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Interview: DYRATHOR
Titel: Spiritualität als Schlüssel zur Seele

Dass ihr kompositorisch hochstabiles Notenschwert auch um so viel schärfer ist als die oft allzu zerbrechlichen Klangwaffen der allermeisten „Party-Heiden“ aus den Reihen der heutigen Pagan- und Viking Metal-Kommandos, das bewiesen Dyrathor bereits mit ihrem erfolgreichen 2007er Demonstrationstonträger „Memories In Frost“.

Letzterer wurde wohlgemerkt im zarten Durchschnittsalter von 16 (!) Jahren geschmiedet und erfreut aufrichtige Anhänger von handwerklich inbrünstig behauenem Dunkelstahl solcherlei stilistischer Legierung nicht nur aufgrund von faszinierendem Folklorekolorit anhaltend.

Und nun preschen die immens spielfreudigen Nordrhein-Westfalen um Kampfbrüllkehle Morguul wieder lautstark aus ihrer idealistisch gut abgesicherten Deckung hervor. Als massiven Rammbock in sämtliche Ohrenfestungen benutzt das aufstrebende Epikerquintett sein neues starkes Debütalbum „Sacred Walcraft Of Hel”!

„Eine Frage die uns schon oft gestellt wurde, aber die ich natürlich immer wieder gerne beantworte – der vom Ursprungsbegriff leicht abgewandelte Name Dyrathor ist nach alter isländischer Sagendichtung einer von vier Hirschen, welche an der Weltenesche äsen und soll den ewig währenden Zyklus der Natur symbolisieren. Unser Bandname hat also in dem Sinne nichts mit Thor zu tun, auch wenn es im ersten Moment danach klingen mag“, gibt Morguul mir zu Protokoll.

Im täglichen Leben kennt man den stimmstarken Dyrathor-Frontmann als Markus Gornik. Und die Zeitspanne seit der Veröffentlichung des Demos bis heute war ihm wohl gesonnen, wie er noch zu berichten weiß.

„Ich hatte keine großartigen Krankheiten oder Schicksalsschläge oder dergleichen erleiden müssen, demnach ist bei mir seither alles wohlauf. Ein ewiger unangenehmer Begleiter den man aber wohl nie so wirklich abschütteln kann, ist der Stress. Aber da ich jemand bin, der nur unter Druck arbeiten kann, hat wohl auch dieser etwas für sich. Denn ich stecke momentan in den Lernarbeiten für mein Abitur in den kreativen Fächern Deutsch und Kunst und werde hoffentlich alles zufrieden stellend bestehen. Ansonsten geht es bei mir momentan sehr ruhig zu Gange, du hast also leider den falschen Zeitpunkt erwischt – denn mit spannenden Geschichten und Intrigen kann ich derzeit nicht aufwarten.“

Ich erkundige mich anschließend, wie hoch beziehungsweise niedrig Morguul im Pagan- beziehungsweise Viking Metal-Genre den Anteil an Musikern und Fans prozentual einschätzt, welche die Sache wirklich ernst nehmen und ihr Leben beziehungsweise ihre Moral und ihr Charakterbild danach ausrichten. Wir erfahren:

„Ach, keine Ahnung, ob man das so pauschal sagen kann, es hat ja auch jeder eine unterschiedliche Auffassung davon, was man tun und lassen muss um als vollwertiger `Freizeitheide` zu funktionieren. Es gibt sicherlich Personen, bei denen das Ganze authentisch wirkt und bei anderen nun mal weniger, aber das gibt noch lange keinen Aufschluss darüber wie die jeweiligen Menschen letztlich wirklich dahinter stehen. Ich weiß nur, dass bei vielen Musikern oft mehr Schein als Sein dahinter steckt – gute Show und Promotion ist doch eben alles, nicht wahr?“

Interessant in diesem Kontext also zu wissen, wie sehr sich ein beflissener Pagan Metal-Protagonist wie Morguul persönlich mit altnordischer beziehungsweise keltischer und germanischer Historie beschäftigt. Er offenbart:

