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Interview: GRIFFIN L.O.G.
Titel: Gepeitschte Visionen

Im weltberühmten Bierzentrum München sprudelt nicht nur köstlicher Hopfentrunk ständig perlend über, sondern auch betont modern gedachte Gothic Dark Metal-Ideen. Letztere stammen in diesem willkommenen Falle von Griffin L.O.G., einer bemerkenswert beständigen Idealisten-Truppe.

Und ihre dieser Tage erscheinende dritte volle Liederkollektion „Breathe Into Me“ enthält gar so einige wirklich interessante Kompositionen, welche eine hörenswerte Bündelung von Einflüssen reflektieren. Und die 2004 gegründeten Griffin L.O.G. lassen es ganz ordentlich im Karton rumpeln!

Das ganze Album ist trotz seiner relativ großen Gesamthärte von überaus prägnantem Material dominiert. Geboten werden vielfältig arrangierte Nummern. Songs, welche aufgrund oftmals mitreißender Vehemenz nicht nur augenblicklich zum ekstatischen Bangen animieren, sondern ganz nebenbei bemerkt auch ausgeprägte strukturelle Stärken besitzen.

Wunderbar ist es dabei auf der neuen Scheibe der Bayern teils anzuhören, wie verspielte Keyboard-Tonfolgen mit verdammt eingängigen Melodien geneigte Ohren zu verwöhnen wissen. Obwohl die Einflussbandbreite auf „Breathe Into Me“ umfassend scheint und treffsichere Tendenzen zur Neuen Deutschen Härte ebenso vorhanden sind wie huldigende Reminiszenzen an einstige New Wave-Ikonen der 1980er Jahre, ziehen die standhaften bajuwarischen Rhythmusliebhaber hier bemerkenswert eigenständige Seiten auf.

„Es sind tatsächlich sogar noch deutlich mehr Jahre, ich habe ja vor Griffin L.O.G. schon mit anderen Projekten Musik gemacht, wenngleich keines dieser Projekte es je zu einer Veröffentlichung gebracht hat. Einige Songs dieser früheren Projekte haben es aber dann in überarbeiteter Form auf eine Griffin L.O.G.-CD geschafft. Beim neuen Album wäre das zum Beispiel der Track „Crows“, der ursprünglich für das Projekt Sick’a’Delic entstanden ist. Die Motivation war dabei aber immer ähnlich: Die Möglichkeit, etwas zu erschaffen, das gewissermaßen „lebt“. Meine Songs neigen dazu, ein Eigenleben zu entwickeln, wenn man so will. Und wenn man am Ende das Ergebnis anhört und sich einfach daran erfreut, wie die einzelnen Ideen sich zu einem Ganzen fügen, das ist immer wieder erhebend“, spricht Bandleader, Sänger und Gitarrist Moritz Hillmayer alias Griffin.

Dazu kommt noch, so der Griffbrett-Schrubber ergänzend, dass die Art von Musik, die Griffin L.O.G. kreieren, in dieser speziellen stilistischen Form seines Wissens nicht existiert. Er proklamiert mit Selbstwertgefühl: „Wenn ich solche Musik also hören will, bleibt mir kaum etwas anderes übrig, als sie selbst zu machen.“

Ursprünglich war Griffin L.O.G. gar kein Bandname, sondern sein persönliches Pseudonym für seine damaligen Black Metal-Projekte Iconoclast und Unholy Seraph, wie Griffin die Leser nachfolgend wissen lässt.

