Interview: | MEGAHERZ |
Titel: | HimmelsstĂźrmer |
Ziemlich viel durften die Anhänger nach den ßberzeugenden VerÜffentlichungen der letzten Zeit von den Mßnchnern erwarten.
Aber dass sich Sänger Lex & Co. nun mit einem so ausgefeilten und mĂźhelos begeisternden Album in die Ohren schieĂen, ist als echte Ăberraschung zu feiern. Treffend mit âKometâ betitelt, präsentieren die enthaltenen Kompositionen eine edel als auch harmonisch ausgereifte Formation, der es gelingt, mit Vielfalt Ăźber den Tellerrand des Genres NDH hinauszugehen.
âKommerziellerâ kann man dies nennen. Respektvoller und wĂźrdigender ist âBislang schlĂźssigste Selbstfindungâ. Denn âKometâ hat das Zeug zum Klassiker. Sänger und Songtexter Alexander âLexâ Wohnhaas, laut eigener Aussage ânatĂźrlich gut feiernd und gesund ins neue Jahr gekommenâ, sehnt sich am meisten nach Live-Events.
âWir haben 2017 recht wenig Konzerte gespielt und uns hauptsächlich zu unserem Gitarristen X-ti ins Studio verkrochen. Da freue ich mich endlich wieder auf mein âWohnzimmerâ, die BĂźhne.â
Und Christian ,X-tiâ Bystron hat ganze Arbeit geleistet. Die Produktion ist wuchtig und klar, bullig und doch transparent.
âAlles wurde in seinen Herzwerk Studios aufgenommen und âzusammengebasteltâ. Das Ziel war, den Weg, den wir mit dem Vorgängeralbum âZombielandâ und der EP âErdwärtsâ eingeschlagen hatten, konsequent weiterzugehen und mit noch mehr Härte zu versehen. Obwohl es auf âKometâ wieder gewohnt viele Samples und Keyboards gibt, ist das tragende Element trotzdem immer die Gitarrenwand und natĂźrlich die Melodie in den Vocals. Wir stehen eben auf melodische Songs und versuchen das mit âmegaherzlichenâ Mitteln umzusetzen. Ich glaube, dass hat X-ti diesmal wieder ganz gut hinbekommen. Er ist als Produzent schon recht pedantisch und achtet wirklich auf jedes Detail. âWe will fix it in the mixâ gibt es bei ihm nicht. Gerade bei den Vocalrecordings nehmen wir uns echt viel Zeit und sind erst zufrieden, wenn es w-i-r-k-l-i-c-h passt. Dem Album tut so etwas unterm Strich natĂźrlich immer gut! Ich bin schon recht happy, wie das Ganze geworden ist.â
Hungrig-mutig gebliebene Visionäre
Das Frontcover der neuen Scheibe kĂśnnte typisch ârussischerâ wohl nicht sein. Ein aufsteigender Himmelsschweif und zwei heroische Figuren, die mit ihren Zeigefingern ebenso steil nach oben deuten ⌠ein bildgewaltiges Motiv, dass sofort ins Auge sticht. Lex:
âJa, tatsächlich haben wir uns, was unsere BĂźhnenoutfits und auch den Look von âKometâ angeht, etwas vom âSputnik-Geistâ der frĂźhen Sowjet-Ăra inspirieren lassen, das war allerdings nicht der ausschlaggebende Punkt fĂźr das Cover. In âKometâ geht es in vielen Songs um Veränderung, den Mut, Dinge voranzubringen und auch ganz klar Stellung zu beziehen. Wir fragen nicht umsonst beispielsweise im Song âHeldengrabâ: âWer kriegt den Arsch noch hoch? Wer macht den Unterschied?â Es liegt an uns, Dinge zu verändern. Wir kĂśnnen noch so viel motzen und meckern, wenn wir nicht bei uns selbst den Anfang machen, wird sich auch nichts bewegen. Das Cover bedeutet fĂźr mich: Aufbruch, Mut, Hoffnung in die Zukunft.â
Sieht man die âUniformâ-Overalls der Musiker mit den kosmisch-militärisch wirkenden Abzeichen, lassen diese umso mehr der frĂźhesten Raumfahrer entsinnen.
