Interview: | ADORNED BROOD |
Titel: | Glorifizierte Vergangenheit |
Die martialischen Oden an längst Vergangenes der aus dem Düsseldorfer Vorort Grevenbroich stammenden Pagan Metal-Band Adorned Brood haben ihre eigene Nische schon mit dem gelungenen ´96er Debüt „Hiltia“ gefunden.
Auf diesem mischten die stets im adäquaten mittelalterlichen Outfit agierenden Verfechter überlieferter Sagen und Geschichten stimmungsvolle Folklore mit Elementen aus den Bereichen Death und Black Metal mit episch ausgerichteten Arrangements zu einem wohl schmeckenden Trunk.
Diesen konnte man zwei Jahre später mit dem Zweitwerk „Wigand“ noch einmal mit deutlich gereifter Note genießen. Das Quintett um meinen Namensvetter und verbliebenes Ur-Gründungsmitglied Markus Frost konnte darauf die bereits mit dem Erstling schon liebgewonnenen Trademarks seiner Stilistik noch schärfer und filigraner in die enthaltenen Kompositionen meißeln.
Überhaupt, der heldenhafte und stellenweise wirklich kampflüsterne Sound der entschlossenen Krieger um das flötende und singende Burgfräulein Ingeborg Anna scheint wie eine musikalische Kreuzung aus den Briten Skyclad, den Landsmännern von Menhir und den Schweden Borknagar. Und die Querflöte sollte ihre volle Pracht ob ihres lieblichen Klanges noch voll entfalten können.
Dieser Tage erschien das dritte Dokument leidenschaftlicher Loyalität für den eingeschlagenen akustischen Pfad der getreuen Kämpfer für die alten Werte. Und mit „Asgard“ konnte man die Erwartungen nun vollstens erfüllen.
Da die Band mittlerweile auch beim dritten Label gelandet ist, schlug sich meine Neugier brechend Bahn und Frost kam nicht umhin, mir Rede und Antwort auf meine Fragen zu stehen.
Seinen Nachnahmen hätte im übrigen wohl jeder einheimische Black Metal Musiker gerne, denn er erspart das händeringende Suchen nach einem Pseudonym.
„Ja, ich bin der letzte von denen, die Adorned Brood einst ins Leben riefen. Die Band wurde gegen Ende des Jahres 1993 gegründet und ich durchlebte, nachdem einer nach dem anderen desertierte, eine wirklich schlechte Zeit. Doch aufgeben wollte ich zu keiner Zeit und so wurde `Asgard` von einem derzeit sehr harmonierenden Line-Up eingespielt“, erklärt der hauptberuflich als Krankenpfleger arbeitende Bassist und Sänger mit fröhlichem Unterton.
Er ergänzt: „Ich spüre den festen Zusammenhalt innerhalb der Band und glaube fest daran, daß die derzeitige Besetzung die beste ist, die ich je hatte!“ Es war ziemlich schwierig, die richtigen Leute zu finden, so Frost: „Hier im Raum Düsseldorf gibt es eine Menge Metal-Bands, aber die für unsere Musik in Frage kommenden Mitstreiter waren schwerlich zu rekrutieren. Dafür hat es sich aber gelohnt, durchzuhalten. Hör´ dir unsere neue Scheibe an, du vernimmst darauf eine starke und geschlossene Gemeinschaft, welche die größte Freude an ihrer Musik hat.“
In der Tat, wenn ich „Asgard“ mein Ohr leihe, kann ich einer weiteren und gesteigerten Entwicklung in Richtung Professionalität nicht widersprechen. Die Songs klingen typisch für Adorned Brood, jedoch kann man die erhöhte investierte Zeit und die große Mühe, mit der die Stücke eingespielt wurden, deutlich heraus hören, was sicher aber nicht zuletzt an der mit den Jahren gewonnenen Routine liegt. Dazu Frost:
„Wir arbeiten wirklich sehr hart an der Band und ihrem Erfolg. Wir proben drei- bis viermal pro Woche, vor anstehenden Konzerten sogar noch öfter. Auch spielen wir live so viel als möglich, da wir der Meinung sind, nur auf diesem Wege unseren Bekanntheitsgrad im erwünschten Maße steigern zu können.“
Mir gefallen die neuen Songs wieder außerordentlich gut. Wie entstehen diese denn?
„Einer unserer beiden Gitarristen hat ein kleines Mini-Studio und dort tüfteln wir die Songs vorab schon mal aus. Das dort Erarbeitete wird dann im Proberaum lautstark umgesetzt. Unsere Querflötistin Inge ist immer dabei, wenn wir proben. Sie hört sich geduldig unsere Stücke an und arbeitet dann ihre Parts samt ihrem Gesang aus. Wir alle sind sehr glücklich, in ihr eine versierte und auch treue Mitmusikerin gefunden zu haben.“
Ich bin seiner Meinung. Dieses Flötenspiel kann die Musik Adorned Brood´s nachhaltig akzentuieren. Wie steht es denn mit der Zufriedenheit der Burschen bezüglich des neuen Labels, welches „Asgard“ veröffentlichte? Alles im Lot?
Er berichtet mir hierzu: „Moonstorm Records sind voll auf unserer Seite und tun wirklich alles, um die Band zu pushen, wo es nur geht. Sie schalten Anzeigen, wo es geht und veranlassen Interviews in allen erdenklichen und relevanten Magazinen wie Metal Hammer, Rock Hard und auch im Legacy.“
Prima, scheint ja alles gut zu werden im Lager der Band. Was mir im direkten Vergleich zu ähnlichen Acts aufgefallen ist, stellt die anscheinend völlige Abstinenz eines Keyboards in der Musik von Adorned Brood dar.
Wurde dieses bewußt nicht in den Gesamtsound integriert, um sich ein wenig von der Masse abzuheben? Oder wollte man den Klängen ihre rauhe und unverfälschte Ursprünglichkeit belassen?
„Da hast du völlig richtig geschlussfolgert!“, kommt es von Frost herüber, „Wir verwenden lediglich stellenweise mal ein Klavier, welches wir aber auf der Bühne nicht dabeihaben.“
Apropos Bühnenaktivitäten: Wie sieht denn so eine Live-Show von überzeugten Medieval-Hardlinern aus?
„Wir spielen sehr gerne live, da wir auf diese Weise die in unserer Musik enthaltene Stimmung am besten erzeugen können. In unseren eigens dafür angefertigten Outfits wirken die gespielten Hymnen enorm auf das anwesende Publikum. Und zu beiden Seiten des Drumkits werden jeweils Fackeln befestigt, und der Rest der Beckenbefestigungen wird mit Efeu verkleidet. Allerdings müssen die Konzerte auch gut besucht sein. Zuletzt zelebrierten wir mit den Belgiern Goddess Of Desire in Leipzig einen ruhmreichen Live-Set, bei dem die Leute komplett ausrasteten. Bei unserem Song `Pride Was My Desire`, der auch auf dem Legacy-Sampler enthalten ist, war dann alles zu spät. Das sind die Momente, die einen Musiker erst wirklich glücklich machen.“
© Markus Eck, 02.10.2000
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