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Interview: CREMATORY
Titel: Herausforderung? Angenommen!

Wenn so bedeutungsvolle Gothic Metal-Veteranen wie diese etwas Neues anbringen, geht immer ein neugieriges Raunen durch die Szene.

Und so kann sich die Band dessen auch hinsichtlich der kommenden Hit-Single „Shadowmaker“ völlig sicher sein, die das Unlicht der Welt am 22. November erblicken wird.

Noch interessanter wird es allerdings, wenn man zusätzlich erfährt, dass an diesem Tag auch noch das musikalisch schwergewichtige 10-CD-Boxset „Inception“ erscheint. „Shadowmaker“ wurde aus dem neuen Album „Antiserum“ ausgekoppelt, dessen Release für Februar 2014 vorgesehen ist.

Crematory-Schlagzeuger Markus Jüllich hält den Single-Track gar für den „absoluten Überhit“, wie er mit gewohnt gefestigter Meinungsmanier verkündet.

„Wir haben kürzlich an einem Wochenende den Videoclip dazu gedreht. Wir spielen den Song bereits seit einigen Konzerten live und die Fans drehen total durch und sagen, dass ,Shadowmaker‘ sogar ein größerer Hit als ,Tears Of Time‘ werden kann. Also sind unsere Erwartungshaltungen und Hoffnungen sehr groß. Ich finde den Song absolut geil und er zeigt auch genau die neue weiterentwickelte Musikrichtung auf, die es auf dem neuen Album gehen wird: Elektro EBM Gothic-Metal. Diese Elemente werden in unseren neuen Songs vereint und es gibt voll auf die Fresse“, bereitet der Schlagwerker die Interessenten schon mal warnend vor, „aber momentan sind wir sowieso zunächst noch im Dauerstress mit Mastering, Fotosession, Videodreh und Layout.“

Der nachfolgende Dialog geht nahtlos über zum 10-CD-Boxset „Inception“. Jüllich erläutert:

„Wir glauben mit dem neuen Album ,Antiserum‘, welches am 21.02.14 über Steamhammer veröffentlicht wird, zahlreiche neue Fans zu gewinnen. Genauso, wie es damals mit dem Album ,Revolution‘ 2004 war. Und deshalb dachten wir dass es gut wäre, wenn der neue Fan oder auch der Sammler eine Box mit allen ,alten‘ Alben zum günstigen Preis kaufen kann, um dann auch die älteren Veröffentlichungen von Crematory zu haben. Zudem ist es ein hervorragendes Weihnachtsgeschenk, für alle Crematory-Fans. Die Scheiben werden im Cardboard-Sleeve enthalten sein.“

„Antiserum“, so der Trommel-Spezialist im Weiteren, ist die gezielt betriebene Weiterentwicklung des erwähnten Comeback-Albums „Revolution“, bei dem die Band damals bekanntlich erstmalig in ihrer Historie mit Dance/Trance-Keyboardlinien und entsprechenden Samples gearbeitet hat.

Mehr dazu vom Meister:

„Und mit diesem speziellen Mix konnten wir zahlreiche neue Fans gewinnen. Fans, die uns jahrelang in den Ohren gelegen haben, doch endlich mal wieder ein elektronischeres Album zu produzieren, worauf wir jetzt Bock hatten und dies nun umgesetzt haben.“

Spannend war es für die beständigen Baden-Württemberger Gothic Metaller zu Beginn der Produktion, so der gewichtige Kesselprügler, mit den EBM-Keyboardvorlagen von Elmar Schmidt aus der Band Centhron zu arbeiten.

„Da diese nicht so strukturiert sind wie wir das gewohnt sind, mussten wir uns erst einmal in die EBM-Sounds einarbeiten und damit klarkommen. Dies war eine neue Herausforderung für uns und hat mächtig Spaß gemacht.“

So geriert sich die kommende stilistische Mixtur seiner Formation laut Aussage des Drummers als eine sehr interessante Mischung aus EBM-Keyboardsounds und Samples sowie fetten Metal Gitarren.

„Im Prinzip stellt es tatsächlich die direkte Weiterentwicklung unseres ,Revolution‘-Albums dar, auf dem wir damals eben mit Dance/Trance-Elementen gearbeitet haben und dabei so fette Nummern wie ,Tick Tack‘ oder ,Höllenbrand‘ entstanden sind. Diesmal wird ,Shadowmaker‘ oder ,Virus‘ sogar nochmals eine Nummer geiler und fetter als die damaligen Songs mit den neuen Elementen. Aber es ist immer klar zu hören, dass es Crematory ist und kein experimenteller Ausprobierkurs, bei dem wir uns künstlerisch verwirklichen wollen. Wo Crematory draufsteht ist auch immer Crematory drin!“

Einmal so richtig in Redefluss gekommen, lässt der Familienvater dem Autoren keine Verschnaufpause zu. „Wir sind einfach Crematory und haben im Laufe der Zeit unseren eigenen Stil gefunden und kontinuierlich weiter ausgebaut beziehungsweise mit neuen Elementen und Einflüssen verziert. Wir sind eine Hammer-Live-Band und auf allen Metal- oder Gothic-Festivals immer perfekt aufgestellt. Wir haben unseren eigenen Stil und ich kenne keine vergleichbare Band. ,Mia san mia‘, wie der bayerische Fußballfan so schön sagt!“

Dazu befragt, wer den Großteil des Songwritings der neuen Stücke übernommen hat, fangen die Augen des Drumstick-Routiniers zu leuchten an:

„Wir arbeiten seit unserem Comeback mit ,Kohle‘ [Christian Kohlmannslehner; A.d.A.] vom Kohlekeller Studio als Produzenten sehr erfolgreich zusammen. Never change a winning Team! Das Songwriting machen wir zusammen. Was die gefragte Harmonie in der Band an sich angeht, das ist wie in einer Beziehung, also mal gut und auch mal schlecht. Je nachdem eben, wie die individuelle Stimmung bei jedem einzelnen ist. Aber generell läuft es diesbezüglich gut, denn sonst gäbe es Crematory nicht bereits seit 22 Jahren.“

Die Hoffnung auf eine umfangreiche Tour zum neuen Album begräbt der Schlagzeuger ohne Umschweife.

„Nein, touren werden wir nicht mehr, sondern lediglich ausgewählte Wochenendshows und Festivals spielen, da dies auf Grund unserer beruflichen- und familiären Situation leider nicht mehr anders machbar ist. Deshalb sind Crematory-Konzerte in der Zukunft etwas ganz Besonderes und sehr rar. Und deswegen sollte jeder Fan die Möglichkeit nutzen, wenn wir in seiner Nähe spielen, mit uns gemeinsam bei den Liveshows abzufeiern. Wir haben festgestellt, dass auf dieser Ebene weniger oft mehr ist, da an den Wochenenden mehr Zuschauer zu den Konzerten kommen als unter der Woche, und dann auch dementsprechend die Stimmung besser ist. Und nervös betreffs der kommenden Gigs mit unseren neuen Songs bin ich eigentlich überhaupt nicht. Denn nach 22 Jahren hat man eine gewisse Routine. Und wir spielen ja auch bereits seit einigen Konzerten unseren neuen Hit ,Shadowmaker‘, zu dem am 22.11.13 die Single und das Video veröffentlicht wird.“

© Markus Eck, 07.11.2013

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