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Band: HERALDER
Titel: Twilight Kingdom
Genre: Epic Metal
Label: Eigenpressung
Format: Album CD
Punkte: 6 / 10

Als „Epic Metal-Band aus dem saarländischen Hochwald, die sich der Vertonung von Mystik und Dramatik verschrieben hat“, stellen sich diese acht Musikanten dem Interessenten vor. Das junge Oktett wurde 2001 aus dem kreativen Taufbecken gehoben: Von Sänger Björn Hacket, Gitarrist Volker Andres und Vokalfurie Tina Henschel.

Sechs spielfreudige Schwermetallkrieger und zwei stimmstarke Angehörige des Weibsvolkstammes haben sich mittlerweile zusammengerauft, um ihr künstlerisches Schaffen in den Dienst einer gemeinsamen Vision zu stellen. Und eines ist mir sogleich markant aufgefallen – diese Platte trieft geradezu vor Besessenheit, die Beteiligten sind stets voll und ganz bei der Sache.

Der geradezu entflammt vorgehende achtköpfige Epikertrupp entfacht auf dem Debütalbum „Twilight Kingdom“ somit einen ausufernden Flächenbrand an dunkler Leidenschaft und sehnsüchtiger Hingabe. Textlich befasst sich das Ganze mit allerlei Geistern, fürchterlichen Dämonen, spannenden Abenteuern und tosenden Schlachten, was sich in den zehn enthaltenen Kompositionen mit steter hoher dramaturgischer Dichte entsprechend ereignisreich niederschlägt. Spezialität der Formation: Drei auffallend variabel eingesetzte Gesangsstimmen mischen bei Heralder aktiv mit, und zwar die erwähnten Tina und Björn und auch Steffi Gratz. Letztere beiden setzen ihre nicht gerade gering bemessenen Stimmradien nach Kräften ein, was einigen Wohlklang nach sich zieht.

Wer nun aufgrund der stilistischen Gegebenheiten sowie der Rollenverteilung in der Besetzung auf eine heroisch-hymnische Mischung aus Battlelore und Elexorien spekuliert, liegt gar nicht mal so falsch damit. Mit klanglich bemerkenswert mannigfaltig angelegten Stromorgel-Kaskaden streift Tastenspieler Marco Hacket den Liedern gar prächtig ornamentierte Klangmäntel über. Die Gitarrengewitter der zwei involvierten Axtmänner geizen weder mit dynamischen Ausbrüchen noch mit verspielten Finessen.

Ihre bisweilen packenden Darbietungen lassen sich somit gut konsumieren, und stellen einen hervorragenden Kontrast zu den vielen atmosphärischen Fragmenten innerhalb der abwechslungsreichen und oft auch sehr originellen Songstrukturen dar. Beim nächsten Werk sollten Heralder allerdings die spezifischen Grundmuster und speziell die Art der Aufbauten ihrer Kämpfermelodien noch homogener gestalten, denn bislang wohnen darin nämlich noch so einige mich stressende Längen inne.

© Markus Eck, 07.11.2007

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Rating scale:
10 • Timeless perfection.
9 • Impressing awesomeness.
8 • Great performance.
7 • Solid stability.
6 • Decent try.
5 • Uninspiring mediocrity.
4 • Failed presentation.
3 • Insubordinate badness.
2 • Terrible impertinence.
1 • Superfluous futility.
0 • Painful ear-torture.

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