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Special: Patrick ‚Pat‘ Prziwara
Titel: Schöne Kindheit

Taufrisch mit dem neuen Album „Heyday“ am Durchstarten, läuft es für den Sänger und Gitarristen mitsamt seinen Erlanger Speedfolkern derzeit wieder mal so richtig rund.

Wer ständig so quirlig und aktiv ist wie der Frontmann, der muss unbedingt auch hin und wieder ganz entspannen - und zwar ganz bequem und gelassen auf dem Metalmessage-Sofa.

Was ist deine früheste Kindheitserinnerung?

Pat: Puh, gute Frage … das weiß ich gar nicht mehr genau. Aber mit Sicherheit wird es irgendwas mit gutem Wetter, Sommer und draußen Herumtollen sein.

Welches war dein Lieblingsspielzeug - und existiert es noch?

Pat: Das war ganz klar mein BMX-Rad. Das einzig Neue daran war der Rahmen. Wir haben beispielsweise eine alte Mofa-Gabel dran geschweisst, und es hatte richtig fette Räder. Der Traum eines jeden Jungen! Existiert leider nicht mehr.

Welchen Menschen hast du als Kind am meisten gefürchtet?

Pat: Das war so ein Psycho-Schläger-Arschloch aus dem Nachbardorf. Dummerweise war der auch noch ein paar Jahre älter. Der hat echt genervt!

Zu welchem Tier hast du erstmalig näheren Kontakt aufgenommen und Tierliebe in dir verspürt?

Pat: Ich bin in einem Dorf aufgewachsen. Mit Bauernhöfen und so. Da hatte man schon seit frühester Kindheit Kontakt mit den verschiedensten Tieren. Man half zum Beispiel dem Nachbarn im Stall, lernte melken, sprang mit den Kühen auf der Weide herum etc. War eine klasse Kindheit!

Wie verlief dein erster Schultag?

Pat: Ganz normal würde ich sagen. Ich kannte ja alle Kinder schon aus dem Kindergarten. Es war ja der einzige im Dorf.

Welcher Schullehrer hat dir am meisten beigebracht?

Pat: Das war witziger Weise mein damaliger Religionslehrer. Witziger Weise deshalb, weil ich als Kind und Jugendlicher schon nicht an Gott geglaubt habe und mit Religion so gar nichts am Hut hatte. Aber menschlich hat er mich schon sehr beeinflusst.

Was war dein lustigster Schulstreich?

Pat: Einmal, nach Unterrichtsschluss, wurde in der Schule das Wasser abgedreht. Es musste wohl was repariert werden oder so, keine Ahnung. Ich drehte also im Mathezimmer den Wasserhahn auf und hing den Schlauch über das Waschbecken. Irgendwann muss das Wasser wieder angedreht worden sein, denn das Zimmer hatte am nächsten Morgen einen derben Wasserschaden und musste sogar vorübergehend geschlossen werden. Ich hoffe, kein Lehrer von damals liest das jetzt!

Warst du als Jugendlicher schüchtern?

Pat: Nein, eigentlich nicht. Nur bei den Mädels, das hat mich extrem genervt. Aber, nun ja, da kann man selbst wohl nichts dagegen machen in der Zeit.

Wie endete deine allererste Liebe zu einer Frau?

Pat: Mit einer Trennung. Sonst wären wir ja noch zusammen. Ganz klassisch dann mit anschließendem Frustbesäufnis.

Was war dein schlimmster Alptraum?

Pat: Ich glaube, ich habe mir zu jung „American Werewolf“ angeschaut. Da hatte ich dann so ein, zwei, drei Nächte lang daran zu knabbern.

Warst du ein ‚Mofa-Rocker’?

Pat: Ja, sehr. Mein erstes Moped habe ich so circa mit 13 oder 14 Jahren bekommen. Vom Dorfpolizisten, der mein Nachbar war. Was ich extrem lässig fand, denn auch damals schon durfte man erst mit 16 und gültigem Führerschein fahren. Wir waren mehrere, alle circa im selben Alter und haben die Waldwege der Gegend unsicher gemacht, und Kreator und Sodom gehört. Was für eine geile Zeit!

Hast du schon einmal jemanden verprügelt?

Pat: Nein. Aber ich hatte zum Glück immer ziemlich große Freunde, da hat sich das erübrigt.

Welche Band hat dich wann so richtig zur Musik gebracht?

Pat: Ich muss so sieben oder acht Jahre alt gewesen sein. Ein Nachbarjunge, der ein paar Jahre älter war als ich, hat laut bei offenem Fenster immer „Heavy Metal Thunder“ von Saxon gespielt. Obwohl ich auch später nie wirklich Saxon-Fan war, hat mich der Sound so begeistert, dass ich ganze Nachmittage unter seinem offenen Fenster verbracht habe. Das war meine Einstiegsdroge zum Metal.

Was ist dein wertvollster Schatz auf dieser Welt?

Pat: Ein paar meiner Gitarren mag ich ziemlich sehr.

Vor was hast du die größte Angst?

Pat: Das Übliche. Kriege, eine nicht mehr zu reparierende Umwelt, Krankheit, usw.

Was bringt dich so richtig auf die Palme?

Pat: Wenn gesunde Menschen auf Behindertenparkplätzen parken.

Was möchtest du dir seit Jahren abgewöhnen?

Pat: Ich war mal ein paar Jahre lang erfolgreicher Nichtraucher. Leider habe ich wieder angefangen. Das steht also wieder mal auf dem Plan.

Was wolltest du schon immer mal tun, ohne es bisher verwirklicht zu haben?

Pat: Die Rücksitzbank von meinem Kombi umlegen, eine Matratze rein, und dann über die Balkanländer ans Schwarze Meer fahren. Irgendwann mache ich das aber noch.

Wie möchtest du dereinst beerdigt werden?

Pat: Da habe ich letztens etwas Interessantes gesehen. Da kommt man in so eine Art Sack mit einem Keimling oder so unter die Erde, und irgendwann wächst dann ein Baum aus einem. Das fände ich doch ganz ok.

© Markus Eck, 06.03.2019

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