„Der Greif, auf englisch „Griffin“, ist als Mischwesen aus Löwe und Adler einfach besonders geeignet, meinen musikalischen Vorlieben Ausdruck zu verleihen – rohe Gewalt trifft auf erhabene Schönheit. Das „L.O.G.“ ist die Abkürzung eines Namens-Zusatzes, der mir damals, in meiner „ich bin so evil“-Black Metal-Phase ungeheuer passend erschien, der aus heutiger Sicht aber schlicht lächerlich anmutet. Als Abkürzung gibt er dem Bandnamen aber etwas Spezielles, fast Mysteriöses. Als ich 2004 einige Songs schrieb, die zu keinem meiner Projekte passen wollten, verwendete ich einfach mein Pseudonym zur Benennung der Dateien. Ich hatte nie vor, diese Sachen wirklich zu veröffentlichen. Heute sind alle damaligen Projekte zu Grabe getragen, und nur Griffin L.O.G. hat überlebt. Die drei Buchstaben sind aber natürlich auch notwendig, um jedweder Verwechslung mit anderen Bands namens „Griffin“ vorzubeugen.“  

Drei Alben haben diese Musiker bislang in Eigenregie auf die Beine gestellt und veröffentlicht. Griffin expliziert zum Hintergrund des Ganzen:

„Zu Beginn war das ideologische Lebenselixier bei uns nicht viel anders als bei den meisten jungen Musikern: Die unbedingte Hoffnung, ja zeitweise sogar Überzeugung, das nächste große Ding zu werden, mit vielen Milliarden an Einkünften, Platinscheiben und schlangenweise Groupies. Parallel hat aber auch schon immer eine rein künstlerische Facette das Dasein von Griffin L.O.G. bestimmt. Der Wille, etwas auszudrücken, was zuvor noch gar nicht oder zumindest nicht so ausgedrückt worden ist; der Wunsch, den Augenblick zu finden und zu fangen, der es wert ist, in Worten und Tönen festgehalten zu werden. Musik zu machen ist ein innerer Drang, ein Trieb, wenn man so will, mal stärker, mal schwächer, aber immer vorhanden, und vor allem unmöglich zu ignorieren. Heute ist die Idee hinter Griffin L.O.G. vor allem, Musik zu erschaffen, die in dieser Form noch nicht 10.000 Mal gehört wurde, die Zuhörer zu unterhalten und gleichzeitig denen, die sich genauer mit der Materie auseinandersetzen wollen, eine gewisse Tiefe anzubieten. Was nicht heißen soll, dass ich mich scheuen würde, hin und wieder mal tief in die Kitsch-Kiste zu greifen.“

Die derzeitige Besetzung seiner Band funktioniert fantastisch, so der Frontmann gut gelaunt. „Wir sind drei völlig unterschiedliche Charaktere, die aber trotzdem ungeheuer gut miteinander harmonieren und funktionieren. Ich bin wirklich stolz, mit Bine und Fell zusammen das Unternehmen Griffin L.O.G. betreiben zu dürfen. Wir sind alle hochmotiviert und bereit, uns den Arsch aufzureißen. Bine ist wirklich durch und durch Metal, Fell ist der diametral gegenüberliegende ruhende Pol. Ich bin irgendwo dazwischen, der egozentrische Irre am vorderen Bühnenrand. Der Wermutstropfen dabei ist allerdings, dass uns Schlagzeuger und Keyboarder fehlen, weshalb wir live auf ein Teilplayback angewiesen sind. Sollte sich jemand dazu berufen fühlen, darf er oder sie sich gerne bei mir unter mail@griffinlog.de melden!“  

Denkt der beflissene Vokalist und Saitenmann an die neuen Songs von „Breathe Into Me“, fühlt er so einiges Großes in sich, wie er auf angenehm unverkrampfte Weise vor mir bekennt.  

