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Interview: HAKEN
Titel: Tribut an die Giganten

Mit der 2014 auf den Markt gebrachten EP „Restoration“ machten die Londoner Progressive Metal-Artisten klar, dass sie weiter rasant auf der Überholspur der eigenen Entwicklung sind. Kreative Grenzen scheint diese tiefsinnige Formation einfach nicht zu kennen.

Und für das vierte Album „Affinity“ lehnten Sänger Ross Jennings und seine fünf fähigen Musiker ihren schillernden Sound an die schöpferischen Glanzzeiten des Metiers der 1980er Jahre an.

Mit aller Aufrichtigkeit
Gitarrist und Keyboarder Richard ,Hen‘ Henshall freut sich über das Kompliment, dass „Affinity“ eine völlig individuelle Angelegenheit geworden ist.

„Es ist sicherlich schwer, in diesen Tagen bei so unsagbar viel an sehr guter Musik noch aus der Masse an tollen Bands herauszustechen. Wir versuchen daher erst gar nicht, unseren Kompositionsprozess von der Direktive leiten zu lassen, dass wir anders als andere sein wollen. Das Resultat wäre dann sowieso auch kein ehrliches. Wir schreiben viel lieber einfach Songs, die wir selbst hören mögen und lassen uns davon führen. Wenn wir jedoch in irgendeiner Weise auffallen, liegt es mit Sicherheit an unserem gleichförmigen Musikgeschmack, der in der Band vorherrscht. Bei uns ist dahingehend alles erlaubt, solange es bei Haken geschmacklich passt. Ich denke, dass ist in unserer Musik eindeutig zu hören.“

Starke Gefühle
Das Sextett brachte auch in die neue Liedersammlung wieder sämtliches Herzblut ein, so Hen. „Wir legen sozusagen unsere Seelen in die Songs. Das fühlt sich am jeweiligen Ende des Songwritings und der Studioaufnahmen jedes Mal so an, als wären wir auf einer abenteuerlichen emotionalen Reise gewesen. Daher kann es zum Ende einer Recording-Session hin ziemlich intensiv werden. Ich bevorzuge es daher immer mal wieder, eine kleine Auszeit von der Musik zu nehmen, um den Druck in meinem Geist herunterzufahren. Es ist stets eine lohnende Vorgehensweise, sich die eigenen Songs dann einige Wochen später nochmals mit frischen Ohren anzuhören. Auf diese Weise erhalte ich mir die mir sehr wichtige Freude an dem Ganzen in vollem Maße aufrecht. Und mit dem, was aus den neuen Stücken letztlich geworden ist, könnte ich ehrlich gesagt nicht glücklicher sein.“

Klare Absichten
Wie Sänger Ross noch ergänzt, zählt es mit zum Wichtigsten für ihn und Haken, sich niemals zu wiederholen.

„Unser Ideal beinhaltet, bei neu entstehenden Songs schon mal gar nicht überhaupt nur an alte Haken-Stücke zu denken. Vielmehr beabsichtigen wir eine stete und klare Weiterentwicklung, die uns über unsere eigenen Grenzen trägt. Es geht sozusagen immer eindeutig geradeaus, aber mit dem Blick in andere Richtungen. Wir wollten für ,Affinity‘ tunlichst keinen weiteren ,Cockroach King‘ an den Start bringen, der als ganz besondere Nummer auf unserem dritten Album ,The Mountain‘ noch immer für einiges an Staunen sorgt. Gleichzeitig durchzog uns beim Songwriting für die neue Scheibe ein noch größerer Respekt als sonst für die berühmten Veteranen des Prog Rock, die uns nach wie vor wirklich sehr beeinflussen. Das neue Werk ist eine Hommage an einige der besten Bands der 80er.“

© Markus Eck, 10.04.2016

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