Interview: | DEINONYCHUS |
Titel: | Grenzenlose Verzweiflung |
Die Doom Black Metal-Connection Deinonychus wird von ihrem Label als „Bombastic Horror Sounds“-kreierende Band angepriesen. Tatsächlich entströmt der einzigartigen Musik ein bizarres Flair an beängstigendem Horror.
Der verzehrende und beklemmende Gesang von Bandgründer und -Leader Marco Kehren ist in seiner weinerlichen und anklagenden Intensität einschneidend und nachhaltig bedrückend und kann Deinonychus einen Einmaligkeitscharakter zertifizieren. Das mittlerweile vierte reguläre Album, schlicht „Deinonychus“ getauft, kann mit den melancholischsten Klängen, die man seit langem zu Gehör bekommen hat, aufwarten.
Das Debüt aus dem Jahre 1994, „The Silence Of December“ sowie seine Nachfolger „The Weeping Of A Thousand Years“ und „Ark Of Thought“ sind ebenso obsessive Dokumente dunkler metallischer Passionen. Der im anregenden Gespräch außerordentlich sympathische Multiinstrumentalist, der aus dem holländischen Städtchen Brunssum in der Nähe Aachens stammt, kann mir einiges zu seinem musikalischen Kind erzählen.
Mich interessiert vor allem erst mal die Bedeutung des Bandnamens. Und Marco erläutert:
„Deinonychus stammt aus dem griechischen und bedeutet ´Schreckliche Klaue´. In der Fachwelt der Archäologen gibt es auch einen Dinosaurier mit diesem Namen. Beides schien mir außerordentlich gut zu meiner Musik zu passen und so ergab sich die Namensgebung ohne Zögern, da ich vom Anfang weg in das Wort verliebt war. Deinonychus steht für den Anfang und das Ende des Lebens; diese Message ist die Quintessenz und die eigentliche Hauptthematik unserer Musik.“
Die depressive Schwermut und die schier grenzenlose Verzweiflung, die sich in den Songs widerspiegeln, legen die Annahme nahe, daß sich hinter ihnen ein von ebensolchen Stimmungen geplagter Erzeuger verbergen muß, der sich und seinem Kummer Luft macht. Entspricht dies der Wahrheit?
„In keinster Weise. Viele; ja, fast alle Fans glauben, das dies der Fall ist, doch weit gefehlt! Gerade durch die Verarbeitung meiner persönlichen Erlebnisse in meiner Musik kann ich alle mich belastenden Ereignisse und Gedanken vollständig neutralisieren. In meinen Lyrics kann ich alle tiefsinnigen Gedanken niederschreiben und mittels der Musik ausleben.“
Kann man vollständig nachvollziehen. Dennoch ist die akustische Darbietung von Deinonychus von erschreckend bestürzender Eindringlichkeit. Ist sie gar eine Aufforderung zum Leiden und Trauern?
„Im doppeldeutigen Sinne; Ja und nein. Ja, weil man durch das bewußte Ausleben der in jedem Menschen vorhandenen traurigen und melancholischen emotionalen Gedanken eine therapierende Erleichterung erreichen kann. Nein, denn Ziel der Musik an sich soll es sein, sich während des Hörens gut zu fühlen, zu träumen und zu sich selber zu finden. Man kann durch die beiden sich stark kontrastierenden Pole Trauer und Freude die ausgewogene Balance im Leben erreichen. Nur sollte man beide vollständig ausleben und wahrnehmen. Durch das Komponieren und das Spielen verschaffe ich mir immense Erleichterung meiner Gefühle. So soll meine Musik keinesfalls eine Botschaft sein, die Leute ins mentale Verderben zu schicken. Ich sehe das Leben sowieso in zwei gegensätzlichen Ebenen. Ich nehme das Schöne mit Freude mit, schöpfe Kraft daraus und ertrage die unabänderlichen schlechten Dinge des Daseins so gut es geht.“
Diese Einstellung zeugt von Reife. In welchem Alter begann Ausnahmetalent Marco, der heute 28 Jahre alt ist, seine Leidenschaft für diese Art von Musik zu entdecken?
„Du wirst es nicht glauben, aber ich begann erst im Alter von 20 Jahren mit dem Spielen von Instrumenten. Als ich 18 war, agierte ich als Sänger in einer lokalen Thrash Metal-Cover-Band. Doch schon nach relativ kurzer Zeit wurde mir bewußt, daß ich selber ein Instrument erlernen wollte. Also begann ich Baßgitarre zu üben. Schnell machte ich sehr gute Fortschritte und merkte instinktiv, daß ich auf dem richtigen Weg war und begann meine Leidenschaft für das Spielen zu entdecken. Später kamen dann noch Lead- und Rhythmusgitarre sowie Drums hinzu. Besonders Schlagzeug war mein Steckenpferd. So habe ich es vor den Aufnahmen zu einem neuen Album noch nie geprobt. Ich ging einfach ins Studio, spielte mich ein wenig warm und los ging es. Ich weiß einfach immer ganz genau, was ich will und was ich nicht will. Lediglich die Keyboards lagen mir nicht so sehr, und so wurden diese jedes Mal von einem Gastmusiker eingespielt. Doch das klappte auch hervorragend. Ich spielte auf der Gitarre vor, wie ich mir die Sache vorstellte, und so wurde es umgesetzt. Mittlerweile ist die Gitarre auch mein Hauptinstrument.“
Ars Metalli aus Hannover ist mittlerweile das dritte Label, welches Marcos Ergüsse veröffentlicht. War man mit den anderen Plattenfirmen dermaßen unzufrieden?
„Die ersten beiden Releases erschienen auf dem englischen Label Cacophonous Records, welche mit den Cradle Of Filth-Veröffentlichungen zu globaler Bekanntheit gelangten. Jedoch war dem Label aber dann meine Musik zu weit entfernt vom vampiresken Image von Cradle Of Filth, deren Soundalikes und dem eiskaltem Black Metal meiner sonstigen Labelmates. Das merkten Cacophonous Records aber scheinbar erst nach längerer Zeit. So erhielt speziell die zweite Deinonychus-Scheibe enorm schlechte Promotion und floppte dementsprechend. So erschien die ´Dritte´ dann beim ebenfalls auf dem Inselstaat beheimateten Label Supernal Music. Der Betreiber versprach wie so oft alles, hielt nichts und ging letztlich pleite. Jetzt bin ich bei Ars Metalli, welche zu meiner Zufriedenheit arbeiten. Und ich möchte um jeden Preis dort unter Vertrag bleiben, da ich mich sehr wohl bei diesem kleinen, aber feinen Label fühle.“
© Markus Eck, 19.06.2000
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