Interview: | AGHORA |
Titel: | Anspruch als Grundlage |
Die amerikanischen Prog-Avantgardisten Aghora haben derzeit mit ihrem selbstbetitelten Debüt ein wirklich außergewöhnliches und nonkonformes Album am Start, welches man in dieser Form bisher auch noch nicht gehört hat.
Die Formation um die beiden ehemaligen Cynic-Members Sean Reinert und Sean Malone spielt eine ganz spezielle Mixtur aus ästhetisch orientiertem Death Metal und gefühlvollem Progressive Rock. Eine Mischung, der sowohl Jazz-Elemente als auch eine wie selten betörende Frauenstimme beigemischt wurden.
Die Band selbst bezeichnet ihren erzeugten Stil als „Metaphysical Technical Emotional Metal“.
Und diese Etikettierung paßt auch genau zu den Klängen von Aghora, welche nicht zuletzt durch die beiden Seans eine manische Perfektion eingeimpft bekamen.
Sowohl Drummer Reifert als auch Bassist Malone konnten bereits bei Cynic, einer legendären und überaus technischen Death Metal-Ikone, ihre hochklassigen und versierten Spielkünste eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Es war nach der Auflösung von Cynic ganz klar, daß solche Ausnahmemusiker keinerlei alltäglichen oder gar trendigen Sounds frönen werden.
Sehr viel eher war etwas Unerwartetes zu erwarten. Und dies ist mit Aghora nun geschehen. Grund genug für mich also, mit Leadgitarrist und Sänger Santiago Dobles informativ auf Tuchfühlung zu gehen und etwas mehr in Erfahrung zu bringen.
Dieser kann den durch die Musik gewonnenen Eindruck von seiner Person gänzlich bestätigen. „Ich bin schon sehr froh, daß das Album jetzt endlich draußen ist! Es hat in den Anfängen der Band schon lange genug gedauert, die geeigneten Musiker zu finden, geschweige denn bis alle Aufnahmen perfekt im Kasten waren“, legt der im sonnigen Kalifornien lebende Spanier gleich los.
„Leider hat uns Sean Malone nach den Aufnahmen schon wieder verlassen, was einen großen Verlust für uns darstellt. Eine große Überraschung war sein Ausscheiden freilich nicht; wir wußten von Anfang an, daß er nur als Gastmusiker bei uns fungieren würde. Trotzdem hat die Nachricht über seinen Weggang mich ziemlich betroffen gemacht. Er unterrichtet jetzt wieder als Professor im Musikunterricht und arbeitet außerdem am Material für das folgende Gordian Knot-Album, welches noch in diesem Jahr veröffentlicht werden soll. Er spielte schon bei Gordian Knot, bevor er sich uns anschloß. Die Trennung erfolgt also völlig harmonisch. Wir werden ihn in guter Erinnerung behalten. Und wer weiß, vielleicht bereichert er Aghora ja mal in Zukunft auch wieder mit seinem wirklich einmaligen Bass-Spiel.“
Das klangliche Erscheinungsbild von Aghora ist von beeindruckender kompositorischer Vielfalt. Ich bin neugierig, wer diese facettenreichen Songs geschrieben hat.
„Das komplette Songwriting oblag mir“, läßt mich Santiago wissen. „Ich spiele schon seit zwölf Jahren mit wachsender Begeisterung. Auch die meisten der Lyrics habe ich verfaßt. Lediglich bei zweien der Stücke brachte sich Sean Reinert mit ein, der mir beim Komponieren etwas aushalf.“
Der 23-jährige Dobles, der seit Beendigung der High-School in dieser Musikrichtung seine Destination gefunden zu haben scheint, kann im Gespräch seine Leidenschaft für die von ihm und Aghora gespielte Stilistik voll herüber bringen.
„Die Idee für einen solchen Sound hatte ich bereits 1995, als ich noch Unterricht auf der Berkeley-Music-School in Masachusetts nahm. Ich wollte einen wirklich völlig innovativen und neuartigen Sound kreieren, der viele verschiedene Stile in sich vereint, die mir persönlich gefallen. So ist Aghora nicht zuletzt auch der reflektierende Spiegel meiner individuellen Musikerseele. Ich ging dann nach Beendigung der Schule in Berkeley zurück nach Miami. Dort konnte ich nach und nach die geeigneten Musiker finden, die auf meiner Wellenlänge waren und mit mir an einem Strang zogen. So richtig ging es dann ab 1997 los. Wir nahmen ein Demo auf und hatten unser musikalisches Ziel alle klar vor Augen.“
Ich denke mir mal, das sich die Suche nach einem Label nicht gerade einfach gestaltete. Oder hatte man Glück und wurde schneller fündig? Santiago:
„Nein, wir waren erwartungsgemäß länger auf der Suche nach einem passenden Label. Ich wollte keine halben Sachen machen, bei denen ich mir unsicher war, weil ich von meinen Songs vollends überzeugt war. So mußte es schon ein Label sein, welches unsere Klasse klar erkennen würde und das von Anfang an hinter uns stehen würde. Was, wie du dir ja sicher denken kannst, außerordentlich schwierig zu gestalten war. Vielen war unser Material zu kompliziert und zu wenig für die Massen kompatibel. Im italienischem Label Code666, für welches nun die Franzosen Season Of Mist die exklusive Distribution übernommen haben, fanden wir dann endlich das Haus unseres Vertrauens. Bin mal gespannt, ob sich meine Erwartungen erfüllen werden und unser aller Mühen die gerechte Entlohnung finden!“
Ich bin beim mehrmaligen Hören der Scheibe des Öfteren auf ein im Label-Info als Coral-Sitar zitiertes und sehr mystisch und esoterisch klingendes Instrument gestoßen. Letzteres schmeichelt meinen Gehörgängen enorm, da es doch wirklich perfekt zu den Klängen von Aghora paßt.
Meister Dobles weiß diesbezüglich zu erläutern:
„Die Coral Sitar ist ein von amerikanischen Hippies in den 1960ern konstruiertes Instrument, das der indischen Sitar nicht unähnlich ist. Ich spiele sie schon seit längerer Zeit. Sie sollte wohl damals die durch die Einnahme von Drogen gemachten Erfahrungen ein wenig voran treiben und das Bewußtsein während des Spielens beziehungsweise Hörens erweitern. Ich bin auch der Meinung, daß sie sich wie dafür geschaffen in unsere Musik integrieren kann. Sie verleiht meinen Songs das gewisse Etwas.“
Überhaupt scheint Santiago mit Aghora keinerlei Aggressionsabbau im Sinn zu haben, da hinsichtlich solcher Ambitionen fast nichts zu hören ist. Er bestätigt:
„Ich wollte einfach eine gut ausbalancierte Musik spielen, in der ich meine von östlicher Philosophie getränkten Lyrics adäquat umsetzen konnte. Mein Vorhaben ist mir mit Aghora zu meiner vollsten Zufriedenheit gelungen.“
© Markus Eck, 02.09.2001
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