Interview: | KORPIKLAANI |
Titel: | In endloser Feierlaune |
Es kommt beileibe nicht von ungefähr, dass die beschwingenden Folklorearrangements auf dem aktuellen Nachfolger zum 2012er „Manala“ so derart flüssig und schlüssig ins Gehör tanzen.
Denn für die neue Korpiklaani-Liederkollektion „Noita“ feilten Akkordeon-Neuzugang Sami Perttula und Fiedler Tuomas Rounakari mit verdammt viel Beflissenheit an ihren Parts. Überhaupt zeigen die stabilen Finnen mal wieder, dass sie noch immer zu den positivsten und lebenslustigsten Kapellen im Folk Metal zählen.
Zur absoluten Spezialität des promilleseligen Haufens um Gründungsmitglied, Sänger und Gitarrist Jonne Järvelä zählt es auf „Noita“ wiederholt, allerlei schamanische Thematiken ebenso seriös wie unterhaltsam zu tradieren.
Als ,Cane‘ mischt Co-Gitarrist Kalle Savijärvi seit 2003 bei der höchst fidelen Stimmungsmachertruppe mit, also von Anfang an.
Spricht er über die neue Scheibe, so kommt er schlagartig ins Schwärmen.
„Es ist ein sehr kraftvolles und energisches Album geworden. Wir konnten die Balance zwischen den Folk-Instrumenten und dem Rest der Band perfektionieren. Für Sami stellt es ja das erste Album dar, bei dem er mitwirkt. Und man kann seine aufgebrachten Anstrengungen wirklich sehr gut heraushören. Wir sind umso glücklicher mit dieser Platte, weil sie nicht zuletzt auch so ein starkes Feeling transportiert“, lässt der langjährig bei der Band aktive Saitenmann wissen.
„Auf eine ganz bestimmte Art ist „Noita“ ohnehin nicht nur eine tiefgründige Angelegenheit geworden, was speziell Emotionen angeht, so Cane in aller Inbrunst. „Denn diese Veröffentlichung vereint eine ganze Latte an ausgefeilten künstlerischen Facetten. Einfach wirklich ein großartiges Stück Kunst! Jonnes Stücke sind fetter und breiter als je zuvor, während Samis und Tuomas’ Arrangements auf ganzer Linie überzeugen können. Unserer Ansicht nach haben wir auch einen unglaublich guten Gesamtsound erreichen können, der mächtig aus den Boxen donnert. Unsere Zusammenarbeit mit Produzent Aksu Hanttu wird nämlich immer noch besser, was uns auch diesmal enorm viel geholfen hat. Und nicht zu vergessen die Songtexte, die oftmals überwältigend episch geworden sind. Es passt alles total hervorragend zusammen.“
Wie er weiter zu berichten weiß, hat der Albumtitel „Noita“ eine ganz bestimmte traditionelle Hauptfigur als Hintergrund. „Bei uns in Finnland kennen den Namen die Allermeisten, die sich für die alten Überlieferungen interessieren. Diese altmythische Bekanntheit hat ein sehr breites Wissen zu so ziemlich allem und verfügt darüber hinaus über wundersame Fähigkeiten als Heiler. Der neue Song ,Ämmänhauta‘ berichtet über einen Noita aufgrund einer wahren Begebenheit, die sich tatsächlich damals im 12. Jahrhundert im Ort Vesilahti abspielte. Jonne und unser Bassist Jarkko Aaltonen stammen ja ursprünglich aus Vesilahti, wissen dazu also zum Glück umfassend Bescheid.“
Die meisten der neuen Songtexte dagegen wurden wiederholt von Dichter Tuomas Keskimäki verfasst, welcher Korpiklaani bekanntlich schon seit längerer Zeit als Texter mit Hingabe begleitet.