„Nun ja, man tut was man kann. Allein durch das Arbeiten an unseren Songtexten schaue ich natürlich öfters in Geschichtsbücher und andere Überlieferungen, die fruchtbaren Nährboden für weitere kreative literarische Exzesse hergeben. Das sich im vorigen Jahr die Varusschlacht bei Kalkriese zum 2.000-mal gejährt hat, halte ich auch für Allgemeinbildung. Was mich und vor allem unsere Gruppe in letzter Zeit besonders in den Bann gezogen hat, ist der leider teils sehr schwammig überlieferte Schamanismus unserer Vorväter – Spiritualität ist wirklich der Schlüssel zur Seele. Demnach beschäftige ich mich nach wie vor mit den elementaren historischen Grundrissen der Germanen, ich bin aber nicht so sehr der Fan von trockener Chronologie. So basieren unsere lyrischen Auswürfe immer noch hauptsächlich auf diversen heimatlichen Sagendichtungen. Dennoch haben wir unser Repertoire erweitert und beispielsweise bei `Und ewig rinnt das Blut` und `Ode an die Heimat` Teile von Gedichten zur Thematik zitiert und zusammen mit unseren Einfällen zu einer stimmigen homogenen Masse vereint.“

So haben Dyrathor laut weiterer Aussage von Morguul versucht, einen modernen Text mit Bezug auf die Gegenwart zu erzeugen. „Die Sprachauswahl ist in diesem Fall ausnahmsweise auf Englisch gefallen. Ansonsten bietet unser aktuelles Debütalbum ein facettenreiches Gesamtprodukt, gerade was Sprache angeht, mit einer Menge Überraschungen.“

Unserer weiterer Gesprächskurs steuert im Zuge dessen schließlich auch die stark meinungsbildenden Manipulationsgefilde heutiger moderner Massenmedialisierung an. Ein nicht unerheblicher Prozentsatz der gesamten Menschheit bezieht bekanntlich beinahe sein gesamtes Wissen über diese unsere Welt und ihrer Historie komplett aus dem täglichen TV-Programm. Morguul bezieht auch dazu gerne Stellung.

„Wie schon gerade erwähnt, Glotze aus- und Kopf einschalten! Ich empfinde diese `Zerspaltung von Menschen`, von der du sprichst, besorgniserregend. Die Politik wundert sich, wieso niemand mehr wählen geht und die Abgründe der sozialen Extremparteien immer größer werden – es herrscht Endzeitstimmung. Genau dieser Grundgedanke ist die Quintessenz unseres aktuellen Albumtitels. Signifikante Kontrastgruppen werden für allgemeine `Unterhaltung` gegeneinander aufgehetzt, was auf Dauer einen Keil zwischen die Menschen treibt. Das der Mensch sich irgendwann selbst zerstören wird, ist keine neue Erkenntnis – aber als frei denkendes Individuum in dieser Zeit sollte man sich ans Herz fassen und diese Todesliste nicht noch freiwillig und vor allem nicht frühzeitig mit unterzeichnen.“

Wir sprechen aus aktuellem Anlass dann über Lerneffekte durch die intensive Beschäftigung mit altheidnischen Thematiken, von denen auch heutige Stadtseelen profitieren könn(t)en. Und der Sänger ist der Auffassung, wie er noch ergänzt, dass auch im modernen Menschen der Großstadt, dessen Hauptmahlzeit Stress und Verantwortung sind, doch auch noch ein Fünkchen Spiritualität und Naturverbundenheit steckt.

„Nicht umsonst schafft sich jeder mit Grundbesitz gerne sein eigenes Reich mit Garten und Teich, im ganz idealtypischen Sinne, wo er sich zurückziehen kann, um wieder zu sich selbst zu finden. Solche Menschen mögen zwar in erster Linie nicht aktiv diesen naturreligiösen Kultus, dem sie in diesem Moment huldigen, wahrnehmen, aber er ist in und unter ihnen. Dieser Einklang von Mensch und Natur, der unwiderruflich zum absoluten Seelenheil führt ist ein zeitloses Rezept, welches es nicht einmal auswendig zu lernen gilt, da es jedem Individuum angeboren wird, man sich also einfach nur drauf einlassen kann.“

Wird Morguul denn auch mit 60 bis 70 Jahren Lebensalter noch Heide sein beziehungsweise die Welt mit heidnischen Augen sehen?

„Ich bin zwar mit meinen noch nicht mal 20 Jahren noch ein junger Geist, aber ich denke mein Charakter und meine Einstellung hat sich bereits geformt und gefestigt und werden sich auch nicht mehr verändern. All meine kreative Energie habe ich seither dieser Lebenseinstellung gewidmet und der einzige Grund warum ich in 40 bis 50 Jahren die Welt nicht mehr mit `heidnischen Augen` betrachten könnte, wäre der, dass ich dieses hohe Alter gar nicht erreiche.“

Und wie möchte der Sänger denn dereinst beerdigt werden?

