klar geht es auf dem neuen Release - für uns ja schon urtypisch - auch wieder um uralt-ägyptische Belange: wissenschaftlich belegte Fakten, aber auch Geheimnisse, Rätsel, Überlieferungen und allerlei mehr! Archäologie an sich ist darüber hinaus ein sehr weites Feld, in dem man einen unglaublich großen Fundus zur Verfügung hat, wenn man sich dem als Interessierter auch kreativ hingeben will. Nehmen wir nur mal die alten Sumerer, welche in ‚Stelae Of Vultures’, dem Opener des Albums, spannend thematisiert werden.“
Da auf „The Underworld Awaits Us All“ auch lyrische Bezüge zur Gegenwart genommen werden, wie zu erfahren ist, freut sich der Axeman sehr über die Frage, wie er zur „Übertechnisierung der Unterspiritualisierten“ steht.
„Das ist schon wirklich ein Thema für sich! Die Menschheit hat eine unfassbare Menge an Technologie zur Verfügung, aber hat sie auch im selben hohen Maße Weisheit entwickelt? Ich weiß es nicht. Wir alle haben Zugang zum kompletten Wissen der Menschheit - man kann sich ja jederzeit wirklich sozusagen alles googlen. Doch das ist nicht dasselbe wie Weisheit. Ein immens reizvolles, attraktives Thema für mich - ich beschäftige mich seit so vielen Jahren damit und insbesondere die ausgeprägten Kontraste zwischen ‚damals und heute’ sind oftmals einfach nur atemberaubend. Als ich in den Neunziger Jahren damit begann, Songs zu schreiben, hatte ich damals noch kein Internet mit Abertausenden von einschlägigen Youtube-Videos wie heute zur Verfügung, um mich wie gewünscht kundig zu machen. Man musste da einfach so viel mehr lesen, um dann letztlich auch gesamtheitlich zu verstehen … nun, die Zeiten, in denen man individuell lebt, haben wie immer jeweils Vor- und Nachteile.“
Auch noch auf den - mit der neuen Veröffentlichung überraschend vollzogenen - Labelwechsel angesprochen, welcher die Band von einer weltweit etablierten Branchengröße zur anderen führte, reagiert der Altmeister der extremen Töne mit charmant-pfiffiger Zurückhaltung:
„Ziel für Nile ist es, von so vielen Ohren wie möglich gehört zu werden - und da liegt es natürlich auf der Hand, das wir das für uns jeweils am Besten Erachtete dafür tun, was nun das Thema Plattenfirmen angeht. Wir sind derzeit jedenfalls bester Dinge mit der getroffenen Entscheidung und voller Hoffnung, damit das Richtige getan zu haben.“
© Markus Eck, 09.08.2024
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