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Band: DRENGSKAPUR
Titel: Von Nebel umschlungen
Genre: Black Metal
Label: Eigenpressung
Format: Album CD
Punkte: 7 / 10

Wer so herrlich klassisch und so eingängig grollmelodischen Black Metal zelebriert wie Drengskapur, kann sich jederzeit meiner Aufmerksamkeit sicher sein. Und glücklicherweise kann ich hier auch gleich noch vorweg verkünden, dass „Von Nebel umschlungen“ ein feines Album geworden ist, mit dem man sich auf ewig den Geist entsprechend bereichern kann.

Sieben Songs sind drauf, die sich über eine Spieldauer von ganz knapp über 67 Minuten erstrecken – 'Value for money' also, wie es im Neudeutschen ja nun stets so schön betitelt wird. Bestens aufgelockert durch ergötzlich anregende Akustikpassagen, und unterhaltsame Zwischenspiele sind die Stücke, denen man schon sich voll und ganz hingeben sollte, um ihrer umfassenden und gehaltvollen Komplexität erschöpfend teilhaftig zu werden. Es lohnt sich! Denn: Sehr ernsthaft, hörbar beflissen und äußerst inbrünstig schmettern Wucht-Drummer Angria der Grausame sowie Kreischkehlenkönner und Gitarrist Wintergrimm ihr animierend raues Material herunter! Und zwar so, dass es nur so kracht!

Inmitten der ganzen martialischen Rauheit und verkommen ausgespieenen Gehässigkeit lassen die zwei Beteiligten aber auch stets immense Liebe, Hingabe und auch ideelle Treue für die Schönheit seelischer Unverdorbenheit durchklingen, wie man sie wohl noch immer am allerbesten an unberührten Naturplätzen kultivieren kann, weitab von der immer verheerender wütenden Erdenpest namens „Homo Sapiens“. Doch zu dieser schlimmen Krankheit der Oberfläche unseres einzigartigen und im wahrsten Sinne des Wortes wundervollen Planeten zählen Drengskapur natürlich beileibe nicht.

Das von wahnsinnig schnellem Hartspiel besessene Schwarzmetallerduo mit der bekennend riesengroßen Naturliebe in den Herzen verteufelt, verflucht und verdammt die ganze mörderische Zirkustruppe namens „Globalisierung“ viel lieber nach Maß. Recht so. Heftig: Ansteckend räudig und ergiebig brachial dröhnend erpoltern die Kompositionen auf der Scheibe, und die verführerisch melodischen Lead-Gitarren stecken dem Ganzen dabei neben auffallend anspruchsvoll strukturiertem Schlagzeugspiel mit haufenweise intonierten Breaks und Tempowechseln echte Glanzlichter der puren Ursprünglichkeit auf.

Überhaupt, das gekonnt inszenierte rhythmische Zusammenspiel von prachtvollen Rasanzen und erhaben auftrampelnden mittleren Tempi vollzieht sich auf „Von Nebel Umschlungen“ dauerhaft spannend und ereignisreich. Jede Note, jeder Takt, jede vokalistische Nuance wurde gewissenhaft durch- beziehungsweise überdacht. Im lobenswert konstruktiv zusammen gemischten Kraft-Mix aus der rabiaten Klanganmut polnischer Genre-Kommandos und den verschwenderisch ausladenden Großepen norwegischer Genrerepräsentanten beispielsweise, da schnauben und toben Drengskapur. Und sie legen dazu noch eine gehörige Schippe an verbissen exerzierter Eigenständigkeit drauf.

Wer es also wirklich intensiv und kompromisslos mag, der ist hier goldrichtig. Dem Titel „Von Nebel umschlungen“ entsprechend, das wird diese krude Veröffentlichung in Sachen Popularität wohl auch bleiben; doch soll’s mir und der Band nur recht sein - denn die Richtigen werden schon ohnehin dazu finden.

© Markus Eck, 11.12.2009

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All Copyrights for front-cover art reserved by its Respective Owners.

Rating scale:
10 • Timeless perfection.
9 • Impressing awesomeness.
8 • Great performance.
7 • Solid stability.
6 • Decent try.
5 • Uninspiring mediocrity.
4 • Failed presentation.
3 • Insubordinate badness.
2 • Terrible impertinence.
1 • Superfluous futility.
0 • Painful ear-torture.

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