âWir haben uns auch dazu vom âKosmonautenlookâ der 1960er Jahre inspirieren lassen. Das war meiner Meinung nach eine ähnliche Zeit wie heute. Viele Veränderungen, welche die Menschen beschäftigt haben, mit all den Ăngsten und Hoffnungen, wie sie uns heute umtreiben. Auf der einen Seite die Kuba-Krise und der Kalte Krieg, auf der anderen die erste Mondlandung und so viele technische wie gesellschaftliche Errungenschaften. Die Bilder der Kosmonauten und Astronauten - von Sputnik bis Neil Armstrongs berĂźhmten Satz: âEin kleiner Schritt fĂźr mich, aber ein groĂer fĂźr die Menschheit!â - verkĂśrpern fĂźr mich positive Aufbruchsstimmung mit einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft.â
Zu âKometâ mĂśchte man die Formation schlagartig beglĂźckwĂźnschen, denn die Lieder hĂśren sich ausnahmslos vollauf eigenständig und gänzlich authentisch an.
Megaherz dĂźrften damit das reinste Alleinstellungsmerkmal 2018 im Bereich NDH fĂźr sich verbuchen kĂśnnen.
Auch insgesamt ergeben die Lieder ein homogenes HÜrerlebnis, welches trotz der teilweisen Härte wohltuend berßhrend und angenehm harmonisch klingt.
âDas hĂśrt man natĂźrlich gern. Ich hoffe, die Leute werden es genauso lieben. Ich fĂźhle mich absolut glĂźcklich mit dem Albumâ, kommentiert der Frontmann in bester Laune.
So haben sich die NDH-Vorreiter niemals so emotional wie auf âKometâ gegeben, was Lex genauso sieht. âDas trifft eigentlich ziemlich den Nagel auf den Kopf. FĂźr mich ist es auch das emotionalste und gefĂźhlt authentischste Album von uns. Das hat auch einen, sehr tragischen, Grund. Wie man vielleicht weiĂ, ist X-ti nicht nur der Produzent von âKometâ wie auch der letzten Megaherz-Alben, sondern auch Kreativer Dreh- und Angelpunkt in Sachen Songwriting. Mitten in der Albumproduktion verstarb sein Vater plĂśtzlich und die Produktion stand natĂźrlich erst mal still. Es ging nichts mehr voran. Und es stand vĂśllig in den Sternen, ob und wann das neue Megaherz-Album Ăźberhaupt fertig werden wĂźrde. Das alles vor dem Hintergrund, dass bereits die komplette Tour fĂźr uns gebucht war und unerbittliche Deadlines immer näher rĂźckten. Dann lieferte X-ti mit der Komposition âVon obenâ einen ganz besonderen, vĂśllig auĂergewĂśhnlichen Song fĂźr âKometâ, mit der einen Zeile: âIch weiĂ ganz genau, du kannst mich von da oben sehen.â Es war fĂźr mich eindeutig, dass X-ti dieses Lied nur fĂźr seinen Vater geschrieben hat. Nur zu bereitwillig kam ich seiner Bitte nach, den Songtext dazu zu verfassen. Dies war ein sehr emotionaler, ein tief aufwĂźhlender Moment, der uns auf menschlichem Sektor noch sehr viel näher zusammenbrachte und verschweiĂte, als es ohnehin schon der Fall war.â
So dringt auf âKometâ ständig durch, wie sehr das Quintett zu seinem kreativen Kern vorgedrungen ist.
Dass dieser aktuellen Hitserie zu jeder Sekunde eine deutlich hÜrbare Entschlossenheit entstrÜmt, kommt nicht von ungefähr.
