Interview: | AVANTASIA |
Titel: | Freude an der Selbstverwirklichung |
„Ich habe Avantasia damals eigentlich deswegen gegründet, weil es mir als Fan ziemlich wehtat, was Helloween nach ihren beiden ‚Keeper‘-Alben musikalisch machten“, blickt Multitalent und Frontmann Tobias ‚Tobi’ Sammet in die Zeit der letzten Jahrtausendwende zurück, um danach Einblicke in den Kontext des neuen und zehnten Studioalbums zu geben.
„Here Be Dragons“ betitelt, kreierte Erfolgsmann Tobi dafür mit viel Liebe zehn neue Lieder, welche nicht nur das symphonisch und bombastisch arrangierte Rock- und Metal-Repertoire beglücken, sondern auch mit illustren Künstlergästen aufwarten.
„Mir ging und geht es auch diesmal wieder primär um Zeitlosigkeit. Ich verschwende daher keinen Gedanken im Schaffensprozess eines Avantasia-Albums daran, wie es in der Jetztzeit ankommt - meine Songs tun mir gut, und die Geschichte wird in zwei bis drei Dekaden aufzeigen, ob ich etwas wirklich Gutes erschuf oder eben nicht. So bin ich in dem Sinne auch niemand, der Mitte der 80er kreativ stoisch stehen geblieben ist - ich habe eben meinen eigenen Geschmack, und es bereitet mir tiefe Freude den selbst als Songschreiber und Musiker entsprechend umzusetzen. Ich liebe einfach das, was ich tue - und ich glaube, das hört man.“
Dennoch oder gerade deswegen ist Tobi der Meinung, dass die 1980er Jahre die prägendste Zeitspanne für diese Stilistik waren, auf diese Feststellung darauf legt er Wert.
„Ich mag auch die 1970er Jahre, denn die haben ja wiederum den Grundstein für die großen Veröffentlichungen der 80er gelegt. Sollte ich zehn Lieblingsbands nennen, dann wären es allesamt welche die ihre Sternstunden in den 80ern hatten - abgesehen von Kiss und AC/DC. Letztere bescherten mir beispielsweise als Vierjährigem 1978 mit ihrem wirklich sagenhaften Live-Album ‚If You Want Blood You’ve Got It‘ das reinste Erweckungserlebnis.“
Zurück zur Gegenwart: Für die Kompositionen von „Here Be Dragons“ konnte Tobi wieder einige namhafte Künstlerkollegen als auch eine talentierte Kollegin als Gäste gewinnen.
„Ich habe für diese neue Platte gar nicht mal auf betont Unkonventionelles zurückgegriffen - nach dem Motto ‚Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt‘. Mit Geoff Tate verbindet mich eine enge Freundschaft und Michi Kiske ist ja sowieso auf jedem Avantasia-Album dabei. Adrienne Cowan hingegen verstärkt schon länger gesanglich das Live-Line-Up. Ich habe es diesbezüglich allerdings nie forciert, mit einer Art ‚Bucket-List‘ zu hantieren. Von außen wird so oft an mich herangetragen, doch mal mit diesem oder jenem bekannten Namen zusammenzuarbeiten, doch das ist einfach nicht mein Ding. So komponierte und arrangierte ich auch diesmal die Songs und dachte mir dann erst, welche Stimme bzw. Stimmen könnten hier und da am besten dazu passen.“
So landete der passionierte Composer, Vokalist und Tausendsassa dafür erneut sehr früh im Arbeitsstadium innerhalb seiner „Familie“, wie er diesen für ihn sehr speziellen Kreis respektvoll benennt.
„Michi Kiske, Geoff Tate, Ronnie Atkins und Bob Catley - die können einfach für mich alles gesanglich optimal abbilden. Sie besingen meine Musik eben so, wie ich das dafür erwarte und wie ich es selbst auch gerne hören mag. ‚Keeper Of The Seven Keys Part II’ war damals 1988 für mich ein sehr wichtiges Album, wie für mich gemacht. Ich wollte dabei mit meinen zehn Jahren auch unbedingt selbst Sänger werden. ‚Das ist doch nur geil, wenn man soviel positive Energie und Power mit der eigenen Stimme rüberbringen kann‘, ging es mir durch den Kopf. Danach sang Michi nicht mehr diese Art von Musik und ich dachte, ‚das kann doch jetzt einfach nicht wahr sein‘ - und das bereitete eben dann den Weg von Avantasia vor. Nach dem Credo: ‚Wenn Helloween keine Reunion machen, dann muss ich das eben tun.“
Es folgt in einer passenden Überleitung ein sehr interessantes als auch aufschlussreiches Statement in Sachen musikalischer Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und damit Glaubwürdigkeit: „Ich schreibe wirklich ständig an Songs, ich sitze einfach so gerne am Klavier und lasse meinen Eingebungen dabei freien Lauf - ob ich nun aktuell also ein neues Avantasia-Album herausbringen würde oder nicht, diese Lieder wären ohnehin entstanden. Schließlich verarbeite ich in meinen Kompositionen auch Persönliches, was mir das Ausdenken von neuer Musik noch einfacher macht. Wie sollte ich das Zielgruppen-orientiert zurechtbiegen, das ergäbe für mich keinen Sinn. Mir tut es anhaltend ungemein gut, mir selbst, meinen stilistischen Vorlieben und alles in allem meiner ganz eigenen Musik vollauf treu zu bleiben - vor allem, wenn ich auch bedenke, wie sehr die ganze weite Musikwelt insbesondere seit der Digitalisierung und den daraus resultierenden neuen Hörmöglichkeiten konstant im Wandel ist.“
© Markus Eck, 12.02.2025
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