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Interview: BILLY IDOL
Titel: Damals wie heute

Wenn ein weltberühmter und ausgesprochen legendärer Punkrocker wie Billy nach über einer Dekade ein weiteres, brandneues Studioalbum veröffentlicht, wird gleich Generationen-übergreifend mit aller Neugier aufgehorcht.

Und der einladende Titel „Dream Into It“ verdeutlicht nicht nur das grundsätzlich dafür eingebrachte, künstlerische Credo, sondern er überdacht auch die gesamte, knackig neunteilig gehaltene Tracklist auch ganz vortrefflich.

Am 26. Februar wurde vorab die höchst eingängige Single „Still Dancing“ rausgehauen, welche stilistisch und von der Produktion her nicht wenig überraschend ans 1983er Durchbruchs-Album „Rebel Yell“ zu erinnern vermag. Die Vorahnung, dass diese enorm eingängige Nummer eine Reminiszenz an seinen 1982er Hit „Dancing With Myself“ ist, soll sich bestätigen.

Der Blondschopf freut sich mit seinem urtypischem Grinsen übers gesamte Antlitz: „Yeah, ich liebe den Song zutiefst. ‚Still Dancing‘ spiegelt wirklich meine ganze Reise wider, von der abenteuerlich wilden Punkrock-Zeit bis in die jetzige Gegenwart mit allen meinen gemachten Erfahrungen. Und ich bin immer noch voll da, schaue immer noch in die Zukunft und lebe immer noch das Leben, das ich mir vorgenommen habe zu leben.“

Der Meister mit der unverkennbar rauchig-lasziven bis hitzig-fiebrigen Stimme, der in den Hollywood Hills in Los Angeles lebt, drehte zu dem Song auch ein Musikvideo mit dem fähigen Regisseur Steven Sebring.

„Das ist nicht nur visuell echt cool geworden, sondern stellt für mich als Künstler und Mensch auf eine Art ‚Zeitreise‘ dar. Zu Beginn des Liedes entsinne ich mich der ganz frühen Zeiten im damaligen London, als ich in besetzten Häusern oder bei Freunden lebte. Vielmehr als all meine wenigen Habseligkeiten in einer Plastiktüte trug ich da oft nicht mit mir herum. Es war eine unvergleichliche Aufbruchsstimmung, ich denke so gerne daran zurück - jeder, egal ob zu Hause oder auf der Arbeit sagte mir, dass das mit ‚der Musik‘ doch ‚eh nie zu etwas‘ führen wird, dass das, was ich mir erhoffte, niemals passieren wird. Nun, aber der Punkrock gab mir eine gigantische Chance. Ich war von enthusiastischen Leuten umgeben, die die Musik genauso sehr liebten wie ich, was ungemein hilfreich und bestärkend auf mich wirkte. Ich werde das niemals vergessen. Ich wollte zu der Zeit einfach alle Vorsicht hart in den Wind schlagen, an das glauben, was ich tue, und mich dabei um meine ganz eigene Vision von Leben kümmern.

Wie der Song sagt, so Billy, gab es viele Momente auf seinem Weg, in denen er fatal selbstzerstörerisch war. Dann blickt er mit entschlossenen Augen auf: „Aber was mir geholfen hat, war der unerschütterliche Glaube an meine Musik die vor all diesen Jahren begann. Das war wirklich das größte Geschenk von allen auf meiner ganz persönlichen Lebensstrecke.“

© Markus Eck, 04.04.2025

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