„Vor allem bin ich natürlich stolz. Das neue Album ist in wirklich allen Belangen eine große Steigerung zum Vorgänger „Viva La Inquisición“. Die Songs sind stärker, die Texte durchweg gelungen, der Sound ist besser als das Meiste von dem Einheitsbrei, der einem heute als „Metal“ vorgesetzt wird, und die Melodien sind zurück. So abwechslungsreich wie eh und je, hat „Breathe Into Me“ trotzdem einen höheren Grad an Homogenität als unser früheres Material, es wirkt mehr wie aus einem Guss. Mein persönlicher Favorit „Asche“ hat es allerdings nicht aufs reguläre Album geschafft. Nachdem die 15 Songs aufgenommen waren, habe ich die Band und einige ausgesuchte Fans abstimmen lassen, welche Nummern auf das Album sollten, und „Asche“ ist dabei durchgefallen. Überrascht hat mich, dass „Das Leben Ist Schön“ als einer der besten Tracks gewertet wurde; ich hatte die Nummer schon auf der Bonus CD gesehen. Im Übrigen freue ich mich besonders über die Gastauftritte von Ambivalent und Mr. Davis von Asylum – Letzterer hat mit seinem extrem fiesen Grunzen den Song „Crows“ veredelt, erstere leiht ihre Stimme dem seltsamen Wesen in „Crows“ und dem bedauernswerten Opfer des „Nightmare Suicider“.“  

Dann bewegte sich der weitere Interview-Dialog in Richtung Lyriken der Lieder. Wir erfahren:  

„Nun, zunächst einmal ist da das Elemente-Konzept, das alle bisherigen Griffin L.O.G.-Veröffentlichungen umfasst: Jedes Album ist einem Element gewidmet. Die EP „Sleep Gargoyle“ aus dem Jahr 2005 galt dem Wasser, „The Sting Of Life“ war dem Äther und „Viva La Inquisición“ der Luft verschrieben. Allerdings ist „Breathe Into Me“ der erste Langspieler, dessen Texte allesamt für ein Album geschrieben wurden, weshalb erstmals das Thema Feuer tatsächlich eine Art roten Faden bildet. Dabei ist „Breathe Into Me“ aber trotzdem kein Konzeptalbum im herkömmlichen Sinne geworden, vielmehr erscheint die Feuer-Thematik aus verschiedensten Perspektiven und klingt immer mal wieder an. Traditionell ist unser „Monster-Song“ definitorisch für das jeweilige Element: „Inferno“ ist durch und durch Feuer. Darüber hinaus ist mir im Nachhinein aufgefallen, dass die Texte alle, mit Ausnahme von „Inferno“, Einzelschicksale beschreiben, persönliche Tragödien oder allgemeine Lebensbeobachtungen aus Sicht des Einzelnen. Ich hatte sogar kurz überlegt, dem Album noch den Untertitel „9 Tragedies And One Inferno“ zu geben. Jedenfalls bin ich restlos zufrieden mit den Texten, und besonders stolz bin ich auf die Tracks „Traumtrinker“, „Komm Tanz“, „Das Leben Ist Schön“ und „Asche“.“  

Der Erstellungsprozess der Lieder zur aktuellen Album-Veröffentlichung „Breathe Into Me“ lief laut Aussage von Griffin sehr viel länger als ursprünglich geplant. Er offenbart mit einem erfreulich herzlichen Lachen:

„Ich hatte eigentlich vor, das Album noch vor meinem neunmonatigen England-Aufenthalt, also noch 2009, fertig zu stellen, aber dazu ist es dann nicht gekommen. Und in der Rückschau war das gut so, denn die Songs sind gewachsen. Letztlich habe ich dann nach meiner Rückkehr im Juli 2010 mit den Aufnahmen begonnen, die Produktion dann nochmals unterbrochen, weil ich für die Uni werkeln musste. Dann im März und April 2011 wurde die Produktion endlich abgeschlossen. Seit dem letzten Album „Viva La Inquisición“ hat es also etwa eineinhalb Jahre gedauert, bis Mitte 2009 die Lieder im Grunde fertig waren. Dann durften sie nochmals ein Jahr reifen, bis sie aufgenommen wurden, und jetzt, fast vier Jahre nach dem letzten Album, ist das Werk vollendet.  