âWir haben schon auf âZombielandâ unsere Liebe fĂźr eingängige Melodien gefunden und diese mit der unnachahmlichen Härte verbunden, fĂźr die Megaherz seit jeher bekannt ist. Es gibt kein Patentrezept fĂźr Megaherz-Songs. Tatsächlich ist jedes Album ein Neubeginn und wir starten fast bei Null. Was uns vorantreibt, ist der unbedingte Wille, Songs zu schreiben, die etwas bedeuten. Die uns und die Leute berĂźhren. Das es am Ende nach Megaherz klingt, dafĂźr sorgt schon X-ti.â
Insbesondere in âVon obenâ kommt vor allem auch die breitere Stimmfärbungspalette seines Gesangs zum Tragen. Lex vokalisiert 2018 klarer, bewusster und organischer. âDas war tatsächlich kein ânormalesâ Einsingen, auch im Studio. Durch die vielen Gespräche mit X-ti Ăźber das Thema, wusste ich, wie wichtig ihm der Song ist. Ich habe diesen Text wirklich einzig nur fĂźr ihn und seinen Vater geschrieben. Dennoch ist es ein Song, mit dem sich jeder, der schon mal einen geliebten Menschen verloren hat, identifizieren kann. Ich habe schon bei âFĂźr immerâ jedes Mal eine Gänsehaut, wenn ich ihn live singe. Ich mĂśchte nicht wissen, was in X-ti vor sich geht, wenn wir âVon Obenâ zum ersten Mal auf der kommenden Tour spielen.â
Sein Gesang auf âKometâ zeigt KĂźnstler und Frontfigur Lex auf âmenschlicheâ Weise universell gereift. âGerade âVon obenâ eben hat mir aber auch die MĂśglichkeiten dazu geboten. Ich arbeite immer an mir und meine Stimme ist nun mal mein Handwerk. Ich denke, man lernt nie aus. âGereiftâ klingt schon ein wenig nach dem Ende einer Reise, aber das Geheimnis liegt darin, jedem Song die Stimme anzugedeihen, die er verdient. Seit âZombielandâ, als wir den Schritt weg vom tiefen Sprechgesang und bloĂen Shoutrefrains hin zu mehr Melodie und Variabilität in der Musik wagten, habe ich stimmlich natĂźrlich ganz andere MĂśglichkeiten, mich einzubringen, und das nutze ich.â
Eine Vision oder Richtung zeigt sich laut Aussage des Vokalisten in der Regel erst nach den ersten paar Songs ab, welche âeinfach mal so drauf los geschriebenâ werden.
âVorhang aufâ sowie âHeldengrabâ waren Texte, die bereits sehr frĂźh fertig waren, so Lex.
âDas hat schon mal Duftmarken gesetzt. Mit wachsender Songzahl ergibt sich immer mehr ein Bild, fast wie ein Puzzle, das man zusammensetzt. Meist begreife ich erst am Ende richtig, was wir da eigentlich gemacht haben und bin jedes Mal wieder erstaunt darĂźber, wie beinahe unterbewusst sich alles homogen zusammenfĂźgt.â
âVorhang aufâ ballert um sich - und versprĂźht nicht nur mittels den Synths pure Aufbruchsstimmung, rhythmisch gewaltig und mit theatralischer AttitĂźde. Der Mann beginnt zu erstrahlen: âEin richtig fetter Opener. Das war mir schon bewusst, als ich den Text geschrieben habe, aber X-ti hat mit seiner unnachahmlichen Art noch einen drauf gesetzt. Ein Song, der gleich die Marschrichtung vorgibt: nach vorn! Wir schauen nicht zurĂźck.â
Der Titeltrack ist auffallend melodisch und frisch klingend geworden und erfĂźllt seine Rolle als Namenspate fĂźr das Album somit mit Bravour. âDer Song symbolisiert fĂźr mich in reinster Form alles, wofĂźr das Album steht: Aufbruch, Veränderung, das Alte verbrennen und Neues schaffen. Von daher war es nur logisch, dass er auch der Namensgeber fĂźr das Album wird. Musikalisch hat mich von Anfang an die Gitarrenline fasziniert. FĂźr mich ist auch die Gitarre der heimliche Star in diesem Lied. Meine Stimme âuntermaltâ sie nur.â
Als der interessierte Dialog aus dem aktuellen Gesprächskontext heraus zum weitläufigen Thema âSternschnuppen, Astronomie und das Universum generellâ Ăźbergeht, wird der Fronter zunächst sehr nachdenklich und es benĂśtigt doch einige Sekunden, bis sein Statement den Mund verlässt.
