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Band: MORTAL PERIL
Titel: Of Black Days And Cruel Alliances
Genre: Thrash Metal
Label: Eigenpressung
Format: EP CD
Punkte: 7 / 10

Thrash with devotion! Und diese spürbar hungrigen Youngsters aus dem Süden Nordrhein-Westfalens knallen echt köstlich nach vorne. Wunderbar natürlich gemachter und köstlich erdig angelegter Thrash Metal entfährt dieser hochgradig sympathischen EP, welche ganz klar ausschließlich für die enthusiastische Underground-Fraktion des Genres gedacht ist.

„Win This War“, „Death To All The Tyrants“, „One More Black Day“, „Raper Of Phrases“ und „Cry For Yesteryear“ wurden die Nummern betitelt. Das Quartett um Vokalist und Tieftöner Jan straft sämtliche Miesmacher und Lästerzungen mit ebenso musikalisch orientierter wie kompositorisch durchdachter Thrash-Handwerkskunst ab.

Fast alle neueren Kommandos aus dieser Richtung haben Frontmänner dabei, die kreischen, schreien und ausarten, was das Kehlen-Zeug hält. Nicht so bei Mortal Peril! Denn Bassist Jan intoniert seinen oralen Vortrag fast ohne krasse Stimmband-Extreme, was die sozial- und weltkritischen Texte der begeisternd unverdorbenen Individualisten-Kapelle sehr gut verständlich macht. Überhaupt, die insgesamt erreichte Homogenität im Klangbild der Nachwuchs-Combo aus Wesseling sticht meines Erachtens sehr positiv aus dem sonstigen Metier-Treiben hervor.

Und der bei mir jederzeit blitzschnell in die beiden Ohrentunnel krachende teutonische Einschlag bei Mortal Peril macht aus den enthaltenen fünf Tracks mir sehr willkommene Wuchtbrummen mit viel Herz. Ein wohltuender Fakt, der durch die löblich bodenständige und glücklicherweise alles andere als selbstdarstellerische Gitarrenarbeit der beiden Griffbrett-Schrubber Tasso und Lucas potenziert wird. Diverse unkomplizierte und sich genau dadurch reibungslos eingliedernde Soli sind dabei inklusive. Auch Kessel-Folterer Jonas reiht sich mit seinem ergiebig ungezwungen wirkenden Spiel bestens in den melodisch nicht unbedarften Sound der Formation ein.

Der durch und durch authentisch anmutende Silberdeckel weist dazu absolut liebenswerten Anfänger-Charme auf, der seine Wirkung in jedem der enthaltenen Stücke nicht verfehlt. Mortal Peril haben es tatsächlich mit hier jederzeit zu hörender unbeirrbarer Entschlossenheit geschafft, den damaligen faszinierenden Thrash-Spirit aus den frühen 80er Jahren des letzten Jahrtausends auf ein zeitgemäßes Level in die Gegenwart zu transformieren.

Überaus angenehm ist es zudem auf „Of Black Days And Cruel Alliances“ zu registrieren, dass hier ohne jede Effekthascherei durch moderne Produktionsmöglichkeiten und gänzlich ohne Trachten nach maximalen Extremen agiert wird. Denn Mortal Peril holzen zwar nach aller Herzenslust herum, instrumentell geht es aber wie erwähnt richtig schön bodenständig ab.

Mittels der kerngesunden Mischung aus wohldosierter Härte, geschickt variierter spielerischer Intensität und intuitivem kompositorischen Können überzeugen mich die Jungs mühelos davon, es bei dieser EP voll und ganz mit einer ehrlichen Sache zu tun zu haben.

Nach der knapp 20-minütigen Gesamtspieldauer des Drehers machte sich schon gleich das allererste Mal eine gewisse Gefühlslage in meinem Schädel breit, die eigentlich seit Ende der 80er doch recht selten in diesem Feld geworden ist: Nämlich, eine Thrash-Platte unmittelbar nach ihrem Ende gleich noch mal hören zu wollen.

© Markus Eck, 31.08.2012

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All Copyrights for front-cover art reserved by its Respective Owners.

Rating scale:
10 • Timeless perfection.
9 • Impressing awesomeness.
8 • Great performance.
7 • Solid stability.
6 • Decent try.
5 • Uninspiring mediocrity.
4 • Failed presentation.
3 • Insubordinate badness.
2 • Terrible impertinence.
1 • Superfluous futility.
0 • Painful ear-torture.

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