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Interview: FIDDLER’S GREEN
Titel: Enorme Standhaftigkeit

Schon seit so einigen, munter von ihnen beackerten Jahren jubeln diese extrem spielfreudigen Erlanger Irish Speedfolk-Kobolde ihren spritzigen Gute-Laune-Sound unters zugeneigte Volk.

Was also 1990 einst ebenso hoffnungsvoll wie entschlossen und ambitioniert begann, das repräsentiert sich aktuell mit dem neuen und überraschend knackigen Studioalbum „Wall Of Folk“.

Was es damit so alles auf sich hat, das verrät mir Fiddler’s Green-Tieftöner Rainer Schulz nur zu gerne. Und das Musikmachen an sich bedeutet den anhaltend enthusiastischen Fiddler’s-Kerlen auch nach fast 21 Jahren immer noch das Gleiche, so der Bassist.

„Auch wenn es inzwischen unser Beruf geworden ist. Es ist das was uns am meisten Spaß macht und wodurch wir uns definieren. Ich denke auch, wenn sich daran Grundlegendes ändern sollte, müsste man das Musikmachen flugs an den Nagel hängen.“

Nur sehr wenige einheimische Künstler aus dem Bereich des mit derlei Inhalten gefüllten Rockbereichs haben wohl so lange durchgehalten wie Fiddler’s Green. Was hat die Musiker bis heute ideell am Leben gehalten?

„Wir sind selbst überrascht wie und wie lange wir das durchhalten ... ideell geht das, indem man sich nicht selbst verleugnet beziehungsweise sein kreatives Fähnchen nicht ständig nach jedem erdenklichen musikalischem Wind neu ausrichtet. Die traditionellen Wurzeln unserer Musik geben uns die Chance auf etwas sehr Gehaltvollem und meist auch Tiefsinnigem aufzubauen.“

Vor einigen Jahren begannen die Beteiligten analog zur „Wall Of Death“ mit der „Wall Of Folk“. So ist zu erfahren:

„Eigentlich aus purem Blödsinn heraus hat uns dies inzwischen sogar einen Eintrag bei Wikipedia und um ein Haar einen Abbruch in Wacken beschert. ‚Wall Of Folk’ hat sich dann als Albumtitel quasi aufgedrängt und sich nachfolgend zum Konzept entwickelt.“

Alle Musiker der Band sind nach wie vor an der Entstehung der Kompositionen beteiligt. „Ausgearbeitet wird dann alles gemeinsam im Übungsraum. Durch unsere Tour zusammen mit In Extremo ergab sich dann noch die Zusammenarbeit mit Micha und Flex, die auf dem neuen Album zu hören ist.“

Rainer freut sich sehr, wenn er das neue Material hört und kann es nicht abwarten, die Stücke live zu spielen. „Die letzte Veröffentlichung von uns ist ja nun schon über zwei Jahre her - da musste einfach mal etwas Neues passieren!“

Die aktuelle Besetzung des oberzünftigen Speedfolk-Trupps, so der Bassist, ist die stabilste die sie je hatten. „Und wir sind allesamt sehr froh, dass es ist wie es ist.“ Fiddler’s Green tourten in letzter Zeit recht viel in Norwegen sowie im benachbarten Ausland. „Unsere CDs sind auch in Japan erschienen und verkaufen sich dort sehr gut. Ob wir dort allerdings in absehbarer Zeit touren werden ist derzeit leider noch fraglich.“

Hier und da wird sich bestimmt musikalisch ein wenig auf musikalischer Ebene bei den kecken Recken verändern. „Grundlegend wird aber Fiddler's Green auch weiterhin Fiddler's Green bleiben. Für andere musikalisch schöpferische Belange müsste man andere Projekte erfinden. Für den Rest von 2011 erhoffen uns neben vielen schönen Festivals mit geilen Bands eine großartige Tour im kommenden Herbst mit viel Spaß und vielen Fans!“

© Markus Eck, 22.06.2011

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