âIn den Sternenhimmel habe ich tatsächlich schon lange nicht mehr geschaut. Schade eigentlich. Wir sind oft zu sehr auf unsere eigenen Ziele fixiert, so dass man manchmal den Blick fĂźr das Wesentliche verliert. Danke. Da werde ich mich doch mal an einem schĂśnen Sommerabend wieder mit einer guten Flasche Wein an den See hocken und den Sternenhimmel bewundern. Was den Kosmos angeht, bin ich natĂźrlich ein groĂer Sci-fi-Fan. Ich wäre gerne dabei, wenn die Menschheit ihre Reise zu anderen Sternen beginnt. Bis dahin mĂźssen wir allerdings noch so einiges hier unten auf der guten alten Erde in Ordnung bringen.â
Da auch die anderen Lieder des neuen Albums geradezu eine gewisse, ungekĂźnstelt wirkende 'Catchyness' versprĂźhen, liegt die MutmaĂung nahe, dass Megaherz âVoll Bockâ auf betont eingängige Kompositionen hatten.
âJa, und das hatten wir auch schon auf âZombielandâ. Ich denke nur, es ist uns auf âKometâ gelungen, es noch homogener in einen Sound zu pressen, der sich Ăźber das komplette Album durchzieht. Aus unserer Sicht, jedoch nicht durch Pop-PlattitĂźden und âGitarren-weglassenâ, sondern durch Besinnung auf das, was Megaherz schon immer ausgemacht hat: stampfende Beats und fette Gitarrenarbeit.â
Bestimmte Nummern auf dem neuen Werk, die ihm ganz besonders nahe am Herzen liegen, welche, zu seinen persĂśnlichen Lieblingsliedern wurden, sind âHeldengrabâ und âNicht genugâ, offenbart Lex.
ââHeldengrabâ, weil er so anders ist, als alles andere, was wir bisher gemacht haben, und âNicht genugâ, weil er quasi in letzter Minute auf das Album kam und womĂśglich der beste, letzte, also abschlieĂende Titel Ăźberhaupt fĂźr ein Album ist.â
âNicht genugâ taugt als SeelenschlĂźrfer ebenso wie als Ăźberfällig animierender Kickstarter, um mit zwischenmenschlichen Missständen im eigenen Dasein aufzuräumen. âDie Musik dazu hat mir X-ti kurz vor Abgabe geschickt und der Song hat mich einfach nur umgehauen. Er ging mir sofort ins Ohr. Den Text dazu habe ich glaube ich in weniger als einer Stunde geschrieben. Vielleicht, weil er auch so gut zu meiner persĂśnlichen Lebenssituation letztes Jahr passt. Ein absoluter Ohrwurm und Krachersong.â
Aufruf an echte Heroen
Das vorzĂźglich tanzbare âHeldengrabâ regt zum Diskutieren darĂźber an, was genau ein echter Held denn eigentlich ist. Dass dieser Begriff leider verwässert und missbraucht wird, findet die Zustimmung des Sängers. âAber man sollte auch keine Angst davor haben. FĂźr mich ist das Bild des Helden ein durch und durch positives. Es ist ein Leitbild. Ein Held ist nicht unfehlbar, nicht unbesiegbar, aber er ringt mit seinen Dämonen, Ăźberwindet seine Schwächen und Ăźbernimmt Verantwortung. Er meistert bewusst und authentisch sein Leben. Wer von uns ist noch geerdet und mit sich selbst im Reinen? Wir sagen meist etwas Anderes, als wir denken. Aus Angst, aus Eigensucht oder weil wir nichts falsch machen wollen. Helden haben keine Angst, Fehler zu begehen, solange sie an das glauben, was sie tun. Das kann wirklich jeder von uns. Im GroĂen wie im Kleinen. Wo sind diese Helden? DarĂźber singe ich in âHeldengrabâ.â
Auf textlichem Terrain merkt man diesmal in prägnanter Wortweise, dass Lex bereits vor einiger Zeit unter die (HÜrbuch)Autoren gegangen ist.
Vor allem âScherben bringen GlĂźckâ ist lyrisch absolut originell und vĂśllig individuell.
Von Anfang bis Ende der neuen Platte scheint ein roter Faden vorhanden zu sein, was die Themen der so oft bewusst kritisch angelegten Lieder angeht.
