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Interview: (HED) PLANET EARTH
Titel: Leidenslindernde Seelenspiegelungen

Bereits vor über einer Dekade in Huntington Beach, Kalifornien gegründet, tourten sie bereits mit Acts wie P.O.D., Metallica, Slayer, Linkin Park, Korn, Slipknot und auch Papa Roach rund um die Erdkugel.

(Hed) Planet Earth, die sich bekanntlich zuweilen auch (Hed) P.E. nennen, haben hart für ihren Erfolg geschuftet, und ihr zweites Album „Broke“ verkaufte sich bereits über 250.000-mal. Das amerikanische Rolling Stone Magazin lobte „Broke“ und erkannte im impulsiven Rap Metal der sechs Kalifornier vor allem ihr sinngemäß involviertes HipHop-Element des Abfeierns und Zelebrierens an.

Der ansteckend aufmüpfige Crossover-Mix der Jungs setzt sich auch aus Bausteinen der Bereiche Hardcore Punk und Ska-Punk zusammen. Und eine zusätzlich zum Abhüpfen animierende Dosis Funk ist in den Songs der eigenwilligen Formation wie selbstverständlich inklusive.

Das neue (Hed) Planet Earth-Album „Blackout“ weist einiges an sich entladendem Aggressionspotential auf; ein Umstand, der laut Aussage von Sänger Paulo Sergio ,Jahred‘ Gomes auch beileibe nicht von ungefähr kommt.

„Einige von uns fühlen sich derzeit ziemlich gut, andere wiederum fühlen sich wie tot. Die Stimmung in der Band ist echt abgefahren. Selbst ich fühle mich irgendwie verloren und muss meinen Weg nun erst wieder suchen. Vor den Aufnahmen zum aktuellen Album war es noch viel schlimmer, wir ließen jedoch alles Negative und unseren ganzen Frust in das neue Album einfließen“, gibt dieser eingangs zu Protokoll.

Der außergewöhnlich wandelbare Shouter, der laut eigener Aussage im zarten Alter von acht Jahren mittels Pianospielen seine Liebe zur Musik entdeckte, möchte die Leute mit der aktuellen Veröffentlichung von (Hed) Planet Earth vor allem eines wissen lassen:

„Dass wir zu leiden haben. Die Hauptthematik von `Blackout` behandelt einige persönliche schreckliche Traumata, durch welche ich in der jüngeren Vergangenheit gegangen bin. Da ich mittlerweile Buddhist bin, kann ich aber ganz gut mit meinen vielen persönlichen Miseren umgehen. Denn Buddha hat einige tausend Antworten auf alle unsere Lebensfragen.“

Wenn Musik, gleich welcher Art, wie hierbei als Eigentherapie verwendet wird, kommen in der Regel die emotionalsten Klänge heraus, so auch auf „Blackout“.

Den ungewöhnlichen Namen seiner Truppe deklariert Jahred im Nachfolgenden mit aller merklichen Entschlossenheit. „Unser Bandname bedeutet `Stirb, New Metal, stirb!`“ Mehr ist dem Kerl dazu auch nicht zu entlocken.

Ohnehin ganz schön wortkarg, der Mann. Doch als es dann nachfolgend um die Songs des neuen Albums von (Hed) Planet Earth geht, wird der Vokalist doch noch etwas auskunftsfreudiger. Wir erfahren:

„Die allermeisten der Tracks auf `Blackout` drehen sich darum, ob man nun ins bestehende System passen möchte oder nicht. Der Song `Suck It Up` beispielsweise erzählt davon, wie man möglichst effektiv gegen seine Gegner kämpft. Oder `Get Away`: Dieses Stück beispielsweise berichtet über das starke Verlangen zu entkommen, um aber vorher noch seine Feinde radikal auszuradieren.“

„Blackout“ strotzt also nur so vor feindseliger Haltung gegenüber dem amerikanischen Gesellschaftssystem, was entsprechend Jahreds weiteren Worten auch schon mit dem aktuellen Albumtitel ausgedrückt werden soll:

„Der Titel der neuen Scheibe soll das Gefühl reflektieren, welches in einem entsteht, wenn man als Mensch von niemandem wahrgenommen und überhaupt nicht beachtet wird, weil man einfach nicht in das verdammte gesellschaftliche System hinein passt.“

Der Frontmann von (Hed) Planet Earth, welcher seine hauptsächlichen Inspirationsquellen mit „Jazz, Hardcore, Metal, Rock, Reggae und Hip Hop“ angibt, verfasste nicht nur alle aktuellen Lyrics auf „Blackout“, wie er noch zu berichten weiß:

„Ich schrieb auch die Musik für die erste Single-Auskopplung, für welche die Wahl auf den Titelsong unseres neuen Albums gefallen ist.“

© Markus Eck, 24.03.2003

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