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Band: BLACK BLITZ
Titel: Born To Rock
Genre: Hard Rock
Label: Eigenpressung
Format: Album CD
Punkte: 8 / 10

Es folgen nun drei Bandnamen, jeweilig mit Doppelpunkten dahinter. AC/DC: Von den einst so genialen Giganten gibt es ja bereits seit längerem neben zahllosen, teils lachhaften Merchandise-Konsumartikeln tatsächlich sogar Dosenbier in vielen Supermärkten.

Und das, während ihre letzten zwiespältigen Alben bei mir als treuem Verehrer der ersten Stunde nicht gerade elektrifizierende Begeisterungsstürme auslösen konnten. Airbourne: Die damalig mit ihrem köstlichen 2008er Dauerbrenner „Runnin' Wild“ immens verheißungsvollen Senkrechtstarter haben sich enttäuschender Weise auch als nicht beständig erwiesen, was anfängliche Qualität, Inbrunst und Biss ihrer Musik anbelangt. Black Blitz: Willkommen! Denn das im August 2011 veröffentlichte Debütalbum „Born To Rock“ darf den Titel wirklich getrost tragen und ist sinnbildlich als überfällig lindernder Balsam zu sehen, was die groben Defizite der eingangs beispielsweise angesprochenen, stilistisch ganz ähnlichen Formationen betrifft.

Wenn ich bedenke, wie vieles aus dieser Richtung von meinem Musikgeschmack die letzten Jahre dazu erachtet worden ist, fürderhin als Kaffeeuntersetzer einer bestmöglichen Verwendung unterzogen zu werden, dann kommt mir dieser sehr begabte Dreier doch nur recht! Verdammt schnell stellte sich schon beim allerersten Durchlauf dieses außergewöhnlich gehaltvollen Langspiel-Drehers in mir schier großes Verlangen danach ein, den silbernen Rundling so schnell nicht mehr aus dem CD-Schacht meines Players zu reißen. Denn Vokalist und Gitarrist Thomas Bauer, Bassist Christian Reiter und Schlagzeuger Thomas Pribbenow überraschen auf der Scheibe mit grundehrlichem und belebend knackigem Hardrock, dem es weder an originellen Ideen noch an schön scharfem Riffing fehlt.

Im Jahr 2009 im Raum München gegründet, legen Black Blitz mit diesem vor unverdorbener Liebe zum eigenen Stil schier überschäumenden Klangprodukt ihr Können dar. Hingebungsvolle Genre-Verbundenheit und geradewegs riesiger Enthusiasmus spritzt in den enthaltenen neun Nummern ständig hervor.

Der hiermit zu Gehör gestellte energiegeladene Output des bayerischen Spielfreude-Trios ist nämlich beileibe kein teils naiv, teils gewieft adaptiertes Plagiat von bereits 10.000fach Gehörtem. Das genaue Gegenteil ist der Fall, die (schwarz)blitzsauber gespielten Lieder wirken absolut frisch, völlig unverbraucht und vor allem gehen sie allesamt verdammt schnell ins Ohr! Dabei orientieren sich die drei Macher vordergründig gar nicht mal so sehr an Hit-Melodien, sondern bauen die Strukturen ihrer wunderbar Boogie-getränkten Songs viel lieber rhythmisch griffig und ergiebig simpel auf. Und genau dabei, also das Songwriting so einfach und so leicht nachvollziehbar wie möglich zu halten, scheitert ja bekanntlich der Großteil heutiger vergleichbarer Bands.

Dreht man die Lautstärke während des Hörens gar angemessen hoch auf, so macht einen das zündstarke Schwarzblitz-Material als leidenschaftlichen Liebhaber solcherlei Klänge immer wieder ziemlich positiv nervös. Obgleich mir Meister Bauer oftmals noch eine ganze Nummer zu zahm klingt. Beim nächsten Release der Gruppe erhoffe ich mir daher mehr Dreck, Räudigkeit und Verkommenheit in seinem Stimmbild. Gerne treten die Urheber auch mal lustvoll das Gaspedal durch, und immer dann haben die Jungs ihre allergrößten, weil packendsten Momente. Doch auch in mittleren und langsameren Tempi gelingen den Kerlen erstaunlich viele Punktlandungen.

Ehrensache, dass Black Blitz auch im prächtig flotten Rausschmeißer „Hell Breaks Loose“ noch einmal ihr scheinbar untrügliches Gespür für Eingängigkeit und Effizienz bravourös unter Beweis stellen können. Während also zahllose Konkurrenten unter all den weltweiten Nachwuchs-Combos weiterhin nervenzerrend penetrant und überwiegend völlig erfolglos um musikalische Eigenständigkeit bemüht sind, überzeugen Black Blitz hierauf kurzerhand mit ihrer ureigenen Klasse.

So ist der mit dem untrüglichen Takt reiner Rock-Herzen rhythmisierte Sound der drei Sympathikus-Typen angesichts eines völlig übersättigten (Underground)-Marktes des Genres eigentlich jedem ernsthaft zu empfehlen, den dabei die ständige Sehnsucht nach Authentizität, Originalität und Frische plagt.

© Markus Eck, 30.01.2013

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