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Interview: EMPYRIUM
Titel: Ganz persönlich

Vor zwölf Jahren erschien das letzte Album „Weiland“, mit dem Empyrium ihre aktive Schaffensphase würdig beenden wollten.

So ganz lassen konnten die zwei Beteiligten aber nicht davon, viel zu tief und zu innig waren sie bereits mit ihrem eigenen Empyrium-Gesamtwerk verbunden.

Doch für gänzlich neue Songs war die Zeit zunächst - noch - nicht reif. So folgten eine Kompilation, Live-Veröffentlichungen sowie eine Vinyl-EP in kleiner 500er Auflage. Bis es dann endlich soweit war und alles stimmig wurde. Dann aber ging es wie von selbst.

Kein Wunder: So arbeitet Hauptinstrumentalist und Vokalist Ulf Theodor Schwadorf mitsamt Partner und Pianist Thomas Helm eben, wenn es um Empyrium geht. Echt muss es sein. Jetzt erscheint also „The Turn Of The Tides“, ein weiterer wahrer Schatz an naturmystisch geprägtem Atmospheric Dark Metal.

Ehrlichkeit aus dem Innersten
Was die vertonten Gefühle und Stimmungen sowie den Ausdruck an sich auf „The Turn Of The Tides“ angeht, so sind auch die neuen Stücke laut Schwadorf auf regelrecht klassische Empyrium-Weise entstanden.

„Was allerdings die Arrangements betrifft, da hat sich in der Tat schon einiges geändert zu damals. Für uns war es nie eine Option, ein weiteres Album nach dem Muster von ,Songs Of Moors And Misty Fields‘ oder ein ,Weiland Pt. 2‘ zu machen. Das wäre mit unserer heutigen Sichtweise einfach total unehrlich. Schließlich haben wir uns als Menschen in den zehn Jahren nach dem zu Grabe Tragen der Band ja vielfach weiterentwickelt. Die Ausdrucksform, die wir auf dem neuen Werk zeigen, reflektiert das, was wir heute sind. Nachdem wir uns entschieden, wieder neue Lieder zu schreiben, war es uns sehr wichtig, nichts übers Knie zu brechen.“

Liebevolle Zuwendung
Nur wer vollends loslässt, kann auch wieder richtig greifen, kommt es einem dazu in den Sinn. So gaben sie dem Ganzen letztlich auch noch zwei Jahre Zeit. Um „The Turn Of The Tides“ in aller Ruhe zu dem werden zu lassen, was es nun letztlich geworden ist.

„Wir haben auch in die Aufnahmen unermesslich viel Liebe und Sorgfalt gesteckt. Wir möchten mit Empyrium nämlich lieber bedächtig sein. Wir möchten nicht in den heutzutage vorherrschenden Grundtenor der Schnelllebigkeit einsteigen. Denn das ist genau das, was Empyrium eben nicht ist und auch nicht sein soll.“

Geistvolle Philosophie

An allererster Stelle steht für den fränkischen Multiinstrumentalisten, dass er und der treue Helm bei Empyrium ihr ureigensten persönlichen Gefühle ausdrücken können, wie er mit tiefer Stimme offenbart.

„Auch möchten wir mit den Liedern eine Art Ruhepol bieten, den Gegensatz also zu einer immer wahnsinniger, hektischer und oberflächlicher werdenden Welt. Wir leuchten mit der neuen Platte, dem Titel entsprechend, Zyklen des Lebens aus, die letztlich zum Tod führen. Jedoch ist dieser nicht das Ende. Im Prinzip stellt ,Turn Of The Tides‘ eine spirituelle Reise dar. Oft wird dieser Kontext verglichen mit dem Weg der Quelle zum Meer, welches irgendwann am Strand endet. Das Meerwasser sickert dort in den Sand und wird schließlich selbst wieder zur Quelle. Ein gutes Sinnbild für die Endlosigkeit des Seins, wie ich finde.“


© Markus Eck, 26.07.2014

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