âTatsächlich gehen die Texte auf âKometâ inhaltlich gut Hand in Hand. Trotzdem ist es kein Konzeptalbum. Ich denke, es lag einfach daran, dass mich die Fragen Ăźber die Veränderungen, die wir ja alle bemerken, die Ăngste und Hoffnungen, die diese mit sich bringen, und die Antworten, die ich dazu gefunden habe, während des kompletten Songwritings beschäftigt haben. Wir leben in einer Zeit dazwischen. Zwischen der Welt von gestern und der von morgen. Das macht Angst und Hoffnung zugleich. Ich habe in meinen Liedern versucht, der Angst den Kampf anzusagen und Mut auf diese Zukunft zu machen. Der âKometâ ist ein Neubeginn. Aber man kann nur Neues starten, wenn man das Alte hinter sich lässt. Das gilt fĂźr das eigene Wohlbefinden wie fĂźr die groĂe Weltpolitik.â
Philosophischer Tiefgang. Da steht die Frage an, welche Art von BĂźchern, Romanen, Literatur etc. ein Mensch wie Lex mag. Der freut sich sichtlich Ăźber die Anregung zum nächsten Kommentar. âMein absolutes Lieblingsbuch ist von Victor Hugo, âDie Elendenâ. Daran habe ich wirklich eine Weile echte Freude gehabt. Genial finde ich auch Raymond Chandler oder Carlos Ruiz Zafon, ein Autor, den ich erst vor kurzem fĂźr mich entdeckt habe. Von ihm kann ich jedem das Buch âDas Spiel des Engelsâ nur megamäĂig ans Herz legen. Daran sieht man schon, dass ich vĂśllig genreĂźbergreifend alles lese, was mich irgendwie packt. Leider komme ich kaum noch zum Lesen, weshalb gut gemachte HĂśrbĂźcher meine Ersatzdroge bei längeren Autofahrten sind. FĂźr mich mit ein Grund dafĂźr, meinen aktuellen Roman âBlutzollâ auch als HĂśrbuch einzusprechen.â
âHorrorclownâ stampft nicht nur mit Brachialität ins Bewusstsein, sondern greift auch ungeschĂśnt âheiĂe Eisenâ auf. âIch glaube, jeder, der âHorroclownâ das erste Mal hĂśrt, hat ein bestimmtes Gesicht dazu im Kopf und ich spoilerâ da auch nicht zu viel, wenn ich den Lesern verrate, dass natĂźrlich Donald Trump diesem Titel Pate stand. Aber nicht nur er, sondern viele, die gerade mit den Ăngsten der Menschen spielen und sie mit allzu simplen LĂśsungen zu verfĂźhren versuchen.â
Ihre markante Schminke im Gesicht behalten die Megaherzen bei.
Wie Lex Ăźberlegt anmerkt, ist die Maske fĂźr ihn auch ein StĂźck Theater.
âEine Rolle, in die ich schlĂźpfe, jeden Abend, wenn wir auf die BĂźhne gehen. Ich kann mit ihr auf Distanz gehen oder ganz nah beim Publikum sein. Mit ihr âerzähleâ ich unsere Lieder auf ganz andere Art und Weise, als ohne Maske. Sie gehĂśrt fĂźr mich inzwischen einfach zu Megaherz dazu.â
Zwischen allen StĂźhlen
âSchwarz oder weiĂâ lädt herzlich dazu ein, dem Textautoren einige Worte zum Inhalt zu entlocken.
Das Lied powert sich als einer der härtesten Tracks mit ßberlegener Eindringlichkeit in die GehÜrgänge.
Auch hierin ist Lexâ Gesang wieder hochinteressant gestaltet, weil so natĂźrlich und âwissendâ phrasiert.
âIch finde, dass sich unsere Gesellschaft immer mehr auseinander bewegt. Tiefe Gräben werden da aufgetan. Links gegen rechts, arm gegen reich, Migranten gegen Einheimische. Ăberall werden Ăngste und der Hass aufeinander geschĂźrt. Aber das Leben ist nicht schwarz oder weiĂ. Wer sich in diese Polemik verrennt, kann gleich hinter den Donald Trumps dieser Welt hinterher marschieren. Ich stehe da, wo anscheinend immer weniger inzwischen stehen: In der Mitte!â
Nahtlos fĂźgt sich die Thematisierung zu âTiefenrauschâ ein. Lex: âDer Song vermittelt fĂźr mich den Rausch einer Suche, in die man sich verrennen und auch verlieren kann. Das Unbekannte reizt und kann gefährlich sein. Aber wer sich nicht auf die Suche begibt, wird nie wirklich etwas Ăźber sich selbst erfahren.â
âNicht in meinem Namenâ ist ein Paradebeispiel zum letzten Statement des Frontmanns. Cool instrumentiert, keck-bissig getextet, kĂźhn besungen! Eine genuine Hymne, die sich ebenfalls Ăźbergangslos auf die musikalisch wertvolle Kette des Gesamten auffädeln kann.