Griffin L.O.G. sind auf ihrer neuen Album-Scheibe sehr eigenständig am Werk, und dies auch primär auf melodischem Sektor. Vor allem der Song „Amorprometheus“ mit seinem eingängigen Refrain gefällt mir sehr. Griffin bezieht dazu Posten:

„Ich will ehrlich sein, beabsichtigt ist bei meinem Songwriting fast nichts. Ich starte mit einer Idee, einem Riff, einer Melodie. Diese Idee nehme ich auf und höre sie mir an, wobei ich mir vorzustellen versuche, wie der Song logisch weitergehen muss. Man könnte sagen, ich lasse den Song sich selbst schreiben, indem ich genau zuhöre und versuche, zu verstehen, wohin der Song möchte. Natürlich lenke ich die Entwicklung dabei aber mehr oder weniger gezielt. Songs wie „Amorprometheus“, „Inferno“ oder „Komm Tanz“ will ich eher einfach halten, geradeaus nach vorne; andere Stücke verlangen mehr Komplexität, mehr Chaos. Das sind dann Nummern wie „Traumtrinker“ oder „Post Scriptum“. Und manchmal kommt es vor, dass ich das Konzept eines Songs nochmals ganz oder teilweise über Bord werfe und ab einem bestimmten Punkt neu anfange. Das sind Momente, in denen ich feststelle, dass ich zu sehr gelenkt habe und zu wenig auf das gehört, was der Song selbst möchte. Das ist wohl das Wichtigste: Der Song selbst steht im Mittelpunkt, ohne Kalkül, ohne Zwang, ohne Masterplan. Daher kommt es wohl auch, dass fast jeder unserer Songs einem anderen Subgenre der harten Gitarrenmusik zugeordnet werden kann.“

In konkreter Weise Bands als direkten Einfluss für diesen oder jenen neuen Griffin L.O.G.-Song zu nennen, fällt meinem Gegenüber merklich schwer. Er konstatiert ausschweifend:

„Wenn Freunde die fertigen oder noch entstehenden Songs hören, nennen sie mir oft Stücke anderer Bands, zu denen sie Parallelen feststellen; in 90 % der Fälle kenne ich diese anderen Songs überhaupt nicht. Wenn ich dann feststelle, dass die Ähnlichkeiten zu groß sind, schreibe ich meinen Song um oder lasse ihn gänzlich unter den Tisch fallen, meistens sind die Ähnlichkeiten aber eindeutig zufälliger Natur. Es wird niemanden, der ein wenig Ahnung von Musik hat, wundern, dass es Songs gibt, deren Riffs dem Hauptriff von „Inferno“ ähneln – es handelt sich eben um ein simples Nach-vorne-los-Riff mit relativ wenigen Noten. Im Juristendeutsch spricht man von „Schöpfungstiefe“. Um aber auf die Frage zurückzukommen: Es gibt durchaus Bands, die mich bewusst oder unbewusst in meinem eigenen Schaffen beeinflussen. Manchmal können das völlig genrefremde Einflüsse sein, indem ich etwas im Radio aufschnappe, nur eine kurze Harmonie, einen Sound oder eine Phrase, die ich interessant finde, während der Rest - es ist schließlich Radio - ziemlicher Mist ist. In solchen Fällen spiele ich dann mit dieser Idee, und manchmal wird daraus ein neuer Song. Die ursprüngliche Quelle ist dann aber normalerweise nicht mehr zu identifizieren. Schließlich gibt es dann natürlich noch Bands, die ich relativ regelmäßig höre oder aber in musikalisch prägenden Phasen gehört habe, sodass ein geübter Hörer Spurenelemente ihrer Musik in meiner finden mag. Die üblichen Verdächtigen sind da natürlich Lieblingsbands, in meinem Falle die grandiosen Dornenreich, Klassiker wie Judas Priest - vor allem während ihrer Zeit in den 1970ern -, und Megadeth. Aber auch Overkill und Darkthrone, The Vision Bleak, Secrets Of The Moon oder Night In Gales. Andere Bands haben mich in einer gewissen Zeit beeinflusst und sind tief in meinem musikalischen Bewusstsein verankert, auch wenn ich ihre Musik heute nicht mehr verfolge und kaum noch höre: Alte Offspring, Clawfinger, Metallica, Slayer, Rammstein. Schließlich gibt es noch den Underground, der durch den direkteren Kontakt oft noch intensiver inspiriert: Die unfassbar genialen Funeral Throne aus England, aus demselben Land noch Necrotize und Towers Of Flesh, die belgischen Lost God und aus Deutschland Asylum und die leider schon seit Jahren aufgelösten Poisoned Gift.“

