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Band: WHILE HEAVEN WEPT
Titel: Suspended At Aphelion
Genre: Epic Metal
Label: Nuclear Blast
Format: Album CD
Punkte: 10 / 10

Um unter Abertausenden von artverwandten Formationen so dermaßen markant herauszustechen wie es diese vielfach erlauchten Geschmackskaiser vermögen, dazu braucht es neben viel Talent, umfangreichem Können und verschwenderisch gesinnter Schaffensliebe auch die ganz besondere Extraportion an reinster Ästhetik.

So derart progressiv und so komplex gingen sie noch niemals zuvor zu Werke. Der vormalig aufgeführte Epic Progressive Power Doom Metal des rundum virtuosen US-Ensembles wurde allerdings aufgrund noch viel schlüssiger gewordener Stilführung dennoch zu Epic Metal kategorisiert. Eine Änderung, die insgesamt betrachtet gut und passend hinhaut. Und wer dachte, die begnadete Gesandtschaft aus Virginia hätte die oberste Spitze der absoluten Noblesse bereits mit dem 2011er Albumvorgänger „Fear Of Infinity“ erreicht, den belehren While Heaven Wept jetzt eines Besseren.

Dargeboten wird mittels eines 40-minütigen Stückes, unterteilt in elf Abschnittskapitel, eine zum vollauf entrückten Schwelgen verleitende Pracht, wie es sie so kein zweites Mal auf dieser Erde gibt. Schließlich stellen all die neuen Liedmaterialien auf „Suspended At Aphelion“ allesamt schwärmerisch entrückte Großepen dar, mit denen die Band ihren einzigartigen Schöngeister-Metal nun endgültig adlig werden lässt. Um diese famose Wunderplatte in all ihrer bezaubernden Schönheit angemessen zu beschreiben, müsste ein eigenes Buch darüber verfasst werden.

Und daher erfordert „Suspended At Aphelion“ auch allerhöchsten Tiefgang beim Anhören sowie außergewöhnlich große und innigliche Hingabe an das Gesamtwerk. Doch es lohnt sich in vollem Maße. Im wahrsten Sinne des Wortes göttliche Melodien ausgefeiltester Natur wirken in all den akkurat aufgeführten Stromgitarrenklängen so wonnevoll verwöhnend auf mich wie frische Schlagsahne auf einer taufrischen Bio-Erdbeere. So stört es mich auch nicht im Geringsten, dass man im Hause While Heaven Wept alles in allem ein wenig an schwermetallischer Härte eingebüßt hat.

Ihr Faible für theatralisch orchestrierte Dramaturgien der gehobenen Sonderklasse haben sie sich beibehalten, so gibt es erneut reichlich Entdeckerstoff zum spannenden Mitfiebern. Leadsänger Hank Rain Irving und seine ebenso fähigen Counterparts, Gitarrist Tom Phillips und Tieftöner Jim Hunter, vokalisieren die reinsten Beschwörungen an die Ewigkeit.

Das Septett erschafft damit so viel mehr als episch betont opulente Musik. Berauschend atmosphärische Traumklänge, unerhört stilvoll exerzierte Tastenkünste krönen einen so dermaßen verführerischen Metal, dass sämtliche Bandmitglieder mit der Auszeichnung „summa cum laude“ allesamt zu Ehrendoktoren ihres stilistischen Bereiches ernannten werden sollten. Wem letzteres als Übertreibung erscheint, der möge sich zur Überzeugung den epochalen Anspieltipp-Track „Icarus And I“ zu Gemüte führen. 


© Markus Eck, 06.10.2014

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All Copyrights for front-cover art reserved by its Respective Owners.

Rating scale:
10 • Timeless perfection.
9 • Impressing awesomeness.
8 • Great performance.
7 • Solid stability.
6 • Decent try.
5 • Uninspiring mediocrity.
4 • Failed presentation.
3 • Insubordinate badness.
2 • Terrible impertinence.
1 • Superfluous futility.
0 • Painful ear-torture.

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