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Interview: MAYHEM
Titel: Tugend in der Not

Einen gar köstlichen Zwischenhappen hauen die Norweger da raus! 2020 machte COVID-19 den Norweger Vorreitern einen gewaltigen Strich durch die Rechnung, als sie ihr 2019 veröffentlichtes Album „Daemon“ betouren wollten und dann auf einmal alles absagen mussten.

Mit der neuen EP „Atavistic Black Disorder / Kommando“ gibt es nicht nur drei echte Knallernummern, sondern, Überraschung: auch vier astrein umgesetzte Punk-Coverversionen, die auf ganzer Linie ebenso erfrischen wie überzeugen können!

„Wir hatten zum Schluss hin echt außergewöhnlich viel Material für ‚Daemon‘ fertiggestellt. So hatten wir irgendwann die relevante Frage im Raum stehen, wie viel davon letztlich wirklich auf die Platte passen würde. Die unserer Meinung nach hörenswertesten davon gibt’s nun auf der EP. Es war einfach ein Platzproblem. Denn jeder dieser Songs hätte musikalisch auch exzellent auf ‚Daemon‘ gepasst“, postuliert Gitarrist Teloch, zum Grundsätzlichen konkretisierend.

Wie sich Tieftöner Necrobutcher zurückerinnert, bekamen Mayhem bei den damaligen Drum-Recording-Sessions für „Daemon“ überraschend drei bis vier Tage zusätzliche Studiozeit ins Zeitkonto gebucht.

„Unser Hellhammer, wie immer bestens eingeübt, spielte seine Parts um einiges schneller ein, als es eigentlich ursprünglich von uns mit dem Produzenten eingeplant war. Damit konfrontiert, wollten wir sofort in Gemeinsamkeit auch mal entsprechenden Spaß statt kühl kalkulierter Disziplin erleben und kramten freudig in unserer Jugend herum. Wir hatten dabei schnell diverse Punk-Gassenhauer im Sinn, welche wir für weitere Verwendungsmöglichkeiten zunächst auf Lager legen wollten. Schließlich wollten wir auch erst nach der Albumtour mit wirklich neuen Liedern loslegen.“

Axeman Ghul grätscht rein: „Ja, so war’s - wir wollten zu der Zeit und bei der Gelegenheit mal einfach Spaß haben und unbekümmert drauf los braten! Insbesondere bei Coverversionen kann man so herrlich zusammenspielen, als wäre alles noch ganz frisch in der Band. Da wir uns bei so einigen Proben ohnehin mit solchen Dingern warmspielten oder einfach nur mal kurz jammten, konnte es auch sogleich ohne Umschweife losgehen! So kennt man uns ja bislang nicht, das wird hoffentlich sehr vielen unserer Fans denselben Spaß bringen. Aber ich denke schon, denn ‚Defense Of Our Future‘ von Discharge, ‚Hellnation‘ von Dead Kennedys, ‚Only Death‘ von Rudimentary Peni und das Ramones-Cover zu ‚Commando‘ sind uns doch ganz prima geglückt.“

© Markus Eck, 14.06.2021

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