Interview: | NERTHUS |
Titel: | Ideell gefestigt |
Mit ihrer brandneuen Liedersammlung „The Crowned´s Reunion“ brechen diese unbeirrbaren österreichischen Schwarzmetall-Ritter einmal mehr eine dicke Lanze für mittelalterlich unterlegtes Genre-Schaffen.
Musikalisch beziehungsweise stilistisch hat sich auf dem aktuellen Album im Großen und Ganzen nicht viel geändert.
So wird noch immer nach dunkler und rauer Herzenslust beseelt zum Knüppeltanze aufgespielt. Ich schnappte mir kurzerhand Saitenspieler Alex samt Tastentipper Clemens – und horchte sie unter Androhung von Radio-Hitparaden-Dauerbeschallung aus.
Entgegen meiner Auffassung in Sachen Qualität von „The Crowned´s Reunion“ sind diese grimmigen Schergen von ihrer neuen Platte sehr begeistert:
„Wir sind uns sicher, dass uns auch dieses Album – wie schon die vorherigen – noch in vielen Jahren Freude beim Anhören bereiten wird. Dieser neue Silberling strotzt vor Intensität – auf den Punkt gebrachte Lyriken werden mit voller Brachialität dargeboten, sägende Gitarrenriffs wechseln sich mit altertümlichen Parts ab und werden teils dezent mit Keyboards untermalt. Die Intermezzi dienen der Auflockerung und verleihen dem Werk viel Abwechslung. Geschmäcker sind eben verschieden, da kann man nicht auf jeden Hörer Rücksicht nehmen“, entfährt es Alex in aller Impulsivität.
Ob ebenjene Hörer die vorangegangene Ansicht der Horde allerdings uneingeschränkt teilen, das bleibt allerdings trotzdem abzuwarten.
Der Kerl ergänzt: „Es ist sowieso unmöglich es jedem recht zu machen und so bleiben wir lieber unseren eigenen Vorstellungen treu. Unserer Meinung nach sollte – oder besser gesagt darf – man als Künstler keinerlei Kompromisse eingehen, da dies dem Werk nur schaden kann – das wäre ein großer Schritt in Richtung Kommerz. Wir sind stolz, dass keines unserer Alben dem anderen gleicht und darüber hinaus Nerthus mit keiner anderen Band treffend verglichen werden kann.“
Neuerdings wüten diese Österreicher nur noch zu dritt als Band um sich. Clemens gibt zu Protokoll:
„Unser früherer Sänger Daniel hatte – zumindest vorübergehend – nicht mehr genügend Zeit beziehungsweise Interesse und Muße, um sich Nerthus ausreichend zu widmen. Zum Glück können wir da voll auf unseren Mirko setzen, der sich bereits auf den letzten zwei Alben bestens bewährt hat, sehr gut zu Nerthus passt und auf der aktuellen CD sein volles Potential enthüllt. Die Zusammenarbeit bei uns funktioniert nach wie vor einwandfrei, gerade beim Schöpfungsprozess zu `The Crowned's Reunion` entfachte sich ein loderndes Feuer der Inbrunst in uns.“
Mit der bisherigen Arbeit ihres Labels sind die Musikanten zufrieden, wie Alex weiter berichtet.
„Wir sind stolz, bei einem Label zu sein, dass seine Bands nicht in Hinsicht auf größtmögliche Verkaufszahlen, sondern des persönlichen Geschmacks wegen unterstützt und diesen in jeglicher Hinsicht volle künstlerische Freiheit lässt. An dieser Stelle gehen Grüße an die Inhaber Claus und Eva.“
Das bisherige Band-Logo ist wirklich einmalig und zudem sehr schön anzusehen. Doch für das neue Werk wurde es gegen einen neuen Schriftzug ausgetauscht.
„Schon zu Beginn der Arbeiten zum aktuellen vierten Longplayer hatten wir uns darauf geeinigt, dieses Logo – welches ja auch schon seit dem Jahr 2002 existiert und ab dem zweiten Album in unseren CD-Booklets abgebildet war – zu verwenden. Uns gefallen beide Logos, weshalb wir auch das andere wieder verwendet haben – beim umrandenden Labelaufdruck der CD selbst. Welcher der zwei Schriftzüge das nächste Nerthus-Frontcover zieren wird, wird sich zeigen. Jedenfalls bleiben beide in Verwendung“, expliziert Alex.
Den bisherigen Verlauf des künstlerischen Werdegangs seiner Gruppe beurteilt Alex im Folgenden:
„Es lief gut für uns. Wenn wir mal davon absehen, dass wir nicht live spielen - was unserer Meinung nach mit dem künstlerischen Werdegang nicht so sehr viel zu tun hat –, können wir guten Gewissens auf unser bisheriges Schaffen zurückblicken.“
Ihre künstlerische Relevanz als Black Metal-Band inmitten 1.000er anderer vergleichbarer Gruppen in diesem Genre interessiert diese Rumpelbarden herzlich wenig. Clemens hierzu: „Das geht uns ehrlich gesagt am Arsch vorbei. Diese Frage soll sich jeder Hörer doch letztlich selbst beantworten. Das allermeiste Interesse der Hörer schlug uns jedenfalls bisher aus dem fernen Russland entgegen.“
Das aktuelle Frontcover-Bild von „The Crowned´s Reunion“ sieht – trotz leicht zu erschließendem Themenkontext - nicht gerade anspruchsvoll aus.
Ich frage daher gezielt nach, ob Nerthus da wirklich nichts Besseres eingefallen ist als ein in diesem musikalischen Metier bisher wirklich 1.000.000 mal gesehenes Schloss. Alex konstatiert wie zu erwarten entsprechend:
„Wir finden das Cover absolut gelungen. Zugegeben, ähnliche Covers gab es schon öfters – aber in unserem Fall passt das Bild jedenfalls gut zur Musik, die ja zu einem nicht geringen Teil aus authentischem altertümlichem Material besteht. Darüber hinaus setzt sich das Coverbild auf der Rückseite des Booklets fort und zeigt so ein sehr aussagekräftiges Bild, dessen Interpretation – in Zusammenhang mit den Songtexten – jedem selbst überlassen ist.“
Alex wirkt einmal mehr auffallend künstlerisch in sich gefestigt. Selbstzweifel während des Entstehungsprozesses von „The Crowned´s Reunion“ plagten den Gitarristen somit niemals, wie er in aller Erhabenheit bekundet.
Schließlich treibt ihn wie auch die anderen in der Band, wie er offenbart, eine ausgeprägte Auflehnung gegen den zunehmenden Verfall der wahren Werte und gegen die Schnelllebigkeit der heutigen Leistungs- und Konsumgesellschaft an, welche den Menschen eine immer geringer werdende Lebensqualität beschert:
„Aber auch das Fördern der Individualität allen Seins sowie die Gewissheit, dass wir früher oder später alle für unsere Fehler büßen werden, leiten mich dabei. Vielleicht mache ich das Ganze letztlich aber auch, um zumindest für einige Zeit der Oberflächlichkeit ein Schnippchen zu schlagen. Ich werde daher auch weiterhin ständig neue Gedanken zu sammeln, in kreative Bahnen leiten und in einem weiteren Nerthus-Opus manifestieren.“
© Markus Eck, 20.04.2007
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