„Das fragst du einen jungen Kerl wie mich, der gerade in der Blüte seines Lebens steht? [grinst] Nun ja, es ist ja nicht so, dass ich mir dazu noch keine Gedanken gemacht hätte. Ich denke, am ehesten kommt für mich eine Einäscherung in Frage. Auch eine Variante ganz im Sinne des alten Kultus. Eigentlich ein warmer Gedanke zu wissen, dass jedes einzelne Atom meines einst lebendigen Körpers wieder einen neuen Platz im Zyklus der Welt findet, um dann erneut Teil eines Organismus zu werden – die Natur gibt es und die Natur nimmt es.“

Wohltuend weise erläutert. Seine eigenen heidnischen Leidenschaften kultiviert er eigentlich ganz schlicht und traditionell, so der Sänger. „Ich feiere zusammen mit meinem engsten Freundeskreis, der fast gänzlich aus der Band besteht ganz familiär und geschlossen die wichtigsten Feiertage – Winter- und Sommersonnenwende, Ostara usw. Der Zusammenhalt und die Gesellschaft sind uns sehr wichtig; wir nutzen die Zusammenkünfte, um uns gegenseitig auszutauschen und um die eine oder andere kollektiv-spirituelle Reise zu unternehmen. Ansonsten empfehle ich, der massenmedialen Verseuchung fern zu bleiben – das schafft auch einen klaren Kopf und eine gesündere Weltansicht.“ [grinst]

Die Eltern des Vokalisten indes stehen der Musik von Dyrathor neutral gegenüber. „Sie können sich weder damit identifizieren noch lehnen sie es ab – ich denke es ist ihnen schlichtweg egal. Dennoch unterstützen sie mich beim kreativen Schaffen mit meiner Band, wofür ich ihnen sehr dankbar bin.“

Spricht’s mit Freude und antwortet im Weiteren gleich noch auf die Frage, welche wichtigen initiierenden Impulse das Genre, in dem auch Dyrathor agieren, im Jahr 2010 im Großen und Ganzen überhaupt noch hergibt.

„Wenn man den Medien glauben schenken darf, befindet sich ja der Viking Metal wohl schon auf dem absteigenden Ast der Mode. Die meisten haben wohl keinen Bock mehr auf Runen und Thorhämmer, was ich voll und ganz verstehen kann – wenn man glaubt, dass das alles ist worum es geht. Am Beispiel Amon Amarth zeigt sich nur, dass weiterhin Nachfrage da ist und die Band ihr Ding durchzieht – sie sind schließlich ein Urgestein. Ich habe auch schon viele Underground-Bands gesehen, die mit neuen thematischen Abenteuern herum experimentieren – weil Viking Metal wohl an seiner `Trueness` und an Authentizität verloren hat – das ging aber meiner Meinung nach weitgehend in die Hose bis jetzt. Trotzdem denke ich, dass die Szene über die Jahre hinweg einen festen Kern gebildet hat, der verhindern wird, dass die Musik im Rausch der neu aufkommenden Trends untergehen wird.“

Worin beziehungsweise in welcher Position und Bedeutung Dyrathor nun inmitten des Ganzen anzusiedeln sind, dazu hat mein Gesprächspartner seine eigene Meinung.

„Jetzt erwartest du bestimmt, dass ich uns als Propheten der alten Werte und Bewahrer aller Tugenden repräsentiere, die dazu auserkoren wurden, dem isolierten Individuum der Neuzeit den Weg in die richtige Richtung zu weisen – was vielleicht auch gar nicht so an den Haaren herbeigezogen ist. In erster Linie sehe ich meine Band jedoch als eine Möglichkeit, um uns künstlerisch mitzuteilen und den Dingen die uns bewegen, zum Nachdenken anregen oder uns stören, Ausdruck zu verleihen. Jeder der unsere Musik hört, muss sich selbst fragen ob er sich damit identifizieren kann oder nicht – dass bleibt also dem Hörer selbst überlassen. Diesen Standpunkt vertritt am besten unser Song `Memories In Frost`.“

Wir gehen angeregt zum Plattentitel des neuen Dyrathor-Werkes über, „Sacred Walcraft Of Hel”. „Walcraft“? „Das ist leicht erklärt. Viele dachten tatsächlich, uns wäre ein Fehler unterlaufen und es hätte eigentlich `Warcraft` heißen müssen, aber das ist ein Trugschluss. In einer alten historischen Überlieferung aus dem altenglischen haben wir den Begriff `Wælcræft` ausfindig gemacht, der übersetzt für eine tödliche beziehungsweise alles verzehrende Kraft steht – eben genau das, worum es in unserm Albumtitel geht. Die Vorsilbe `Wal-`, den meisten bestimmt geläufig von Walhalla, Walknut, Walvater etc., weist auf eine Wortverwandtschaft zu anderen gängigen Begriffen aus diesem Dunstkreis hin.“

Themenwechsel: Von neuen Wegen bei der Herangehensweise in Sachen Singen kann man in dem Sinne nicht sprechen, so der Kehlenwüterich, obwohl es gesanglich nun definitiv facettenreicher als auf der Vorgängerscheibe zugeht – was Band und Hörer nicht zuletzt der choralen Unterstützung des Dyrathor-Geigers Harja zu verdanken haben.

