Interview: | MANDRAKE |
Titel: | Gekonnt ausbalanciert |
Sich von primär entwicklungsfähigen und weitgehend identitätslosen Genrevertretern zu einer kompositorisch überaus gehaltvollen Gothic Metal-Gruppe mit markant eingängigen Songs zu steigern, diese respektable Leistung gelingt nicht gerade vielen Bands. Doch die norddeutschen Mandrake brillieren auf ihrem neuen Album „The Balance Of Blue“ gegenüber dem 2003er Erstling „Calm The Seas“ nun mit anerkennenswerter künstlerischer Leistung.
Die vermittelten Emotionen ihrer neuen Lieder scheinen echter, die musikalische Professionalität dabei simultan reifer geworden zu sein. Eine gute Kombination, wie mir auch Gründungsmitglied, Gitarrist und Sänger Lutz de Putter erfreut zustimmt.
„Während unser Debütalbum in Sachen Songmaterial noch komplett von mir alleine ausgearbeitet wurde und produktionstechnisch in mehreren Etappen entstand, lief es in dieser Hinsicht für `The Balance Of Blue` insgesamt sehr viel besser. Dieses neue Werk wurde an einem Stück im ostfriesischen Soundlodge Studio produziert und klingt daher auch um einiges homogener. Das Soundlodge gehört unserem Drummer Jörg. Ende 2002 hatte ich mich von der alten Besetzung komplett getrennt. Ich merkte bis zu diesem Zeitpunkt immer mehr, dass meine Mitmusiker ganz im Gegensatz zu mir die Band zunehmend als ihr Hobby betrachteten. Für mich war und ist Mandrake jedoch mein absolutes Hauptaugenmerk, hinter dem ich voll und ganz stehe. Jederzeit.“
Dieser von Lutz genannte Wechsel im Line-Up ist also nun für das viel schönere und dabei ausdrucksstärkere Klangbild des Quintetts verantwortlich:
„Ich trat die Flucht nach vorne an und bin dabei auch gleich umgezogen. Ich wollte alles hinter mir lassen, außer `meiner` Band. Da ich mir vorausschauend die Rechte an dem Bandnamen Mandrake sicherte, konnte ich ab diesem Zeitpunkt ohne größeren bürokratischen Aufwand von vorne beginnen. Alsbald rekrutierte ich mir nach und nach neue Mitstreiter. Mit dem ehemaligen Rumble Militia-Schlagzeuger Jörg Uken, der wie gesagt aus Ostfriesland stammt sowie Garvin Bösch, dem vormaligen Bassisten der mittlerweile aufgelösten Schwarzmetaller Mephistopheles und der talentierten Sängerin Birgit Lau entstand der neue Sound, wie man ihn nun auf `The Balance Of Blue` hören kann.“
Und was bei dieser Kooperation herauskam, das klingt sehr interessant: „Als dann noch Birgit dazukam, reduzierten wir zuallererst einmal die männlichen Growls in massiver Weise, da ich mich daran doch schon seit Längerem satt gehört hatte. Man orientiert sich musikalisch wohl immer irgendwie an bereits bestehenden und erfolgreichen Bands, das ging und geht auch mir nicht anders. Trotzdem hatten wir dieses Mal zum Ziel, so eigenständig wie möglich zu agieren. So wurden für die neue Scheibe viele stilistische Bestandteile verwendet, an die ich mich zuvor so nicht gewagt hätte. Vor allem fanden groovige Elemente ihren Platz, da wir im Laufe der Zeit festgestellt hatten, dass wir auf der Bühne in Sachen Rhythmus doch immer wieder ziemlich eindimensional erschienen. Genau durch diese Grooves sind wir der Ansicht, live um einiges mehr an Abwechslung bieten zu können.“ Dadurch sind Mandrake auch insgesamt um einiges lockerer geworden, was Garant für eine gewisse Natürlichkeit im Gesamtsound ist. Diese Meinung teilt auch der Sänger und Gitarrist.
Insbesondere Tieftöner Garvin hat laut lobender Aussage von Lutz nicht wenig zum neuen Songmaterial dieses zweiten Albums beigesteuert. Der Frontmann von Mandrake lässt Überraschendes folgen:
„Da wir aufgrund weit voneinander entfernter Wohnorte wie beispielsweise Hannover oder der Hamburger Gegend keinen gemeinsamen Proberaum haben, erfolgte das Songwriting individuell zuhause in den eigenen vier Wänden. Wir schickten uns die Aufnahmen beizeiten dann immer gegenseitig zu. Wenn ein Song vom instrumentellen Bereich her annähernd auf eigenen Füßen stand, bekam ihn auch Birgit zugesandt und konnte ihren Gesang entsprechend dazu einbringen. Somit stellt es für uns absolut kein Problem dar, keinen eigenen Probenraum zu haben. Jeder bereitete sich bestens zuhause auf die Studioaufnahmen vor.“
Ein größeres Problem stellt wie für so viele auch für Mandrake ein nicht totzukriegendes Schubladendenken dar, welches stets in zahllosen Köpfen von Fans und Presse vorherrscht. Lutz bedauert:
„Es gibt eben in diesem Bereich sehr erfolgreiche Gruppen, wie beispielsweise Within Temptation oder Xandria. Da läuft man als Band unserer Kategorie immer Gefahr, stilistisch als ähnlich wie genannte Erfolgsreiter eingestuft zu werden, aber eben als nicht so gut wie sie. Das führt bei den Lesern der Kritiken und Interviews in den überwiegenden Fällen dazu, dass sie kein richtiges Interesse für uns entwickeln können. Da fühlen wir uns schon immer wieder benachteiligt behandelt. Ich finde das gerade im Gothic Metal-Bereich ganz extrem. Wenn man hingegen Death Metal spielt, hat man von vornherein immer bessere Karten, denn das finden die Leute eigentlich immer cool; egal, wie belanglos das oftmals auch sein mag.“
Der Bandname steht für ein sagenumwobenes Nachtschattengewächs, wie der Gitarrist abschließend ausführt. „Als wir damals den 1985 gedrehten den Paul Verhoeven-Film `Flesh And Blood` mit Rutger Hauer sahen, entdeckten wir darin die Thematik um die Alraunen. Sie sollen der Legende nach ewiges Leben, Jugend und Schönheit spenden. Das faszinierte uns doch sehr. So nannten wir uns kurzerhand Mandrake.“
© Markus Eck, 11.02.2005
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