Band: | GERNOTSHAGEN |
Titel: | Märe aus wäldernen Hallen |
Genre: | Pagan Metal |
Label: | Trollzorn |
Format: | Album CD |
Punkte: | 9 / 10 |
Ziemlich lange ließen mich diese Thüringer Altertumsmetaller auf ihr zweites Studioalbum warten. Da mir bereits der interessante Vorgänger „Wintermythen“ ganz gut in meine beiden Ohrentunnel rein lief, sah ich der Veröffentlichung von „Märe aus wäldernen Hallen“ entsprechend neugierig entgegen.
Nun ist die neue Heidenscheibe also endlich erhältlich. Und wie sich rasch herausstellt, haben die ostdeutschen Met-Säufer die seit dem Albumvorgänger vergangene Zeit gut genutzt um auf vielen künstlerischen Ebenen vorwärts zu kommen. So kann eine Steigerung attestiert werden. Eine erfreuliche Tatsache, welche sich bereits vorab gleich mal mittels der hochklassigen grafischen Gestaltung des liebevoll gemachten Tonträgers offenbart. Sieht echt rundum super aus, der Ketzerteller. Sehr atmosphärisch lassen Gernotshagen ihre aktuelle Anti-Christianisierung angehen, was ja nur gut sein kann. Letzteres vernimmt man vor allem in den primär kämpferischen Stellen des Silberlings, innerhalb welcher einige Angriffslust vermittelt wird. Nach der herrlich stimmungsvollen Einleitung vollstreckt sich im Weiteren das eigentliche musikalische Geschehen, welches mit zwar auffallend dominanten, aber verspielt schwärmerischen Tastenkasten-Untermalungen bestückt wird.
Der mit stellenweise gar riesenhaft erklingender Epik durchtränkte Pagan Metal des schön historisch gewandeten Sextetts entbehrt dabei nicht diverser Wikingermetall-Anleihen. Epischer und heroischer gehen wohl nur wenige Formationen dieses populären Schwermetallmetiers vor, daran besteht kein Zweifel. Zugute kommt der heidnischen Gesamtstimmung des Liedguts der Thüringer Thorhammerträger, dass sie auf „Märe aus wäldernen Hallen“ stets auf das nötige Quantum Variantenreichtum bedacht sind. So werden mit den Gitarren immer wieder wahre Tonleiter-Feuerwerke abgefackelt.
Saitentechnisch hoch versierte Blitz- und Donnerkunst also, welche die beiden verantwortlichen Zupfmänner Maik Pomplun und Dainmonicon in tausenden von hell leuchtenden Klangfarben detonieren lassen. Es finden jedoch auch zahlreiche entspannende Rast-Passagen ihre Plätze inmitten der nicht selten ziemlich barsch gespielten Kriegerklänge. Gesanglich äußert sich Frontbarde Askan überwiegend verdammt aggressiv zu Wort. Seine gefährlich bissigen Hasstiraden wechseln sich dabei oft mit erhabenen Klargesängen ab, und auch diese hat der Kerl neben vereinzelten Todeslauten ganz gut drauf.
Im Gegensatz zu den gesanglichen Grobschlächtigkeiten bewegen sich Gernotshagen hier vor allem auf sehr schöngeistig anmutenden kreativen Pfaden. Man könnte auch sagen, sie romantisieren auf ihrem zweiten Langspieler die besungenen Zeiten, was mir persönlich nur recht sein soll. Jedenfalls spritzt eine gehörige Portion Passion zwischen all den majestätischen Partituren durch. Gut so. Denn jedwede Kunst, soll sie denn zur Blüte getrieben werden, ist schließlich eine Mission, welche vom Urheber einen riesengroßen Fanatismus geradezu einfordert. Anhänger von Gruppen wie Menhir und Odroerir können „Märe aus wäldernen Hallen“ daher eigentlich blind kaufen. Ja, auch Querverweise in Richtung Equilibrium sind hier zu hören – doch denen kaufen Gernotshagen in Sachen Authentizität, Glaubwürdigkeit und vor allem Sympathie absolut die Schneid ab.
Gegen Ende des vierten Jahrhunderts – nach zwangschristlicher Zeitrechnung – entstand der alten Überlieferung nach der Stammesverband der Toringi, also der heutigen Thüringer. Er ging aus den elbgermanischen Stämmen der Warnen, Hermunduren und Angeln hervor. Das Königrech Toringi wurde alsbald gegründet – seine größte Ausdehnung, von der Altmark bis zu Main und Donau, erreichte es irgendwann um das Jahr 500 herum.
Kriegerische Eroberung und nachfolgende Zerteilung zersplitterten dieses einst so große Reich mit Gewalt. Einen nicht unerheblichen Teil der alten Glorie seiner bewegten Historie hörst du auf diesem tollen Herzblutalbum wieder. So lausche ihm gebührend und ja nicht nebensächlich!
© Markus Eck, 08.01.2007
[ zur Übersicht ]
Multiple five-star rated PR Agency that works professionally and reliably with numerous partners in the worldwide music media.
Many years of extensive and in-depth experience in various musical fields form the basis for an individual and efficient service at Metal Message ᴳᴸᴼᴮᴬᴸ.
Main field of activity besides communication for global Public Relations are integrated Promotion Campaigns in print, online and broadcast, as well as marketing, artist management, consulting and mentoring.
Just like an exquisite manufactory - where passion meets profession!
Merch
•
Releases
•
Concerts
•
Cover Art Mediation
•
Media Area
•
Global Fame
•
Iron Talks • Podcast
ATMósferas Magazine
Bleeding4Metal
Crossfire Metal
Darkzen Dragon
Epic Metal Blog
Filthy Dogs Of Metal
Frenzy Fire
Hanf- und Wander-Metaller
Highwire Daze Online
Legacy
MetalUnderground AT
Metal Addicts
Metal Gods TV
Metal Opera
Metal Pedia
Metal Temple
Metal Titans
Pete's Rock News And Views
Powermetal DE
Stormbringer
The Cosmick View
The Murder Inn
Time For Metal
Via Nocturna
World Of Metal
X-Reviews
Zephyr's Odem
1921 Baliheadbanger
Demontre Radio
Das Metalmagazin hart&direkt
Hijos De La Luna
La Caverna De Hierro
Loud And Proud
Metal Only
Metal Tavern Radio
PowerPlant Radio NL
Radio Diabolus
PODCASTS
LABELS
Disclaimer
Impressum
Datenschutzerklärung
•
FAQ
•
Design & Programming
Help Metal Message ᴳᴸᴼᴮᴬᴸ • 𝐸𝓈𝓉. 2001 with your donation via 𝗣𝗮𝘆𝗣𝗮𝗹 to give its artist clients worldwide the most dedicated & professional support!
© Metal Message ᴳᴸᴼᴮᴬᴸ • 2001-2024 • All rights reserved
Unauthorized use and/or duplication of this material without express and written permission from this site’s author and/or owner is strictly prohibited.
Excerpts and links may be used, provided that full and clear credit is given to Metal Message ᴳᴸᴼᴮᴬᴸ with appropriate and specific direction to the original content.