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Interview: HELLEBAARD
Titel: Dem Mittelalter zugetan

Bassist und Sänger Zarlack sowie sein Partner, Gitarrist und Keyboarder Volmorth, besser bekannt als Hellebaard, konnten mit ihrem Debütalbum „Strijdkracht“ völlig zurecht nicht wenige positive Rezensionen in der Fachpresse einsacken.

Faszinierend atmosphärisch und stellenweise stilecht altertümlich anmutend, dazu mit haufenweise schön obskur anmutenden Momenten ausgestattet, zog und zieht das kriegerische Material dieses Tonträgers noch immer recht schnell in seinen heidnischen Bann.

Nun tritt das niederländische Pagan Black Metal-Duo mit dem Albumnachfolger „Valkyrenvlucht“ erneut in Erscheinung, welcher jedoch auf irritierende Art und Weise kompositorische Längen mit sich bringt. Auch der aktuell nicht selten an den Nerven zerrende Drumcomputer wurde für manche Songstellen nicht gerade aufwändig in Szene gesetzt.

Axeman Volmorth schätzt die aktuelle Lage von Hellebaard jedoch absolut positiv ein.

„Wir sind im Gegensatz dazu sehr zufrieden mit dem aktuellen Ergebnis. Die Lieder sowie die Produktion sind doch viel besser als unser Debütalbum. Schade, dass dir das neue Werk nicht zusagt. Die programmierten Trommelklänge unterscheiden sich eigentlich gar nicht von denen des Debüts. Wir halten jedenfalls am Drumcomputer fest. Auf diese Weise sind wir nämlich in der Lage, verschiedenste Drum-Sounds in unsere Musik einzubringen: Keltische Trommeln beispielsweise oder orchestral klingende Taktfolgen.“

Daher ist er der Meinung: „Eine Menge moderner und auch kommerzieller Bands benutzen doch ebenso die Trigger- und andere entsprechende Studio-Techniken. Bei denen hört man den digitalen Trommelsklaven doch um ein Vielfaches mehr heraus als bei uns“, versucht der Saitenmann mir zu verstehen zu geben.

Von Verstehen beziehungsweise Verständnis für ein solches Vorgehen des Duos kann in diesem Kontext auf meiner Seite zwar überhaupt keine Rede sein, doch nun wissen Neugierige erstmal Bescheid, was die Band zu diesem Thema zu sagen hat.

Der Auskunftsfreudige hängt an: „Ein halbes Jahr nach dem Release des Debütalbums machten wir uns ans Schreiben neuer Stücke für den Nachfolger „Valkyrenvlucht“. Wie gewöhnlich bei Hellebaard arbeitete ich vorab zahllose Riffs aus und erstellte Akustikgitarren- oder Flöten-Fragmente. Auch Ideen für orchestrale Arrangements wurden von mir, zunächst als Basisversionen, umgesetzt.“

Nachfolgend addierte Zarlack die programmierten Drums dazu, wie diesbezüglich weiter in Erfahrung zu bringen ist.

„Und zusammen brachten wir die Arrangements wieder zu ihrer finalen Form. Im Weiteren addierte ich die Gitarrensoli und die anderen Instrumente wie beispielsweise Bratschen und Violinen. Dann machten wir uns gemeinsam an den Mix, der in der Grundversion von Zarlack ausgearbeitet wurde. Den finalen Mix habe ich mir dann persönlich vorgeknöpft, während Zarlack am Cover und dem Booklet-Design der neuen CD werkte.“

Wie mir der kahlköpfige Musikus noch bekennt, stellt einerseits die uralte und vor allem die mittelalterliche Historie seiner Heimat noch immer die hauptsächliche Inspirationsquelle für Hellebaard dar.

„Die Vergangenheit der Niederlande ist gar nicht so unspektakulär, wie viele wahrscheinlich glauben. Die Lebens-Puristik und Naturverbundenheit der Menschen, die hier im Mittelalter ihr Dasein fristeten, ist noch immer von stark faszinierender Besonderheit.“

© Markus Eck, 03.04.2006

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