„Ich denke, ich habe mich in der Zeit von der damaligen Erstlingsaufnahme bis hin zum aktuellen Debüt stimmlich auf jeden Fall weiterentwickelt, was man auch an der Art der Vocals hören wird. Die Entscheidung, ob es nun eine Verbesserung im Vergleich zu vorher ist, überlasse ich gerne der geneigten Hörerschaft.“

Kennt ein so leidenschaftlich beziehungsweise vollsinnig agierender Vokalist wie Morguul, der Aggressionen oder Wut über die Stimmmöglichkeiten weitgehend äußert, auch Momente von Melancholie und Traurigkeit?

„Ja, da fühlst du mir auf den richtigen Zahn! Ich würde jetzt definitiv übertreiben, wenn ich behaupten würde, ich wäre depressiv oder in sonstiger Art stark melancholisch eingestellt, aber der gutturale Gesang fungiert für mich auf jeden Fall als eine Art Ventil. Wie ich dir schon vorher gesagt habe, ist Stress ein ewiger aber für mich auch notwendiger Begleiter, der mir hilft meine Ziele zu erreichen – den ich aber auch manchmal einfach mal abschütteln muss, und da kommt mir eine exzessive Live-oder Probe-Session natürlich wie gerufen.“

Glücklich hingegen ist der Dyrathor-Derwisch laut eigenem Offenbaren hingegen, wie er erläutert, wenn er morgens ausnahmsweise aufstehen kann ohne direkt zu irgendeinem Termin hasten zu müssen beziehungsweise einfach mal so in den Tag hineinfaulenzen kann.

„Und dann genau das tun kann, wonach es mir spontan verlangt. Was mich auch immer ungemeint aufbaut und motiviert, ist, wenn wir mit der Band neue Ziele anstreben und erreichen. Das fängt bei einer gelungen Probe oder der Fertigstellung eines neuen Songs an und hört beim Unterzeichnen eines Plattendeals oder Spielen einer Tour auf. Ich möchte noch anmerken, dass ich seit circa zwei Monaten glücklich vergeben bin und ich deshalb seit geraumer Zeit sowieso alles durch die rosafarbene Brille sehe. [lacht voller Glück im Gesicht] Ich glaube, es gibt ohnehin viele Möglichkeiten wie ein idealer Tag verlaufen könnte, aber um hier ein Beispiel zu nennen: Wenn Körper und Seele im Einklang miteinander sind. Ich persönlich genieße es, mich zu verausgaben um den Kopf frei zu kriegen – das kann durch Schwimmen, Radfahren oder dergleichen geschehen – wichtig ist das befreiende Gefühl danach, wenn man erschöpft in die Federn fallen kann. So kann ich Energie für weitere zu meisternde Aufgaben im Alltag schöpfen.“

Bei der gelungenen Vorgängerscheibe „Memories In Frost“ war es laut Aussage von Morguul noch so, dass Gitarrist Skrall fast alles im Alleingang geschrieben hat. Das lief bei „Sacred Walcraft Of Hel“ jedoch diesmal ein wenig anders. Der Sänger berichtet:

„Zwar hat er weiterhin das Grundkonzept für die Songs geliefert, doch hat sich die gesamte Band diesmal mehr eingebracht und in mühsamer Kleinstarbeit jeden einzelnen Song zu einem Unikat erhoben, welches 100 % nach Dyrathor klingt. Leider hat dieser Schaffensprozess eine recht lange Zeit in Anspruch genommen. Ich denke, jeder wird unsere musikalische Weiterentwicklung bei uns wahrnehmen und ich hoffe, dass wir unsere lang vertröstete Hörerschaft damit überzeugen und gleichfalls entschädigen können. Kurz gesagt: Mehr Blasts, mehr Double-Bass, mehr epische Gitarrenmomente, mehr erhabene Chöre, mehr gutturale Exzesse – für mich klingt es einfach ausgereifter.“

Eingespielt und aufgenommen wurde „Sacred Walcraft Of Hel” laut Morguul im Gernhart Studio in Siegburg. Er berichtet:

