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Interview: FALCONER
Titel: Kreativer Neustart

Stefan Weinerhall, der schon bei den Metal-Wikingern Mithotyn durch sein kompositorisches Talent einige zeitlose Hymnen erschaffen hatte, ist nun mit seiner neuen Band Falconer am Start.

Der schwedische Gitarrist und Bassist war wie der Rest von Mithotyn ziemlich frustriert, weil die Band in einer kreativen Sackgasse angekommen schien. Daraus resultierte alsbald die Auflösung der nordischen Kriegerschaft, welche zuvor mit ihrem hochmelodischen Viking Metal weltweit begeisterte. Gesanglich wurde äußerst effektiv schwarzmetallisch agiert und die Songs durch viele folkloristische Elemente angereichert, was einen unverwechselbaren Stil erschuf.

Stefan nutzte nachfolgend die Auszeit und besann sich auf seine musikalischen Wurzeln. Und da ihm die doch sehr hasserfüllte Ausrichtung seiner ehemaligen Band in der Endphase sowieso nicht mehr richtig zusagte, begann er neues Material zu schreiben, welches mehr in Richtung Power Metal tendierte.

„Ich wollte die Musik spielen, die mehr meinem eigenen Geschmack entspricht. Auch wollte ich auf keinen Fall nach der Auflösung von Mithotyn aufhören, Musik zu machen. Falconer wurde im Mai 1999 gegründet und kurz zuvor hatten wir auch beschlossen, Mithotyn endgültig aufzulösen. Das Material, welches ich danach schrieb, basierte vordergründig auf einem klaren Gesang und bewegte sich mehr im traditionellen Power Metal“, resümiert Weinerhall.

„Das zweite Album von Mithotyn, „King Of The Distant Forest“, verkaufte sich über 35.000 mal,“ berichtet er ein wenig wehmütig. Mehr:

„Der Nachfolger „Gathered Around The Oaken Table“ hätte dies bestimmt noch überschritten. Aber bei uns war dann nach der Veröffentlichung des Albums die Luft raus und die Motivation am Boden, was schließlich in der Auflösung gipfelte. Lange hadern kam für mich aber nicht in Frage. Und mir schwebte schon bald vor, was die Hörer nun auf dem neuen Album vernehmen. Ich fühlte mich täglich stärker und alles entwickelte sich prächtig. Mithotyn waren damals durch zwischenmenschliche Differenzen sehr angeschlagen. Diese Band ist jetzt begraben und wird für immer ruhen.“

Die Trauer darüber ist groß, doch können die heroischen und mitreißenden Songs auf dem Debüt von Falconer viel lindernde Trauerarbeit leisten. Stefan hätte keinen besseren Sänger als Mathias Blad verpflichten können und auch der ehemalige Mithotyn-Trommler Karsten Larsson ließ sich für Falconer gewinnen.

Und Ausnahmetalent Mathias, der auch an den Keyboards eine sehr gute Figur macht, trägt mit seiner heldenhaften und kristallklaren Stimme enorm zur stimmungsvollen Dramatik der Scheibe bei:

„Als ich das erste Demo von Falconer aufnahm, suchte ich in meiner Heimatstadt einen guten Sänger. Und obwohl ich wußte, dass Mathias bisher noch keine Erfahrungen mit Metal hatte, war ich von seiner Stimme dann doch dermaßen fasziniert, dass ich eine Zusammenarbeit anstrebte. Er studierte an der Akademie für Musik und Kunst in London und sang bisher lediglich bei verschiedenen Musicals.“

© Markus Eck, 18.04.2001

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