Interview: | BEHEMOTH |
Titel: | Kompromisslose Persönlichkeit |
Die polnischen Death Metal-Könner beweisen mit ihrem neuen Album „Demigod“ in atemberaubender Manier, dass die künstlerischen Limits in Sachen klanglich extremer Brutalität und ausgefeilter Spieltechnik immer noch ein wenig dehnbar sind.
Auch mit ihrem neuen Werk gelang dem Trio um Saitenartist und Zorneskehle Nergal ein beinahe titanharter Brocken an furioser Knüppelmusik, welcher jedoch auch haufenweise feine Melodikfragmente in sich birgt. Eine bezwingend hochwertige Mischung also, die auf „Demigod“ erneut in aller Konsequenz zelebriert wird. Meister Nergal sieht sich und seine Truppe noch immer als Eroberer.
„Keiner kann uns derzeit aufhalten, wir sind wie eine übermächtige Maschine, die alles und jeden überrollt. Denn unser Vorteil ist es wie immer, dass wir uns nichts um Marktmechanismen und Trends scheren. Bei Behemoth zählt seit jeher nur eines: Ehrlichkeit und Qualität“, zieht der Frontmann und Songwriter zu Beginn unseres Dialogs wie gewohnt überaus selbstbewusst vom schwarzen Leder.
Dass das neue Bollwerk „Demigod“ dermaßen brutal ausgefallen ist, kommt seiner Meinung nach auch nicht von ungefähr:
„Um ehrlich zu sein: Als ich vor dem Prozess des Songwritings für das neue Album von der US-Tour mit Six Feet Under wieder heimkehrte, fand ich mich in einer äußerst unangenehmen Lebenssituation wieder. Das kotzte mich wirklich immens an.”
Spezifische Einzelheiten sind ihm nicht zu entlocken, jedoch:
„So benötigte ich doch einige Wochen, um mich wieder aus der ganzen Scheiße freizuschaufeln und endlich wieder Land zu sehen. Daher ist `Demigod` so brutal und entschlossen ausgefallen. Unser kompromisslosestes Werk bisher.“ In diesem Punkt kann dem Schreihals keiner widersprechen, selten hat man in dieser Kategorie dermaßen stürmisch zündendes und apokalyptisches Material vernommen.
Behemoth begannen einst als lupenreine Black Metal-Horde, heutzutage ist davon rein gar nichts mehr zu hören. Trendreiter? Nergal bezieht Stellung:
„Es ist mir wirklich vollkommen egal, was man in dieser Richtung an uns heranträgt. Wer wäre ich denn als Künstler, wenn ich primär den Geschmack der Fans treffen möchte und meine persönlichen künstlerischen beziehungsweise schöpferischen Ziele sich dabei erst mal hinten anstellen müssten? Da bleibe ich lieber mir selbst loyal und bin jederzeit ehrlich zu mir selbst. Wenn unsere Anhänger unserem musikalischen Weg folgen, ist das toll. Tun sie es nicht, ist es auch in Ordnung für Behemoth. Musiker zu sein, ist für mich noch immer eine sehr persönliche Sache. Ich ziehe es daher vor, meinen eigenen Instinkten zu folgen und dabei Musik zu kreieren, die ich auch selbst hören möchte.“
Beeinflussen ließ sich Nergal laut eigenem Bekunden dabei jüngst in erster Linie vom Leben an sich, wie er mitteilt.
„Jeden Tag geschieht etwas anderes, was in gewisser Weise meine Aufmerksamkeit erregt. Und ständig habe ich dadurch neue ungewöhnliche Melodien dazu parat, die mir im Kopf herumgeistern. Weil die ganze Sache wieder mal ausgesprochen persönlicher Natur ist, möchte ich auch nicht näher darauf eingehen.“
Doch hinter einem geheimnisvollen Albumtitel wie „Demigod“ steckt mehr, wie auch mein Interviewpartner nicht umhin kommt zu erklären.
„Behemoth ist eine multikulturelle Truppe. Ich befasse mich als Komponist und Texter auf dem neuen Album abermalig mit vielen verschiedenen Thematiken, über die ich meine individuellen Erlebnisse wiedergebe. So nehme ich ein wenig von diesem und jenem, vermische es und koche mein ganz eigenes kreatives Süppchen. Auf `Demigod` geschieht dies diesmal mit dem tieferen Eingehen auf diverse biblische Themenbereiche beziehungsweise Konzeptionen, wie beispielsweise dem Nephilim-Mythos. [Dieser sagenumwobene Mythos beschreibt die Kinder gefallener Engel und irdischer Frauen, welche durch die ungewöhnliche Konstellation ihrer Eltern halbgöttliche Kreaturen geworden sind; A.d.A.] Bereits das Vorgängeralbum `Zos Kia Cultus – Here And Beyond` enthielt solcherlei Lyrik, nun sind wir aktuell noch ein Stück weitergegangen und entdeckten dadurch so manches mehr aus diesem mystischen Bereich.“
Auf „Zos Kia Cultus – Here And Beyond”, ebenfalls ein Todeshammer erster Güte, ist er überraschender Weise nun nicht mehr ganz so stolz wie zuvor.
„Es war insgesamt genau gesehen ein etwas langatmiges Album, wenn man versteht, was ich meine. `Demigod` ist wie erwähnt um einiges aggressiver und konfrontationsfreudiger ausgefallen – das schnellste Zeug, das wir je gemacht haben.“
Wie weiterhin von dem eigenwilligen Frontwüstling in Erfahrung zu bringen ist, stellt „Demigod“ im weitesten Sinne gar ein bekennendes Manifest dar.
„Es ist für mich nicht nur ein Albumtitel, sondern steht für die Resistenz gegenüber sämtlichen Autoritäten, seien es nun diverse Religionen oder unumstößliche Politdoktrinen, welche die Entscheidungsfreiheit des Menschen einschränken.“
Und in diesem Kontext stellt der Pole ein weiteres Mal klar: „Wir entscheiden selbst, wer wir sind und auch wer wir werden. Mit absolut freiem Willen und starkem menschlichen Potenzial versehen, sind wir unsere eigenen Götter.“
Die nächsten Monate nach der Veröffentlichung des aktuellen Streichs werden garantiert kein Zuckerlecken für unsere polnischen Prügelknechte. „Wir werden wieder massiv touren und das neue Album promoten, denn `Demigod` wird Behemoth um einiges weiterbringen, davon sind wir fest überzeugt.“
© Markus Eck, 10.10.2004
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