War soviel spürbar durchdachter musikalischer Tiefgang, der trotzdem probat als Laune-Anheber zu nutzen ist, für die Urheber denn eigentlich eher schwer zu kreieren?

„Erstmal vielen Dank für die Blumen. Die Schwierigkeit liegt darin, die zwei Pole Komplexität und Eingängigkeit miteinander zu vereinen. Eine hübsche Melodie kann noch so zuckersüß in die Gehörgänge fließen, wenn nicht irgendwo Ecken, Kanten und vor allem Haken lauern, wird die Melodie schnell langweilig. Die Ecken und Kanten ohne melodischen Honig dagegen will sich niemand anhören, außer vielleicht Prog-Freaks. Trotzdem würde ich nicht sagen, dass es schwer war, die Songs so zu schreiben; irgendwie ergibt sich die Verbindung der beiden Pole fast natürlich aus der Vielseitigkeit der Einflüsse, die ich eben ja bereits exzessiv beschrieben habe.“  

Und wie wichtig sind dieser bayerischen Gruppe nachvollziehbare und griffige Melodien in ihrer Musik? Griffin reißt die Augen auf:  

„Extrem wichtig! Ich habe im Nachhinein festgestellt, dass unser zweites Album in diesem Kontext Defizite aufweist, weshalb ich bei den neuen Songs großen Wert auf die Melodien gelegt habe. Mit „Viva La Inquisición“ wollte ich damals fast zwanghaft in eine Richtung, die den Kompositionen im Grunde nicht gerecht wurde; ich wollte, dass Griffin L.O.G. härter und derber klingt als zuvor. Darüber habe ich die Harmonien vernachlässigt. Bei „Breathe Into Me“ war es mir also wichtig, den Zucker wieder stärker in den Vordergrund zu rücken. Und siehe da, Songs wie „Traumtrinker“ und „Post Scriptum“ sind härter als je zuvor, haben dabei aber ausreichend Melodien und Harmonien im Gepäck. Der Greif ist wieder Löwe und Adler.“  

Die Detailliertheit der Strukturen in den Liedern ist beachtlich. Der Bandleader geht hierzu gerne ein wenig in die Tiefe:  

„Details sind mir sehr wichtig, weshalb sie tatsächlich eine eigene Phase im Songwriting für mich darstellen. Wenn Riffs und Songstrukturen stehen, mache ich mich daran, Variationen und kleine Feinheiten einzubauen und damit die Strukturen zu veredeln. Die langen „Ruhezeiten“ der Songs, die ich vorher beschrieben habe, waren da sicher hilfreich – sie haben fast unausweichlich zu zusätzlichen Ideen und Raffinessen geführt. Ein vielleicht plakatives Beispiel dafür sind die marschierenden Schritte in „Crows“. Irgendwann hörte ich mir die Rohaufnahme des Songs an und dachte plötzlich, dass sich ein solcher Marsch an dieser Stelle gut machen würde. Da besagter Marsch außerdem zur Textbedeutung passt und beiträgt, bin ich zusammen mit Fell, Bine und Ambivalent - welche auch die weiblichen Gaststimmen eingesprochen hat - einige Male vor den Mikrofonen auf der Stelle marschiert. Ähnlich verhält es sich mit den Sound-Samples in „The Nightmare Suicider“ und „Das Leben Ist Schön“, und natürlich auch mit den musikalischen Details.“

