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Interview: IGNIS FATUU
Titel: Direkt aus dem Leben

Mit ihrem schon sehr gut bei interessierten Hörern aufgenommenen 2009er Debütalbum „Es werde Licht“ setzten diese ambitionierten Franken ein erstes musikalisches Zeichen im Genre des Mittelalterrock.

In der Zwischenzeit werkten die Beteiligten löblich emsig an ihren Fähigkeiten, wie nun das neue Langspielwerk „Neue Ufer“ eindrucksvoll beweist. Schön eigenständig und genussvoll flüssig instrumentiert kommen die enthaltenen Kompositionen daher, welchen zudem der aufrechte Geist echten Künstlertums entströmt.

Kapellen dieses Metiers gibt es viele, doch die Talente Ignis Fatuu stechen eindeutig hoch heraus mit ihren wonnig melodisierten Liedern. Zeitloses und hochwertiges Notenspiel also, variantenreich und nicht selten sogar hymnisch.

Frontmann und Vokalist Alexander ist laut eigener Aussage ganz begeistert von der aktuellen Liedersammlung.

„Rückwirkend betrachtet war die Entstehung des Albums echt ein Auf und Ab mit einem genialen Ende. Es war nicht leicht nach ‚Es werde Licht’ erneut ein Album herauszubringen. Aber ich bin begeistert vom Endergebnis. Eine Hammerscheibe.“

Der Mann steht eindeutig voll und ganz hinter seiner Truppe.

Wenn der kehlenstarke Spielmannskerl das brandneue Ignis Fatuu-Album unter ein Leitmotiv stellen müsste, dann wäre das wohl klar dessen Entstehung selbst, wie er nachfolgend zu berichten weiß.

„Es war ein gefühlsmäßig intensiver Entstehungsprozess, der für einige Lieder Zündfunke war. Wir versuchen allerdings schon ganz bewusst, Themen unseres Lebens zu verarbeiten und nicht nur fiktive Geschichten zu erzählen.“

Dennoch, wenn man aus einer so geschichtsträchtigen Stadt wie Nürnberg kommt, wie Alexander konstatiert, die mit ihrer malerischen Burg das Mittelalter jedem vor Augen führt, ist es ein Leichtes, sich für die Historie zu begeistern.

So bekennt er schließlich in aller willkommenen Offenherzigkeit:

„Ich glaube, jeder aus der Band hat als Kind die Geschichte vom Ritter Eppelein gehört und geliebt.“

Wie dem Sänger nachfolgend zu entlocken ist, stellt Musik für ihn persönlich ein Ventil für all die Erlebnisse dar, die ihn im Geiste verfolgen. Wir erfahren:

„Man kann sich hierbei schon in eine Welt hinein fallen lassen, die ihren eigenen Regeln folgt. Immerhin ist das Musikmachen ja auch die Kunst, dem geneigten Hörer einen Blick in die eigene Seele zu gewähren. Und nur so schafft man das Verbundenheitsgefühl, welches einen auf der Bühne jedes Mal aufs Neue mitnimmt.“

Er ist im Weiteren der Ansicht, dass sich am Anfang niemand aus der fränkischen Gruppe wirklich jemals Gedanken darüber gemacht hat, wohin man einmal mit der Musik kommen könnte. Mehr:

„Auch heute ist es schwer sich selbst bewusst zu machen, was gerade um uns passiert. Wir erleben eine tolle Zeit, wir genießen was wir machen und solange es anderen auch gefällt, laden wir jeden ein uns auf unserem Weg zu begleiten.“

Im Anschluss daran sprechen wir darüber, auf welchen Instrumenten die neuen Lieder anfangs komponiert wurden und ob alle Mitmusiker Einfluss auf den Werdegang der neuen Kompositionen hatten. Alexander resümiert hierzu:

„Nun, wenn man rein die Komposition betrachtet, dann begann der Entstehungsprozess dazu auf einer Akustikgitarre, für einige wenige auch mal am Klavier. Aber tendenziell hat wirklich jeder Musiker bei uns freie Hand und kann sich in jeden Song einbringen. Ignis Fatuu wird wohl nie eine One-Man-Show sein.“

Der folgende Interview-Dialog dreht sich nun um das Echte in der Mittelalter- und Historienmusik der heutigen Zeit.

„Es ist sicher leicht sich einer Illusion hinzugeben. Allerdings wollen wir bewusst Musik von und für Menschen aus dem hier und jetzt machen. In jedem Song von uns steckt daher immer ein Quäntchen Wahrheit. Es ist auch ohnehin nicht wirklich möglich, sich komplett aus der Welt zurückzuziehen und im ‚Vakuum’ Musik zu komponieren“, so der Sänger.

Was Live-Auftritte seiner Band anbelangt, freut sich mein Gesprächspartner laut eigener Aussage sehr darüber, dass es bei Ignis Fatuu immer ein genialer Abend wird mit viel Spaß und Krach.

„Wir leben für die Bühne und sehnen uns immer wieder danach zurück. Entweder haben wir immer Glück oder einfach die besten Fans der Welt.“

Ich frage noch nach, ob diese Franken auch Fanpost aus dem Ausland bekommen.

„Nun, soweit ziehen sich dann unsere Kreise doch noch nicht. Allerdings kriegen wir Mails aus dem ganzen deutschsprachigen Raum. Trotzdem finde ich es einfach unglaublich, wie viel sich im letzten Jahr bei uns getan hat.“

Abschließend blickt der Frontmann noch frohgemut auf die kommenden Ereignisse, welche ihn mit Ignis Fatuu im aktuellen frischen Jahr 2011 erwarten.

„Zunächst freue ich mich auf unsere Deutschland-Tour mit dem neuen Album im Gepäck! Nach einer langen Durststrecke im Studio ist dies genau das Richtige, um meine Bühnensucht endlich wieder zu stillen.“

© Markus Eck, 24.01.2011

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