„Die Lyriken spiegeln seine ganz persönlichen Gefühle und Erfahrungen wider. Die Worte in ,Viinamäen Mies‘ wiederum stammen von Jonne persönlich. Er erzählt darin, wie eine Band um die ganze Welt tourt und sehr viel Spaß dabei hat.“
Manch ein Fan mag sich nun fragen, ob es für diese so standhaften Trunkenbolde und Leidenschaftsmusikanten nicht jedes Jahr schwieriger wird, ihren hohen Grad an Originalität frisch, frei und fröhlich unbefangen aufrechtzuerhalten. Die Antwort kommt zügig, aber in beeindruckend salopper Manier herüber.
„Nein, überhaupt nicht. Wir müssen ja nicht versuchen, das zu sein, was wir sowieso schon sind. [schmunzelt] Ich sehe uns sozusagen als Folk Metal-Gesetzlose, die machen können was sie wollen und die sich nicht um irgendwelche Standards kümmern müssen. Bei Korpiklaani kommt alles ganz natürlich, ganz intuitiv und echt. Wir sind eben eine vollauf ungezwungene Kapelle.“
So liegt die größte musikalische Neuerung bei Korpiklaani, falls sich das so überhaupt sagen lässt, aktuell im Klangbild von Violine und Akkordeon.
„Normalerweise hört man Solodarbietungen nur bei den Stromgitarren. Doch auf dem neuen Album dürfen sich diese zwei Folkloreinstrumente ebenfalls entsprechend austoben, und das nicht zu knapp. Wir sind alle sehr stolz auf diesen Fakt, der sogar im Folk Metal-Bereich eher Seltenheitswert hat, wie ich denke.“
Ans Songwriting ging die gigantisch spielfreudige Horde aus Lahti daher auch diesmal ohne jede Erwartungshaltung, wie der dunkelblonde Axeman in aller coolen Gelassenheit resümiert.
„Das lief alles ganz glatt und reibungslos. Teils ging uns die Arbeit am neuen Songmaterial richtig leicht von der Hand. Natürlich war erneut sehr viel Aufwand zu betreiben, um alles fertig zu bekommen. Doch wir hatten ja eine längere Pause nach ,Manala‘ bis zum neuen Release, also auch mehr Zeit insgesamt. Zudem hatten sich viele gute Ideen angehäuft, die verwendet werden wollten. Wir begannen mit dem Kompositionsprozess eigentlich genau nach der Veröffentlichung von ,Manala‘. Jonne lieferte erneut den Löwenanteil davon an. Fertig wurden wir kurz bevor es ins Studio ging. Insgesamt dauerte das Werken an den neuen Stücken ungefähr zwei Jahre.“
Im fatal eingängigen Gassenhauer „Jouni Jouni“ wird die typisch finnische Story besungen, so der Saitenschrubber, und wie man dabei vom berühmten Pontikka-Wodka besoffen die eigene oder die Sauna seines Nachbarn unfreiwillig abfackelt.
„Allerdings halten wir uns dabei textlich keinesfalls an das Original“, lacht der Kerl laut schallend ab.
„Letztlich ist der lyrische Inhalt aber wirklich dermaßen typisch finnisch geworden, dass einem sofort diverse Stereotypen dazu einfallen.“
Ansonsten diente Mutter Natur und das tägliche Leben als gute Inspiration.
„Vor allem in letzterem passiert bei uns so viel, dass einem die Themen niemals ausgehen.“
Auf musikalischem Sektor lassen sie sich stets sehr gerne von Heavy Metal aus den 80ern inspirieren, da hat sich laut dem Co-Gitarristen immer noch nichts geändert.
Und natürlich hegen diese Rabauken nach wie vor eine riesige Vorliebe für traditionelle finnische Volksmusik, wie Cane voller Freude im Gesicht noch bekundet.
„Feiern ist bei Korpiklaani ohnehin riesig angesagt, am besten ohne Ende. Wer uns krasse Party-Animals nennt, der hat damit sicherlich Recht. Es gibt doch schließlich immer einen Grund um gut gefüllte Gefäße in die Luft zu erheben und auf das Dasein anzustoßen!“
© Markus Eck, 20.03.2015
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