Ob die Münchner Truppe ihre eingeschlagene stilistische Richtung künftig genau so beibehalten wird, davon hat Kehlenquäler und Saitenknecht Griffin laut eigenem Bekunden absolut keine Ahnung. So gibt der Kerl ganz entspannt vor:

„Ich habe ganz persönlich das Gefühl, dass sich mittlerweile eine Art Stil verfestigt hat oder dabei ist, sich zu verfestigen. Aber das kann sich im Zuge weiteren Songwritings auch wieder völlig ändern. In meinem Kopf besteht die vage Idee, dass das nächste Album themenbedingt - es wird dann schließlich das letzte Element Erde behandelt - langsamer, zäher und schwerfälliger werden wird. Aber ob das tatsächlich so geschieht oder ob wir von Anfang bis Ende durchblasten und quasi ein „Panzer Division Griffin“ fabrizieren, kann ich unmöglich sagen. Ich habe bereits einige Songs und Ideen gesammelt, die vermuten lassen, dass es nochmals ein wenig dunkler wird und der Black Metal seine hässliche Fratze noch öfter wird durchscheinen lassen. Aber wir könnten uns auch dazu entschließen, ein Akustik Jazzpop-Album aufzunehmen“, entfährt es ihm laut lachend.

Griffin L.O.G. als Band existieren bereits seit sieben Jahren. Ich erkundigte mich daher auch noch nach dem mittlerweile vorhandenen Grad des Erfolges beziehungsweise der Popularität der Gruppe. Die Antwort kommt prompt:

„Ich würde jetzt gerne sagen, dass Erfolg und Popularität relativ sind, aber so etwas sagen eigentlich nur erfolglose, unpopuläre Bands! [lacht] Nun, wir sind weit davon entfernt, einen Wikipedia-Eintrag zu bekommen, und soweit ich weiß, gibt es auch noch keine Tribute-Bands, die sich eine goldene Nase damit verdienen, ausschließlich Griffin L.O.G.-Songs zu spielen. Aber ich kann mit Stolz behaupten, dass sich die Fans, die wir haben, wirklich mit unserer Musik identifizieren können und in Griffin L.O.G. das Besondere erkennen, das zu erschaffen das große Ziel eines Künstlers ist. Dank Internet sind unsere Fans außerdem weltweit verteilt: England, Russland, Südamerika – wir sind überall! Unsere lokale Popularität zu steigern ist aber unser nächstes Ziel, und dazu werden wir versuchen, uns öfter auf der Bühne zu zeigen. Ich erwähne nochmals: wir würden gerne unser Teil-Playback durch Musiker aus Fleisch und Blut ersetzen. Wer also Bock hat, der darf sich gerne dazu melden. Per Mail an mail@griffinlog.de oder auch via facebook.com/griffinlog über Facebook.“

Abschließend sprachen wir noch entspannt darüber, was sich Griffin primär für seine Band vom restlichen Jahr 2011 beziehungsweise von 2012 erhofft.

„Oh, Hoffnungen gibt es viele, manche davon näher, manche ferner der Realität. Wenn wir Leute finden würden, die unsere Schaufensterpuppe Leif und das Playback, welches Leif auf der Bühne verkörpert, ersetzen wollten, und die dazu auch noch auf persönlicher Ebene zu uns passen würden, so wäre dies großartig für uns. Einige geile Gigs sollten auch noch dazu kommen und ein paar mehr Leute, die sich in unserer Musik wiederfinden, dann wären wir mehr als zufrieden. Vielen Dank geht an dich, Markus, für das Interview und an Ambivalent für die feinen Bandfotos! Enjoy life and rock on!“

© Markus Eck, 03.10.2011

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