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Interview: SAVIOUR MACHINE
Titel: Traumreisende am Rande der Zeit

Saviour Machine sind die unnachahmlichen Erfinder und einzigartigen Originatoren eines avantgardistischen und episch geprägten metallischen Stils, den weder vor ihnen jemand spielte noch nach ihnen jemals wieder spielen wird.

Dramatisch ergreifender und klagender Epic Progressive Metal von selten konzeptioneller Durchdachtheit. Solche Klänge können nur sie selber erzeugen. Als das gleichnamige Debüt der Amerikaner vor einigen Jahren veröffentlicht wurde, offenbarte sich mit diesem schlagartig die edle künstlerische Klasse dieser symphonischen Theatraliker.

Die nachfolgend kreierte „Legend“-Trilogie ist eines der außergewöhnlichsten Konzepte über die Bücher der Apokalypse, welches jemals im Musikbereich umgesetzt worden ist. Seit 1995 arbeiten Saviour Machine an diesem epochalen Mammutwerk, welches die Band selbst treffend als „The unofficial soundtrack to the end of the world” bezeichnet.

Das komplette Gesamtwerk wird vier CDs und mehr als fünf Sunden Musik umfassen.

Bereits 1997 wurde „Legend Part I” und ein Jahr später „Legend Part II” veröffentlicht.

Der nun erscheinende dritte Teil „Legend Part III:I” brauchte ganze drei Jahre Produktionszeit und stellt mit Sicherheit das am meisten Aufsehen erregende Album in der Geschichte der Band dar.

Die beiden Clayton-Brüder, welche die Band auf Drängen Erics hin gründeten, verfolgen ihre apokalyptisch-musikalischen Visionen nun schon seit geraumer Zeit.

Ich spreche mit dem ebenso exzentrischen wie charismatischen Sänger Eric Clayton, welcher das Aushängeschild der Formation ist.

Er bezeichnete Saviour Machine schon immer mehr als Projekt denn als Band.

„Durch die Jahre entwickelten sich sowohl das Projekt als auch die darin involvieren Leute immer weiter, sie verwuchsen somit immer mehr damit.“ Das momentane Line-Up besteht neben Eric aus den beiden Gitarristen Jeff Clayton und Carljohan Grimmark, dem Bassisten Charles Cooper, Drummer Victor Deaton und dem Piano- und Keyboardspieler Nathan Van Hala-Piano, wie Eric mir weiter berichtet.

Eric ist nicht unbedingt hinter den Resultaten der Presse und der Fans hinsichtlich des neuen Albums her, wie er wissen lässt. Er hat aber gehört, so der Vokalist weiter, daß die ersten Resultate darauf bereits sehr gut gewesen sein sollen.

Wenn man die Vorgängerscheiben und ihre qualitativen Inhalte kennt, glaubt man ihm dies ohne Zögern. Gehen wir aufgrund der doch bereits über zehn Jahre andauernden Bandexistenz ruhig ein wenig in die Vergangenheit zurück. Der Frontmann resümiert:

„Unser Project Saviour Machine wurde von uns bereits Anfang des Jahres 1990 ins Leben gerufen. Mein Ziel war es vom Anfang weg, eine talentierte Gruppe von außergewöhnlichen Künstlern und Musikern um mich zu scharen, welche meine musikalischen Visionen mit mir teilten. Visionen von enigmatischen Sounds und experimentellen theatralischen Klängen. Künstler und Musiker eben, welche die Grenzen, an denen andere scheitern, einfach hinter sich lassen.“

Der Name Saviour Machine beinhaltet für Eric alles, was er von diesem Projekt repräsentiert haben wollte.

Ein akustisches Vehikel, mit dem er die Herzen der Hörer erreichen konnte. Er fühlte laut eigenem Bekunden auch schon immer, daß der Bandname großen Interpretationsspielraum zuließ und sich wirklich sehr interessant anhört.

Nachdem Teil eins eine Einführung in das Konzept geliefert hatte, behandelte Teil zwei das grenzenlose Chaos und die großen Schrecken der Apokalypse.

Das Songmaterial zum neuen Album „Legend Part III“ wurde seit Dezember 1998 erstellt. Eric komponierte alles im Alleingang. Anfangs sollten die beiden Platten „Legend II“ und „Legend III“ eigentlich noch ein gigantisches Doppelalbum werden.

„Aber Ende des Jahres 2000 traten sowohl mein Manager als auch Massacre Records in Kontakt mit mir und rieten mir dringend, das Material auf zwei Alben zu splitten.“

Aus einer ganzen Reihe von genannten Gründen sprachen die meisten dann auch für Eric dagegen, ein Doppelalbum zu veröffentlichen.

Obwohl er noch anfangs doch ziemlich schwer von seiner Idee abzubringen war, wie er sich erinnert.

Der Hauptgrund für das Umdenken des Sängers war dann aber, wie er berichtet, daß die vielen Fans nun doch seit der letzten Veröffentlichung von Saviour Machine sehr lange auf neues Material warten mußten.

So nahm er laut eigener Aussage die erste CD des ursprünglichen Doppelalbums im Januar 2001 in Kalifornien auf, und flog dann anschließend nach Deutschland, um dort die Chöre aufzunehmen und zu arrangieren.

Den nachfolgenden Juni desselben Jahres verbrachte er dann in Nashville, um das Material zu mixen und zu mastern. Fertiggestellt war das Ganze dann Ende Juni, wie zu erfahren ist. Insgesamt hat Eric also ganze zwei Jahre für die komplette Musik investiert. Die Stücke sind somit wieder mal zu einem nicht unbedeutenden Teil seines Lebens geworden, bekennt er mir.

Hast du denn wirklich alles alleine hingekriegt, Eric? „Ja, selbst die Texte sind alles aus meiner Feder aufs Papier geflossen. Gewöhnlich arbeite ich immer alleine, da habe ich meine Ruhe. Das war noch niemals anders bei uns. Erst wenn ich alles zu meiner Zufriedenheit ausgetüftelt habe, treffen wir alle uns, um die Stücke einzustudieren.“

© Markus Eck, 26.10.2001

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