âDer Song entstand tatsächlich unmittelbar nach der Bundestagswahl und ist ein klares Signal an alle, die ihr Kreuz hinter der Angst und der Mutlosigkeit vor der Zukunft gesetzt haben. Ich weiĂ, dass viele Menschen Angst haben, auch berechtigte Angst. Aber die einfachen wie dummen Antworten der AFD und anderer Populisten sind nicht die LĂśsungen, die uns vorwärts bringen. Das einzig Positive, das ich persĂśnlich der AFD abringen kann, ist, dass sie eingefahrene Strukturen aufgebrochen hat. Die Wahl hat gezeigt, dass uns mehr umtreibt, als nur die ewig gleichen Floskeln der Altparteien. Jetzt gilt es mutige LĂśsungen dafĂźr zu finden, die nach vorne zeigen und nicht zurĂźck.â
âTrau dichâ ist das StĂźck, das zum gerade Gesagten wie die viel zitierte Faust aufs Auge passt. Stampfend und industriell - clever arrangiert noch dazu. ââTrau dichâ ist musikalisch genau das, was man von Megaherz seit jeher kennt. Ein echter X-ti, wenn man so will. Den Text muss man natĂźrlich wieder mit dem gewohnten Augenzwinkern betrachten.â
Selbst ein âVeteranâ der NDH-Szene, hat Lex Ăźber all die Jahre natĂźrlich einen gewissen Blick fĂźr das entwickelt, was ihn genremusikalisch jährlich aufs Neue umgibt. Ob diese Szene sich gesundgeschrumpft oder inflationär ausgeweitet hat, bleibt seines Erachtens nach noch abzuwarten.
âGenerell freut es mich, dass das, was Megaherz, Oomph und natĂźrlich Rammstein vor Ăźber 20 Jahren losgetreten haben, immer noch so brandaktuell ist. Mir fehlt nur ein wenig die Eigenständigkeit im Sound neuerer Bands dieses Genres. Es klingt mir zu beliebig. Aber ich bin gespannt, was die nächsten Jahre bringen. NDH ist definitiv immer noch sexy.â
Š Markus Eck, 06.02.2018
[ zur Ăbersicht ]
đ˘ đŁđĽ đđ´đ˛đťđ°đ â˘Â đ¸đđ. 2001
đ Frequently 5-star rated
đ Intl. synergies w. print, online & broadcast
⍸ Many years of extensive and in-depth experience in various musical fields form the basis for individual and efficient services.
⍸ In addition to communications for global Public Relations, the main areas of activity are integrated Promotion Campaigns, as well as Marketing, Artist Management, Consulting and Mentoring.
BlattTurbo
Bleeding4Metal
BURRN!
Crossfire Metal
Darkzen Dragon
Filthy Dogs Of Metal
Frenzy Fire
Heavy Metal Webzine It
Highwire Daze Online
Legacy
Metalheads Forever
Metal Gods TV
Metal Pedia
Metal Shock Finland
Metal Temple
Metal Titans
Metal Underground AT
Pete's Rock News And Views
Powermetal DE
Rock Garage
Saitenkult
Stormbringer
The Cosmick View
The Murder Inn
Zephyr's Odem
1921 Baliheadbanger
Demontre Radio
Das Metalmagazin hart&direkt
Hijos De La Luna
La Caverna De Hierro
Metal Com Batata
PowerPlant Radio NL
Radio Diabolus
Rock Live Radio
Linktree
Instagram
Facebook
YouTube
Pinterest
TikTok
Tumblr
Blog
Wordpress
Bluesky
Threads
X
Disclaimer
Impressum
DatenschutzerklaĚrung
Design & Programming
Š Metal Message ᴳᴸᴟᴎᴏᴸ ⢠2001-2025 ⢠All rights reserved
Unauthorized use and/or duplication of this material without express and written permission from this siteâs author and/or owner is strictly prohibited.
Excerpts and links may be used, provided that full and clear credit is given to Metal Message ᴳᴸᴟᴎᴏᴸ with appropriate and specific direction to the original content.