„Viele bekannte Interpreten wie beispielsweise Suidakra, Destruction und Tankard haben auch hier schon ihre Scheiben aufgenommen und so wollten auch wir in diese glorreichen Hallen einziehen. Wir mussten Nebenjobs annehmen und unsere Ersparnisse opfern um das ganze Projekt zu finanzieren, aber das war uns die Sache wert. Die symphonischen Klänge passend in die Lieder einzubetten sollte sich jedoch als Hürde herausstellen. Auf Grund einiger Übersetzungsfehler (Apple vs. Windows) kam es zu ungeahnten Komplikationen und die Zeit wurde knapp. Mit dem Schweiß auf der Stirn machten wir Überstunden und arbeiteten teilweise nach den Recording-Sessions noch die Nächte durch. Letztlich lichtete sich der Nebel und wir wurden genau am letzten Studiotag mit den Synthesizer-Arrangements fertig – so ein Glück. Leider vergaßen wir dabei, dass die gesamte Scheibe noch abgemischt werden musste. Da wir uns in den wenigen Tagen super mit Produzent Martin angefreundet hatten und auch das ein oder andere virtuelle Fußball-Match gegen ihn ausfochten, erklärte er sich dazu bereit, unser Album noch in unbezahlten Überstunden zu mixen und zu mastern. Uns fiel wahrlich ein Stein vom Herzen und wir konnten beruhigt den Heimweg ins heimische Hattingen antreten. Eine Woche nach Abschluss der Aufnahmen landete der fertige Silberling bei uns Briefkasten und nach intensivem Hören waren wir uns sicher, dass wir unsere abgesteckten Ziele nicht nur erreicht, sondern gar übertroffen hatten. So sollte es sein – jugendlicher Leichtsinn trifft auf brutalen und verspielten Metalsound, eben 100 % Dyrathor!“

Ihre künstlerischen Ziele für das aktuelle Albumwerk hatten die Beteiligten definitiv hoch angesiedelt, so der Stimmbandartist. „Wie schon gesagt, wollten wir jedem Song etwas ganz Besonderes verleihen, so kann jedes Lied auf dem aktuellen Album mit einer kleinen Überraschung für den Hörer aufwarten. Teilweise ist der Stil der Lieder sehr unterschiedlich, aber im Gesamtkonzept dennoch stimmig und aufregend. Leider hat das Songwriting zuzüglich aller anderen Zeitkiller den Release-Termin extrem nach hinten geschoben“, bedauert er. „Als Künstler ist man ja kritisch und im Nachhinein gibt es immer Dinge die man nochmals gerne überarbeiten oder ändern würde, aber man muss auch lernen einen Song irgendwann als abgeschlossen zu erklären. Dennoch gibt es auf dem Album noch Remakes von zwei unserer Demosongs. Kurz und knapp kann ich aber sagen, dass ich mit dem Endergebnis sehr zufrieden bin.“

Ich erkundige mich noch nach zelebrierten Live-Auftritten im letzten Jahr auf Bühnen vor Publikum. „Nun gut, 2009 war für uns eher ein ruhiges Jahr und wir haben uns nicht auf vielen Bühnen blicken lassen, die Arbeiten am Album gingen nun mal vor. Die vereinzelten Auftritte, die wir wahrgenommen haben waren aber spitze und erfüllend wie immer – die Leute gingen gut ab. Dennoch habe ich eines gelernt: Man sollte neues Liedmaterial erst dann präsentieren, wenn die Leute bereits die Möglichkeit hatten, sich die Songs vorher mal zu Hause zu Gemüt zu führen – es ist schwer einen Song live zu verstehen, den man vorher noch nie gehört hat.“

Durch ihren frisch besiegelten Plattenvertrag, so Morguul, stehen Dyrathor nun aber auch in Kooperation mit einer Booking-Agentur und werden in diesem Jahr auf jeden Fall noch häufiger zu sehen sein.

„In Verbindung mit der neuen Scheibe werden wir auch eine fette Releaseparty geben. Eintritt ist natürlich kostenlos, das Ganze findet am ersten Juni-Wochenende im Helvete in Oberhausen statt. Im Übrigen kann ich schon mal verraten, dass wir uns Ende des Jahres auf eine mehrwöchige Europatour begeben werden. Weitere Details folgen bald über unsere Webpräsenzen.“

Morguul hofft, so verkündet er abschließend ohne falsche Bescheidenheit, auf gute Kooperation mit dem neuen Labelpartner und dass die neue Albumscheibe den Erwartungen der Leute gerecht wird und wiederum Weitere, die bis dato noch nichts von Dyrathor gehört haben, auf die Band aufmerksam macht. „Außerdem hoffe ich auf eine ereignis- und erkenntnisreiche Europatour 2010 am Ende des Jahres.“

© Markus Eck, 26.04.2010

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